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Mein Hauptgewinn bist du!

Mein Hauptgewinn bist du!

Titel: Mein Hauptgewinn bist du!
Autoren: Lynn Raye Harris
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traf es ihn wie ein Schlag. Er war nicht besser als Jacob! Sobald er sich von etwas überfordert fühlte, ergriff er die Flucht. Gut, er hatte Cara gebeten zu bleiben, aber emotional war er ihr längst davongelaufen. Er war das, was er seinem Bruder vorgeworfen hatte: ein erbärmlicher Feigling!
    Und darum hatte er die einzige Frau gehen lassen, die er je geliebt hatte …
    Aus Angst vor diesem großen Gefühl, das zu benennen er sich das erste Mal im Leben traute: LIEBE!
    Ja, er liebte Cara, obwohl er alles versucht hatte, um das zu verhindern. Er liebte sie von ganzem Herzen, und er brauchte sie, verdammt noch mal! Es war, als leuchteten plötzlich tausend helle Sonnen am Himmel, die alles überstrahlten. Davor konnte er nicht weglaufen, und er wollte es auch nicht länger.
    Jack stieß den Stuhl zurück, sprang auf und warf ein paar Banknoten auf den Tisch, bevor er aus dem Pub stürmte.
    Das Klima in New Orleans war viel schwüler als in London.
    Cara sprang aus der offenen Straßenbahn und ging den Rest des Weges zu Fuß. Sie war erst seit zwei Wochen wieder zu Hause und hatte es trotzdem geschafft, einen Job als Croupière im Kasino zu ergattern. Sollte Bobby sie tatsächlich auf eine Art schwarze Liste gesetzt haben, war die Nachricht jedenfalls noch nicht bis hierher durchgedrungen. Dabei hatte sie eher anstandshalber nachgefragt und das Thema eigentlich gleich darauf abgehakt. Aber nach zwei Tagen rief der Spielbank-Manager sie zurück und fragte, wann sie beginnen könne.
    Heute war bereits ihr fünfter Abend im Kasino, und auch wenn New Orleans längst nicht so aufregend und mondän wie Nizza war, schätzte Cara sich glücklich, überhaupt wieder arbeiten zu können. Abenteuer und Glamour hatte sie wahrlich genug erlebt!
    Ihrer Mutter, Evie und Remy ging es gut, nicht zuletzt dank der erfreulichen Summe, die Cara für den Haushalt und Remys Spezialtherapie mitgebracht hatte. Ursprünglich hatte sie nach dem traurigen und unrühmlichen Ende keinen Cent von Jacks Geld anrühren wollen. Doch das Schicksal ihres Bruders wog schließlich schwerer als ihr Stolz und ihre mädchenhafte Empfindlichkeit, wie Cara sich selbst verspottete.
    Sie hatte Jack nicht einmal wegen des Geldes fragen müssen. Noch bevor sie New Orleans erreicht hatte, war eine viel zu hohe Summe auf ihrem Konto eingegangen, von der Cara nur behielt, was abgemacht gewesen war – abzüglich der Kosten für ihre neue Garderobe.
    Die Bezahlung als Jacks Begleiterin zur Familienfeier akzeptierte sie zum Wohle ihrer eigenen Familie, darüber hinaus wollte sie ihm auf keinen Fall etwas schuldig sein!
    Für einen kurzen Moment blieb Cara stehen, um zu den schlanken Palmen aufzuschauen, die sie an Nizza erinnerten. Und von da aus war es nur ein kleiner Gedankensprung zu ihrer ersten Begegnung mit Jack. Er war so … überwältigend, so anders als alle anderen Männer am Tisch gewesen. Sie alle verblassten in seiner Gegenwart. Seiner verheerenden Attraktivität war sie sich von der ersten Sekunde an bewusst gewesen, aber leider nicht der Gefahr, die Jack Wolfe für ihr Herz bedeutete …
    Cara riss sich zusammen, betrat das Kasino durch einen Seiteneingang, der zum Küchen- und Angestelltentrakt führte, wo sie sich umzog und ihre Sachen verstaute. Ein letzter Blick in den Garderobenspiegel, um Make-up und Haare zu checken, das einstudierte Lächeln auf die Lippen zu zaubern und los! Doch ihr Spiegelbild wirkte so traurig und verloren, dass ihr ein wenig damenhafter Fluch entschlüpfte.
    Sie musste endlich aufhören, an Jack zu denken! Er war aus ihrem Leben verschwunden, und das war auch gut so. „Schluss damit!“, rief sie sich laut zur Ordnung. „Er liebt dich nicht, du dummes Ding, und je eher du das begreifst und akzeptierst, desto besser für dich!“ Energisch kniff sie sich in die blassen Wangen, hob das Kinn und machte sich auf den Weg in den Spielsaal.
    „Alles in Ordnung mit dir?“, fragte ihre Kollegin leise, als Cara sie ablöste.
    Cara nickte nur stumm, nahm ihren Platz ein und schenkte den Gästen am Tisch ganz bewusst ein strahlendes Lächeln. Leider geriet es etwas zu animierend, wie sie gleich darauf feststellen musste.
    „Was haben Sie nach Feierabend vor, meine Schöne?“, fragte der Gast zu ihrer Rechten. Er hielt die Karten betont lässig, und um seinen gut geschnittenen Mund lag ein zuversichtliches Grinsen. Der Ausdruck in den tiefblauen Augen war der eines Gewinners.
    Automatisch fühlte Cara sich an ihre erste
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