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Mein Herz schlägt immer noch für dich (German Edition)

Mein Herz schlägt immer noch für dich (German Edition)

Titel: Mein Herz schlägt immer noch für dich (German Edition)
Autoren: Kaitlyn Rice
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du gehst raus.“
    Jack stand auf und überließ ihr seinen Platz. Als Callie neben dem Kleinen lag, legte er zufrieden seufzend die Hand auf ihre Wange. Kaum hatte Jack jedoch die Tür erreicht, war das Baby wieder hellwach und streckte den Arm nach ihm aus.
    „Das scheint auch nicht zu funktionieren“, bemerkte Callie seufzend.
    Jack kam zurück und betrachtete Mutter und Kind unschlüssig. Sollte er sich zu ihnen legen? Ein verlockender Gedanke.
    Callies langes Haar lag auf dem Kissen ausgebreitet, und ihre grauen Augen blitzten ihn amüsiert an. Und in Lukes braunen Augen stand eindeutig die Forderung, dass er beide Eltern neben sich wollte.
    „Leg dich einfach einen Moment zu uns“, forderte Callie ihn mit sanfter Stimme auf. „Er wird sicher gleich einschlafen.“
    So landete Jack erneut mit Callie im Bett und hörte zu, wie sie ihrem gemeinsamen Sohn ein Schlaflied sang, das auch er noch aus seiner Kindheit kannte. Und wieder vergaß er seine Absicht, sich von ihr zu trennen.
    Plötzlich sah er in ihr die Frau, die er verletzt hatte. Er schloss die Augen. Irgendwie war das Ganze verwirrend. Callie hatte doch ihn verletzt, indem sie ihm nichts von Luke erzählt hatte, oder?
    Ja, weil du sie verlassen hast, statt mit ihr gemeinsam die Probleme zu bewältigen.
    In diesem Moment verstand er, dass sich ein Konflikt nicht dadurch lösen ließ, dass man dem anderen die Schuld an allem gab. Es waren immer beide Seiten daran beteiligt.

9. KAPITEL
    „Hey, schläfst du etwa auch?“, flüsterte Callie.
    Sofort öffnete Jack die Augen. Luke war inzwischen fest eingeschlafen.
    Leise stand Callie auf und stopfte Kissen um das Baby herum, damit es nicht vom Bett rollte. Als sie das Zimmer verließ, folgte Jack ihr. Im Wohnzimmer blieben sie voreinander stehen und sahen sich an.
    „Jetzt können wir reden“, sagte sie.
    „Ja, das können wir.“
    „Wie still es hier ist.“
    „Ja.“ Jack deutete mit dem Kopf auf das Sofa, und sie setzten sich. Schweigend tauschten sie hin und wieder verstohlene Blicke – wie zwei Teenager beim ersten Zusammentreffen im Wohnzimmer der Eltern.
    „Was ist denn bloß mit uns los?“, brach Callie das Schweigen. „Wir kennen uns lange genug, um zu wissen, worüber wir uns unterhalten können. Damit haben wir doch nie Probleme gehabt.“
    „Ja, aber jetzt geht es um ernste Dinge und schwerwiegende Entscheidungen.“
    Callie nickte, dann schüttelte sie seufzend den Kopf. „Das alles tut mir so leid.“ Und damit meinte sie wirklich alles: ihre Geheimniskrämerei um Luke, die Trennung, die Streitereien während der Ehe bis hin zum ersten Wortgefecht zwei Monate nach ihrer Hochzeit.
    Traurig lächelte sie, als sie daran dachte, worüber sie sich damals gestritten hatten: ob man Tomaten im Kühlschrank aufheben sollte oder nicht und ob man sie in Scheiben oder in Viertel schnitt. Einen ganzen Tag lang waren sie sich deswegen beleidigt aus dem Weg gegangen.
    Damals hatte Callie schon befürchtet, dass ihre Ehe zu Ende wäre. Schließlich hatten sie sich darauf geeinigt, dass Jack der bessere Koch war und sich mit Lebensmitteln besser auskannte. Danach hatten sie es immerhin noch acht Jahre miteinander ausgehalten.
    „Mir tut es auch leid“, erwiderte Jack leise, und sie hatte den Eindruck, dass auch er wirklich alles meinte.
    Sie lächelte. „Seit ich hier bin, habe ich mir ständig den Kopf darüber zerbrochen, ob und wie ich es dir erzählen soll und wie du wohl reagieren würdest.“
    „So schlimm hast du es dir wahrscheinlich nicht vorgestellt, oder?“
    „Hm, ich habe mir vorgestellt, dass du wütend wirst. Das wäre ja auch absolut verständlich gewesen.“
    „Ich bin nicht ganz unschuldig daran, dass es so weit gekommen ist.“ Er lächelte sie an. „Das haben wir uns beide zusammen eingebrockt.“
    Er hatte wir gesagt, als wären sie immer noch ein Paar.
    Callie nickte. „Ja, wir haben einen schönen Schlamassel angerichtet.“
    „Meinst du, wir kommen da wieder raus?“ Mit seinen braunen Augen schaute er sie fragend an.
    Callie war unsicher, was sie antworten sollte. Meinte er die Scheidung, das Sorgerecht für Luke oder ihre gesamte Beziehung?
    Seufzend zuckte sie mit den Achseln. Sie hatte keine Ahnung, wie es weitergehen sollte. Vor allem wusste sie nicht, ob sie überhaupt die Scheidung wollte.
    Ihre Augen füllten sich mit Tränen. So viel wie in den letzten beiden Jahren hatte sie in ihrem ganzen Leben nicht geweint. Eigentlich hatte sie alles Mögliche zum
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