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Mein Sommer nebenan (German Edition)

Mein Sommer nebenan (German Edition)

Titel: Mein Sommer nebenan (German Edition)
Autoren: Huntley Fitzpatrick
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bestätigt Flip.
    Jase zieht mitfühlend die Brauen hoch.
    »Dafür ist sie mir aber absolut treu«, verteidigt Flip meine Schwester, »und geht nicht mit meinem Tennispartner ins Bett.«
    Jase zuckt betreten die Achseln. »Du wusstest, worauf du dich mit Alice einlässt, Kumpel.«
    Ich blicke fragend zwischen den beiden hin und her.
    »Ich hatte keine Ahnung, dass ihr beiden euch kennt«, wechselt Flip das Thema.
    »Tun wir gar nicht«, sage ich und Jase antwortet gleichzeitig: »Klar kennen wir uns.«
    »Wie auch immer.« Flip macht eine vage Handbewegung, die ausdrückt, dass es ihn nicht wirklich interessiert, wie es nun tatsächlich um unseren Bekanntschaftsgrad steht. »Wo ist Trace?«
    »Ich soll dir ausrichten, dass sie heute total viel zu tun hat und leider überhaupt gar keine Zeit hat«, antworte ich. Eines der Grundprinzipien meiner Schwester lautet: Willst du gelten, mach dich selten . Selbst wenn sie schon erobert wurde.
    »Alles klar. Und wo steckt sie wirklich?«
    »Am Stony Bay Beach.«
    »Bin schon unterwegs.« Flip schlendert zu seinem Wagen zurück.
    »Bring ihr eine People und einen Coconut-FrozFruit mit«, rufe ich ihm hinterher. »Dafür wird sie dich lieben.«
    Als ich mich wieder zu Jase umdrehe, sieht er mich lächelnd an. »Du bist nett.« Er klingt angenehm überrascht, als hätte er mir diesen Wesenszug nicht zugetraut.
    »Nicht wirklich. Aber wenn sie glücklich ist, geht’s mir auch besser. Dann klaut sie mir nicht ständig meine Lieblingsteile aus dem Schrank. Du weißt schon … Schwestern.«
    »Verstehe. Aber meine plündern wenigstens nicht meinen Kleiderschrank.«
    Plötzlich ertönt ganz in der Nähe ein verzerrtes, wimmerndes Weinen und ich zucke erschrocken zusammen.
    Jase deutet auf das Babyphone, das am Knauf des Garagentors hängt. »George.« Er geht auf die Veranda zu und bedeutet mir, ihm zu folgen.
    Und so kommt es, dass ich nach all den Jahren zum ersten Mal das Haus der Garretts betrete.
    Zum Glück ist Mom heute bis zum Abend unterwegs.
    Das Erste, was ich wahrnehme, sind die Farben. Bei uns ist die Küche – von den Wänden, den Arbeitsflächen aus poliertem Granit, der riesigen Kühl-Gefrier-Kombination aus Edelstahl bis hin zur Spülmaschine – ganz in Silbergrau gehalten. Bei den Garretts leuchten die Wände sonnenblumengelb, ebenso wie die Vorhänge, die zusätzlich mit grünen Blättern gemustert sind. Aber alles andere ist ein wilder Farbmix. Der Kühlschrank und die Wände sind über und über mit bunten Bildern und Zeichnungen beklebt. Auf der Küchentheke aus grünem Resopal drängen sich Stofftiere, Knetfiguren und Cornflakespackungen. Im Spülbecken stapelt sich Geschirr. Der Tisch ist zwar so groß, dass sich alle Garretts darum versammeln können, aber immer noch zu klein für all die Zeitungs- und Bücherstapel, Socken und Frischhaltedosen, Schwimmbrillen, angebissenen Äpfel und Bananenschalen.
    George tapst uns bereits in der Küche entgegen. Er zerrt einen riesigen Plastikdinosaurier der Gattung Triceratops hinter sich her und ist bis auf ein T-Shirt mit der Aufschrift Brooklyn Botanical Garden nackt.
    »Hey, Kumpel.« Jase beugt sich zu ihm hinunter und deutet auf die nackte untere Hälfte seines kleinen Bruders. »Was ist denn da passiert?«
    George, dessen Gesicht immer noch tränenverschmiert ist, holt tief Luft. Er hat ebenfalls lockige braune Haare, aber seine großen, verweinten Augen sind blau. »Ich hab von schwarzen Löchern geträumt.«
    »Verstehe.« Jase nickt und richtet sich wieder auf. »Ist das ganze Bett nass geworden?«
    George nickt schuldbewusst und späht dann mit feuchten Wimpern zu mir rüber. »Wer ist das?«
    »Das Mädchen von nebenan. Samantha. Ich glaube, sie weiß so ziemlich alles über schwarze Löcher.«
    George mustert mich misstrauisch. »Echt?«
    »Na ja«, sage ich, »ich weiß, dass schwarze Löcher Sterne sind, denen der Brennstoffvorrat ausgegangen ist und die dann in sich zusammenstürzen und von der Schwerkraft zu einem schwarzen Sternenloch zusammengepresst werden.«
    George fängt wieder an zu weinen.
    Jase nimmt ihn auf den Arm. »Sie weiß auch, dass es in Connecticut keine schwarzen Löcher gibt. Stimmt doch, Samantha, oder?«
    »Noch nicht einmal in unserem Universum«, versichere ich hastig, obwohl ich mir ziemlich sicher bin, dass es eines in der Milchstraße gibt.
    »In der Milchstraße gibt es aber eins«, schluchzt George prompt.
    »Aber das ist unendlich weit von Stony Bay entfernt.« Ich
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