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Mein Sommer nebenan (German Edition)

Mein Sommer nebenan (German Edition)

Titel: Mein Sommer nebenan (German Edition)
Autoren: Huntley Fitzpatrick
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gestehen?«
    Ich erkläre ihm, was in der Zwischenzeit passiert ist, worauf er leise durch die Zähne pfeift. »Verstehe. Also ist sie wahrscheinlich jetzt bei euch zu Hause?«
    Als ich hilflos mit den Achseln zucke, lässt er die Zigarette fallen, tritt sie aus und dreht mich an den Schultern in Richtung unseres Gartens. »Dann schau doch mal nach. Ich halte solange hier die Stellung.«
    Während ich zu uns rübergehe, versuche ich, sie auf dem Handy zu erreichen. Sie geht nicht dran. Vielleicht war bereits die Polizei da, die es ihr abgenommen hat. Es ist zehn. Mrs Garrett ist mit Alice, Joel und Jase vor über einer Stunde von hier losgefahren.
    Im Haus brennt kein Licht. Moms Wagen ist auch nirgends zu sehen, aber vielleicht steht er auch in der Garage. Als ich die Treppe hinaufspringe, sehe ich sie.
    Sie sitzt neben der Tür auf der schmiedeeisernen Bank, die sie nur gekauft hat, um Tracy und mich daran zu erinnern, uns hinzusetzen und unsere Schuhe auszuziehen, bevor wir das Haus betreten.
    »Hallo«, sagt sie mit apathischer Stimme. Sie hat die Arme um die Knie geschlungen und greift nach etwas, das neben ihr steht.
    Es ist ein Glas Wein.
    Wieder überkommt mich Übelkeit. Wie kann sie es sich in so einer Situation mit einem Glas Chardonnay auf der Veranda gemütlich machen? Wo ist Clay? Schiebt er vielleicht gerade ein paar Stücke Focaccia für einen abendlichen Snack in den Ofen?
    Als ich sie nach ihm frage, zuckt sie mit den Achseln. »Ich nehme an, dass er auf dem Rückweg in sein Sommerhaus ist.« Offensichtlich ist genau das eingetreten, was sie von Anfang an befürchtet hat. Clay spielt für das Gewinnerteam. Meine Mutter trinkt einen Schluck, dreht das Glas in den Händen und beobachtet, wie die blassgelbe Flüssigkeit darin hin- und herschwappt.
    »Dann … dann habt ihr euch getrennt?«
    Sie seufzt. »So würde ich es nicht nennen.«
    »Was soll das heißen?«
    »Wir sind uns in dieser Angelegenheit nicht wirklich einig geworden. Er ist nicht glücklich mit meiner Entscheidung. Aber er wird sich bestimmt eine schöne Presseerklärung einfallen lassen, warum ich mich aus dem Wahlkampf zurückziehe. Clay wächst mit den Herausforderungen.«
    »Dann … hast du ihn rausgeworfen? Oder ist er von sich aus gegangen? Was ist denn jetzt, Mom?« Ich würde ihr am liebsten das Glas aus der Hand nehmen und gegen die Hauswand schleudern.
    »Ich habe ihm gesagt, dass die Garretts es verdient haben, die Wahrheit zu erfahren. Er sagte darauf, die Wahrheit sei ein dehnbarer Begriff. Ein Wort gab das andere. Schließlich habe ich gesagt, ich würde rübergehen und mit dir reden … und mit den Garretts. Darauf hat er mich vor die Wahl gestellt. Ich bin trotzdem gegangen. Als ich zurückgekommen bin, war er schon weg. Aber er hat mir eine SMS geschrieben.« Sie greift in die Tasche ihres Kleids, holt ihr Handy heraus und hält es mir hin, obwohl ich nicht lesen kann, was auf dem Display steht. »Er hat geschrieben, er hätte sich von seinen alten Freundinnen immer im Guten getrennt.« Sie zieht eine Grimasse. »Das hat er ein bisschen unglücklich ausgedrückt. Ich nehme an, er meint damit ›ehemalige‹ Freundinnen. Er sagt, dass er nichts davon hält, alle Brücken hinter sich abzubrechen, dass es aber vielleicht doch gut wäre, wenn wir erst mal ein bisschen Abstand voneinander haben, damit wir unsere Position noch einmal in Ruhe überdenken können.«
    »Das heißt, er wird nicht mehr für dich arbeiten?«
    »Er hat eine Freundin im Wahlkampfteam von Ben Christopher. Marcie. Sie hat schon mal erwähnt, dass sie einen fähigen Mann wie ihn gut gebrauchen könnten.«
    »Aber … aber Ben Christopher ist Demokrat!«
    »Tja«, seufzt Mom. »Das habe ich auch gesagt. Clay hat darauf bloß geantwortet: ›So ist das in der Politik, Darling, nimm es nicht persönlich.‹« Ihre Stimme klingt resigniert.
    »Warum hast du deine Meinung geändert?« Ich deute auf das Erkerfenster zu ihrem Arbeitszimmers. »Vorhin warst du dir mit Clay doch noch einig.«
    Mom fährt sich mit der Zunge über die Lippen. »Ich weiß es nicht, Samantha. Ich musste die ganze Zeit an diese Presseerklärung denken, von der er geredet hat, in der ich behaupten sollte, ich hätte dir zuliebe erst einmal geschwiegen. Um deine Beziehung zu dem jungen Garrett nicht zu belasten.« Sie steht auf, nimmt mein Gesicht in die Hände und sieht mir endlich in die Augen. »Soll ich ehrlich sein? In Wirklichkeit bist du … bist du das Letzte gewesen, woran
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