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Mein Sommer nebenan (German Edition)

Mein Sommer nebenan (German Edition)

Titel: Mein Sommer nebenan (German Edition)
Autoren: Huntley Fitzpatrick
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glaub ich dir sofort.«
    Ich habe keine Ahnung, warum ich diese Unterhaltung überhaupt führe – oder wie ich sie fortsetzen soll. Jase hantiert mittlerweile wieder mit dem Schraubenschlüssel an der Maschine herum, also frage ich: »Ist das dein Motorrad?«
    »Es gehört meinem Bruder Joel.« Er legt das Werkzeug beiseite und setzt sich auf, als wäre ihm gerade aufgegangen, dass es unhöflich wäre, mit der Schrauberei fortzufahren, während wir uns unterhalten. »Er pflegt sein Born-to-be-wild-Image als rebellischer Außenseiter. Ist ihm lieber als für eine Sportskanone gehalten zu werden, obwohl er eigentlich genau das ist. Er behauptet, dass er damit an die besseren Mädchen rankommt.«
    Ich nicke, als wüsste ich Bescheid. »Und? Klappt seine Strategie?«
    »Ich bin mir nicht sicher.« Jase runzelt die Stirn. »Ich halte grundsätzlich nicht besonders viel davon, sich ein bestimmtes Image zuzulegen. Kommt mir irgendwie unecht vor.«
    »Dann schlüpfst du also nie in irgendeine Rolle?« Ich setzte mich auf den Grünstreifen neben der Einfahrt.
    »Ich bin keine Mogelpackung. Bei mir bekommt man das, was man sieht.« Er grinst.
    Was ich sehe – so aus nächster Nähe und bei Tageslicht – gefällt mir ziemlich gut. Außer seinen sonnengesträhnten braunen Locken und den ebenmäßigen weißen Zähnen hat Jase Garrett einen hübsch geschwungenen Mund, dem man ansieht, dass er viel und gern lächelt, und tiefgrüne Augen. Augen, in denen man versinken kann, so ruhig und offen ist ihr Blick. Gott.
    Ich werde rot und überlege nervös, was ich als Nächstes sagen könnte. Das Ergebnis: »Ziemlich ruhig hier heute.«
    »Ich passe auf die Kleinen auf.«
    Ich schaue mich um. »Wo ist das Baby? In der Werkzeugkiste?«
    Er grinst. »George und Patsy machen ihren Mittagsschlaf. Mom ist im Supermarkt einkaufen. Dafür braucht sie immer Stunden .«
    »Das kann ich mir vorstellen.« Mir fällt auf, dass sein T-Shirt am Kragen und unter den Armen durchgeschwitzt ist.
    »Hast du Durst?«, frage ich.
    Breites Lächeln. »Und wie. Aber ich werde mich hüten und dich fragen, ob du mir etwas zu trinken besorgen kannst. Ich weiß ja, dass der neue Freund deiner Mutter quasi sein Todesurteil unterschrieben hat, als er dich Kaffeekochen geschickt hat.«
    »Ich habe auch Durst. Und mir ist heiß. Meine Mutter macht die beste Limonade der Stadt.« Ich stehe auf und wende mich zum Gehen.
    »Samantha.«
    »Hm?«
    »Komm wieder, ja?«
    Ich sehe ihn eine Moment lang an und nicke. Dann gehe ich ins Haus, dusche, stelle dabei fest, dass Tracy mal wieder meinen Conditioner leer gemacht hat, schlüpfe anschließend in Shorts und ein Tanktop und kehre mit zwei riesigen Plastikbechern zurück, die randvoll mit Limonade und klirrenden Eiswürfeln gefüllt sind.
    Als ich die Einfahrt hochlaufe, kehrt Jase mir den Rücken zu und beugt sich über einen der Reifen, dreht sich aber sofort um, sobald er das leise Schnalzen meiner Flipflops hört.
    Ich reiche ihm einen Becher. Er betrachtet die Limonade genauso, wie er alles ansieht – bedächtig und aufmerksam.
    »Wow. Sie macht die Eiswürfel aus Limonade und friert sogar kleine Zitronenschalenstückchen und Minzblättchen mit ein?«
    »Sie ist eine totale Perfektionistin. Wenn man ihr beim Limonademachen zuschaut, hat man das Gefühl, man würde gerade einem hochwissenschaftlichen Experiment beiwohnen.«
    Er trinkt seinen Becher in einem Zug leer und streckt dann die Hand nach dem zweiten aus.
    »Hey, das ist meiner«, sage ich.
    »Ups, natürlich! Tut mir leid. Vor lauter Durst habe ich glatt meine gute Manieren vergessen.«
    Ich halte ihm meine Limonade hin. »Trink ruhig. Ich kann ja noch Nachschub holen.«
    Er schüttelt den Kopf. »Ich würde dir nie etwas wegnehmen wollen.«
    Ich spüre, wie mein Magen einen kleinen Salto schlägt. Nicht gut. Das ist erst unsere zweite Unterhaltung. Gar nicht gut, Samantha.
    Plötzlich höre ich einen Wagen in unsere Einfahrt biegen. »Hey, Samantha!«
    Es ist Flip. Er stellt den Motor ab und kommt zu uns rüber.
    »Hi, Flip«, begrüßt Jase ihn.
    »Ihr kennt euch?«
    »Flip ist letztes Jahr mit meiner Schwester Alice zusammen gewesen.«
    »Erzähl Tracy bitte nichts davon«, sagt Flip, der mittlerweile vor uns steht, nervös.
    Jase sieht mich fragend an.
    »Meine Schwester ist sehr besitzergreifend«, erkläre ich.
    »Und das ist noch milde ausgedrückt«, fügt Flip hinzu.
    Ich nicke. »Sie hasst jede Exfreundin ihres aktuellen Freunds.«
    »Jep«,
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