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Mein leidenschaftlicher Ritter: Roman (German Edition)

Mein leidenschaftlicher Ritter: Roman (German Edition)

Titel: Mein leidenschaftlicher Ritter: Roman (German Edition)
Autoren: Margaret Mallory
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ich wäre etwas Besonderes.«
    »Du warst etwas Besonderes von dem Tag an, da du geboren wurdest«, sagte er und legte seine großen, warmen Hände auf ihre. »Gott weiß, dass ich mehr als genug Fehler gemacht habe, aber wenn ich auch nur eine Sache in meinem Leben richtig gemacht habe, dann war es, dich als meine Tochter anzuerkennen.«
    Isobels Blick schoss hinauf zu seinem Gesicht. Konnte es sein, dass er die Wahrheit kannte?
    »Deine Mutter hat dich sechs Monate nach unserer Hochzeit zur Welt gebracht.« Er schenkte Isobel ein bittersüßes Lächeln und zuckte die Achseln. »Ich kann ganz gut rechnen, aber was sollte ich tun? Sie fortschicken?«
    Er hatte es nie in Betracht gezogen, da war sich Isobel sicher.
    »Sie schien mir in diesen ersten Jahren nicht unglücklich zu sein«, sagte er. »Doch als wir unser Land verloren, sah sie darin Gottes Strafe für ihre Sünden. Ich dachte, wenn ich es zurückbekäme, dann würde sie vielleicht …« Er seufzte und schüttelte den Kopf über lang vergangenen Kummer.
    »Sein Name ist Robert«, sagte Isobel leise. »Ich habe ihn in der Normandie kennengelernt.«
    Seine Augenbrauen schossen in die Höhe, aber er wusste, wen sie meinte.
    »Er hätte sie auch nicht glücklich gemacht«, sagte sie.
    Nachdem er ein Vierteljahrhundert herumgereist war und Liebeleien genossen hatte, hatte sich Robert endlich zur Ruhe gesetzt. Gott sei Dank hatte er Claudette gefunden.
    »Er ist mir ein guter Freund. Aber als ich ein Kind war, wäre er mir niemals ein so guter Vater gewesen wie du.«
    Sobald sie die Worte ausgesprochen hatte, wusste sie, dass sie wahr waren. Während der ersten dreizehn Jahre ihres Lebens war er der bestmögliche Vater gewesen, den man haben konnte.
    Er schaute sie so voller Hoffnung und voller Liebe an, dass sie spürte, wie die Fesseln des Zorns um ihr Herz nachgaben. Sie beugte sich hinab und drückte einen Kuss auf seine rauen Fingerknöchel. Als sie wieder aufschaute, rannen ihm Tränen über die Furchen seines wettergegerbten Gesichtes.
    Ein schrilles Lachen riss ihre Aufmerksamkeit von ihrem Vater auf den Bogeneingang zum Saal.
    »Sie sind ihrer Kinderfrau wieder entwischt«, rief Stephen ihr zu, als er durch den Eingang kam, ein Kind unter dem Arm und ein zweites an der Hand.
    »Ich habe den Kleinen draußen erwischt, wie er Erde gegessen hat«, sagte er und neigte den Kopf zu dem kichernden Jungen unter seinem Arm. »Seine große Schwester hat ihm gesagt, er solle es tun.«
    Ihre Tochter, Kate, schenkte Stephen ein schelmisches Grinsen, das seinem so ähnlich war, dass Isobel das Herz aufging, als sie es sah. Der Herr stehe ihr bei, das Kind war eine echte Herausforderung.
    Stephen begrüßte seinen Schwiegervater zurückhaltend. Kate rannte jedoch mit wehendem roten Haar zu ihrem Großvater. Eine Sekunde später schleifte sie ihn durch den Raum und deutete auf etwas draußen vor dem Fenster.
    »Du bist früh zurück, Liebling«, sagte Isobel, als Stephen sich neben ihr auf der Bank niederließ.
    »Ich habe mir Sorgen gemacht«, sagte er und küsste sie auf die Wange. »Aber ich nehme an, es ist alles gut gegangen, da ich deinen Vater nicht mit deinem Dolch im Herzen vorfinde.«
    Sie lächelte ihn an. »Erzähl mir von deinem Tag.«
    Stephen strich seinem Sohn über den Kopf, als er ihr Bericht erstattete. »Es sind keine Kühe mehr gestohlen worden, und die Felder sehen nach dem Regen gestern gut aus.«
    »Wer hätte gedacht, dass aus meinem wilden jungen Mann einmal ein zufriedener Bauer würde?« Sie zwickte ihn in die Seite. »Ich nehme an, du wirst auch bald noch fett werden.«
    Er beugte sich zu ihr, bis sie seinen warmen Atem an ihrem Ohr spüren konnte. »Wir werden beide zufrieden sein, wenn ich dich erst ganz für mich habe.«
    Isobel drehte sich um, als Kates fröhliches Kreischen durch den Saal tönte. Während sie zuschaute, wie ihr Vater das kichernde Mädchen in die Luft warf, löste sich der letzte Rest an Groll, den sie in ihrem Herzen gehegt hatte, in Luft auf.
    Vergebung ließ sie sich leicht und glücklich fühlen. Lächelnd drehte sie sich zu Stephen um.
    Er schenkte ihr ein langsames, verschmitztes Augenzwinkern. »Sobald dein Vater weg ist, sperren wir die kleinen Wilden mit ihrer Kinderfrau ein, und dann …«
    Isobel warf den Kopf in den Nacken und lachte aus purer Lust am Leben.

Anmerkung zur Geschichte
    Die Landkarte Europas könnte heute anders aussehen, wenn Heinrich V. nicht in der Blütezeit seines Lebens mit
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