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Mein Sommer nebenan (German Edition)

Mein Sommer nebenan (German Edition)

Titel: Mein Sommer nebenan (German Edition)
Autoren: Huntley Fitzpatrick
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streichle ihm tröstend über den Rücken und berühre dabei aus Versehen die Hand von Jase, der gerade dasselbe tun will. Ich ziehe meine schnell weg.
    »Also kein Grund sich Sorgen zu machen, Kumpel. Du bist hier völlig sicher.«
    George hört auf zu weinen und bekommt stattdessen Schluckauf, der aber sofort nachlässt, als Jase ihm ein Wassereis mit Limettengeschmack reicht.
    »Gott, das tut mir so leid«, flüstere ich Jase zu und schüttle kurz den Kopf, als er mir das Orangenwassereis anbietet, das noch als Letztes in der Packung übrig ist.
    Gibt es überhaupt irgendjemand, der die orangenen mag?
    »Woher hättest du das wissen sollen?«, flüstert er zurück. »Und woher hätte ich wissen sollen, dass du Astrophysikerin bist?«
    »Ich hatte mal so eine Phase, in der ich ganz verrückt nach Sternen und dem ganzen Kram war.« Mir schießt die Röte ins Gesicht, als ich an all die Nächte denke, in denen ich auf dem Dach saß und die Sterne beobachtete … und die Garretts.
    Er zieht eine Braue hoch, als würde er sich fragen, warum mir das peinlich ist. Das ist das Schlimmste, wenn man blond ist: Ist man verlegen, läuft der komplette Körper rot an – Ohren, Hals, einfach alles. Unmöglich zu übersehen.
    Von oben dringt das nächste Weinen zu uns in die Küche.
    »Patsy.« Jase wendet sich zur Treppe. »Bin gleich wieder da.«
    »Vielleicht sollte ich lieber nach Hause gehen«, sage ich, obwohl es dafür eigentlich keinen Grund gibt.
    »Nein, geh nicht. Es dauert nicht lange.«
    Ich bleibe allein mit George zurück. Er leckt ein paar Minuten hingebungsvoll an seinem Wassereis und fragt dann: »Hast du gewusst, dass es im Weltall ganz, ganz kalt ist? Und dass es da keinen Sauerstoff gibt? Und dass ein Astronaut, der ohne seinen Anzug aus einem Raumschiff fällt, sofort stirbt?«
    Ich habe meine Lektion gelernt. »Aber das wird niemals passieren, weil Astronauten immer ganz, ganz vorsichtig sind.«
    George lächelt mich an. Es ist dasgleiche zum Niederknien süße Lächeln wie das von seinem Bruder, nur dass Georges Zähne im Moment knallgrün sind. »Vielleicht heirate ich dich mal«, verkündet er großmütig. »Willst du viele Kinder haben?«
    Ich bekomme einen Hustenanfall und im nächsten Moment klopft mir eine Hand auf den Rücken.
    »George, alter Kumpel, über solche Sachen sollte man nicht reden, wenn man gerade keine Hose anhat.« Jase lässt eine Shorts zu Georges Füßen fallen und setzt dann Patsy neben ihm auf dem Boden ab.
    Sie trägt einen pinken Body, hat jede Menge süßen Babyspeck und ihre feinen Haare sind mitten auf dem Kopf zu einem kleinen Zopf zusammengebunden. Wie alt ist sie mittlerweile? Eins?
    »Da?«, will sie wissen und zeigt forsch mit ihrem pummeligen Zeigefinger in meine Richtung.
    »Das ist Samantha«, sagt Jase. »Deine zukünftige Schwägerin.« Er sieht mich grinsend an. »Du und George, ihr scheint es ja mächtig eilig zu haben.«
    »Wir interessieren uns beide für die Raumfahrt …«, gebe ich lachend zurück, als die Tür aufgeht und Mrs Garrett mit Einkaufstüten beladen hereinkommt.
    »Verstehe.« Jase zwinkert mir zu und dreht sich dann zu seiner Mutter um. »Hey, Mom.«
    »Hi, Schatz. Ich hoffe, sie sind brav gewesen?« Sie ist so auf ihren älteren Sohn konzentriert, dass sie mich anscheinend gar nicht bemerkt.
    »Keine besonderen Vorkommnisse«, antwortet Jase. »Aber wir müssen Georges Bett frisch beziehen.« Er nimmt seiner Mutter ein paar der Tüten ab und stellt sie neben den Kühlschrank auf die Arbeitsplatte.
    Sie mustert Jase aus zusammengekniffenen Augen, die genauso grün sind wie seine eigenen. Mrs Garrett ist eine hübsche Frau mit einem offenen, freundlichen Gesicht, kleinen Lachfältchen um die Augen, dem Garrett’schen dunklen Teint und den braunen Locken. »Was für eine Geschichte hast du ihm vor dem Einschlafen vorgelesen?«
    »Mom«, seufzt Jase. »Bloß Coco, der neugierige Affe , aber die heiklen Szenen hab ich weggelassen. Könnte allerdings sein, dass der Unfall mit dem Heißluftballon ein bisschen zu aufregend für ihn war.« Plötzlich dreht er sich zu mir um. »Bitte entschuldige. Samantha, das ist meine Mutter. Mom, das ist Samantha Reed. Von nebenan.«
    Seine Mutter schenkt mir ein herzliches Lächeln. »Du liebe Güte, da steht die ganze Zeit so ein wunderschönes Mädchen vor mir und ich sehe es gar nicht. Freut mich sehr, Samantha. Hübscher Lipgloss, gefällt mir.«
    »Mom«, stöhnt Jase verlegen.
    Sie wendet sich wieder ihm zu.
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