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Mein leidenschaftlicher Ritter: Roman (German Edition)

Mein leidenschaftlicher Ritter: Roman (German Edition)

Titel: Mein leidenschaftlicher Ritter: Roman (German Edition)
Autoren: Margaret Mallory
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nahm ihre Hand und rannte mit ihr den Flur hinunter.
    Vor Stephens Tür kamen sie schlitternd zum Stehen.
    »Sagt Stephen, dass er sich keine Gedanken um die Männer machen soll«, sagte Robert, nach Luft schnappend. »William sorgt dafür, dass ein anderer das Kommando übernimmt.«
    Nach der überstürzten Eile hierherzugelangen stand Isobel vor der geschlossenen Tür und starrte sie nachdenklich an. Was sollte sie zu Stephen sagen? Würde er sie nach allem, was sie ihn hatte durchmachen lassen, immer noch wollen? Konnte er ihr verzeihen?
    »Lasst den armen Mann nicht noch länger warten!« Robert öffnete die Tür und stieß sie hinein.
    Die Tür krachte hinter ihr ins Schloss.
    Stephen saß an dem schmalen Tisch vor dem Fenster, das gleichzeitig eine Schießscharte war. Seine Kleidung ließ darauf schließen, dass er nicht zu Bett gegangen war. Eine einzelne Kerze brannte auf dem Tisch, ihr Halter stand in einer Pfütze aus geschmolzenem Wachs.
    Mit einem Anflug von Bedauern erkannte sie, dass es eine Stundenkerze war. Stephen musste sie benutzt haben, um die Stunden bis zu seinem Aufbruch zu zählen – und die Stunden, die ihr noch blieben, um zu ihm zu kommen. Nur ein kleiner Stummel war übrig.
    Er stand auf und stützte die Hände auf der Rückenlehne des Stuhls ab, als suche er Halt. Obschon er den Blick nicht von ihr abwandte, kam er nicht auf sie zu. Sein schönes Gesicht war von Falten der Anspannung und Müdigkeit durchzogen.
    »Warum bist du hier, Isobel?«
    Zu denken, dass sie diese Stimme, die sie so sehr liebte, vielleicht nie wieder gehört hätte. Ein Schluchzen steckte in ihrem Hals fest, als sie versuchte zu sprechen. Er wartete.
    Sie schluckte und versuchte es erneut. »Ich liebe dich schon so lange, aber ich hatte Angst, deiner Liebe zu mir zu trauen. Ich hatte Angst, du würdest mich betrügen und verlassen.«
    »Das würde ich niemals tun.« Immer noch blieb er stocksteif stehen.
    »Das weiß ich jetzt.«
    »Isobel, sag mir, warum du hier bist.«
    Sie machte einen einzigen Schritt vorwärts. »Ich bin gekommen, weil ich dich, Stephen Carleton, zu meinem Ehemann gewählt habe.« Sie machte einen weiteren Schritt. »Ich habe dich gewählt, weil du Freude und Liebe in mein Leben zurückgebracht hast, und ich möchte beides nicht wieder verlieren.«
    Mit jedem Schritt, den sie machte, wurde ihre Stimme fester.
    »Ich möchte jede Nacht neben dir schlafen und jeden Morgen, wenn ich aufwache, dein Gesicht neben mir sehen. Ich möchte deine Mutter kennenlernen.«
    Seine Augenwinkel zuckten.
    »Ich möchte die Nichten und Neffen kennenlernen, von denen du mit solcher Zärtlichkeit sprichst. Ich möchte mit dir nach Northumberland zurückkehren. Ich möchte, dass wir unsere Kinder dort großziehen.«
    Sie machte den letzten Schritt und stand nun direkt vor ihm. »Ich möchte keine Zeit mehr verlieren und auch nur einen weiteren Tag von dir getrennt sein.«
    »Ich liebe meine Mutter, doch ich glaube, wir sollten heiraten, bevor du sie triffst«, sagte Stephen, und sein Gesicht leuchtete mit dem Lachen, das sie so sehr liebte. »Ich kann nicht das Risiko eingehen, dass sie dich vergrault.«
    Im nächsten Moment lag sie in seinen Armen.
    »Ich habe versucht, die Hoffnung nicht zu verlieren«, sagte er in ihr Haar und hielt sie fest. »Aber es war so schwer.«
    Er hob sie hoch und wirbelte sie in den Armen herum. Sie freundlich anschauend, sagte er: »Ich werde Gott an jedem Tag meines Lebens danken, dass du dich für mich entschieden hast.«
    Dann küsste er sie. Ein sanfter, warmer Kuss, der die Welt um sie herum zum Drehen brachte. Sie presste sich an ihn und kostete die Freude und den Trost voll aus, seine Arme wieder um sich zu spüren.
    Stephen gehörte ihr. Für immer und ewig.
    Sie lehnte sich zurück und fummelte am Kragen seiner Tunika herum. »Es fällt mir schwer einzusehen, warum wir auf die Zeremonie warten sollten, da wir doch bereits …« Sie beendete den Satz nicht, weil sie sich vollkommen sicher war, dass er verstand, was sie vorschlug.
    »Ich gehe kein Risiko mehr mit dir ein«, sagte Stephen lachend. »Wir werden morgen vor Zeugen unsere Gelübde ablegen, aber ich werde mir dein Gelübde mir gegenüber jetzt sofort anhören – bevor wir irgendetwas anderes tun.«
    Stephen hatte in all den Jahren zahllosen Verlobungen beigewohnt, doch er hatte niemals auch nur ein bisschen aufgepasst. Trotzdem war er sich ziemlich sicher, dass ein Versprechen genügte, um es bindend zu
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