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Mein Ex, seine Familie, die Wildnis und ich (German Edition)

Mein Ex, seine Familie, die Wildnis und ich (German Edition)

Titel: Mein Ex, seine Familie, die Wildnis und ich (German Edition)
Autoren: Shannon Stacey
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der Campingplatzbesitzer den Kowalskis Bescheid gab – das hatte Keri von Anfang an gewusst. Sie war sich jedoch nicht sicher gewesen, ob Joe tatsächlich kommen würde. Schließlich hatte sie ihn tief verletzt und dann auch noch tagelang seine Anrufe ignoriert. Und sie wusste nicht, wie oft er es weiterhin bei ihr probiert hatte, seit sie keinen Empfang mehr hatte.
    „Willst du den ganzen Tag da stehen bleiben?“
    Sie hatte ihn gar nicht gesehen. Joe saß auf dem Picknicktisch im Schatten und hatte die Ellbogen auf die Knie gestützt. Nun musste sie ihre Beine förmlich dazu zwingen, sich in Bewegung zu setzen.
    „Bin ich also verpetzt worden“, stellte sie fest und versuchte, ruhig und locker zu klingen.
    „Der Platzbesitzer hat sich Sorgen gemacht, weil du ganz alleine hier bist.“ Er stand auf und wartete an der Tür auf sie. „Er wusste nicht, was er tun sollte, und hat Dad angerufen. Er hat ihm gesagt, dass du traurig aussiehst.“
    Sie ging als Erste in die Hütte und ließ sich in einen Stuhl fallen. „Mir ging’s schon mal besser.“
    Zum Beispiel letzte und vorletzte Woche, als sie und Joe zusammen hier gewohnt hatten. Manchmal schien es ihr wie ein Traum. Der Urlaub war so ganz anders als ihr normales Leben gewesen. Aber wenn es tatsächlich ein Traum war, dann war er zumindest schön gewesen.
    Er zog sich einen Stuhl heran, drehte ihn um und setzte sich rittlings darauf. „Was ist passiert, Baby?“
    Sie hob eine Schulter. „Ich schätze, Tina hatte recht. Ich hab einfach nicht mehr den Mumm für den Job.“
    „Also ich finde es sehr mutig von dir, alles aufzugeben, wofür du so hart gearbeitet hast, nur um die Menschen nicht zu verletzen, die dir wichtig sind.“
    „Tja, ich und mein toller Mut sind aber leider gerade arbeitslos.“
    „Warum hast du mich nicht angerufen? Ich wäre zu dir gekommen, dann wärst du nicht alleine gewesen.“
    „Ich wusste nicht, was ich machen sollte. Aber hier bin ich so glücklich gewesen wie seit Jahren nicht mehr. Also bin ich zum Nachdenken hergekommen.“ Nicht mal in ihren eigenen Ohren klang diese Erklärung logisch. „Ich wollte wissen, ob du mich so glücklich gemacht hast oder ob es die Abgeschiedenheit war. Kein Telefon, keine E-Mails, keine Meetings.“
    Er verschränkte die Arme, legte sie auf die Stuhllehne und stützte sein Kinn darauf. „Der Besitzer meinte, dass du schon seit ein paar Tagen hier bist.“
    „Ja. Ohne Telefon, E-Mails und Meetings.“
    „Und?“
    Sie seufzte. „Ich glaube, es lag an dir.“
    Joe lachte. „Bei dir klingt das, als hätte ich dich mit der Pest infiziert. Ich finde es gut, dass du mit mir glücklich warst.“
    „Das sagst du, weil du ja auch nichts aufgeben musst, um mit mir zusammen zu sein.“
    „Das stimmt. Ich muss mir keinen neuen Job suchen, um den Rest meines Lebens mit der Person zusammen zu sein, die ich liebe.“
    „Lass das, Joe. Es ist schließlich nicht so, als müsste ich mir nur überlegen, ob ich heute lieber Nudeln oder Reis essen will. Ich habe Jahre an meiner …“
    „Du hast recht. Tut mir leid.“ Er stand auf und ging eine Weile auf und ab. „Aber du darfst nicht vergessen, dass ich auch einen gewissen Preis zahlen musste. Du hast mich schon einmal verlassen, und ich wär fast dabei draufgegangen. Weißt du, wie schwer es für mich war, dich zu fragen, ob du bei mir bleiben willst? Dann bist du wieder gegangen. Und ich bin trotzdem hier. Meinen Stolz hab ich längst verloren.“
    „Aber, Joe …“
    „Du hättest nur einmal an dein verdammtes Telefon gehen müssen, bevor du hergeflogen bist. Dann hätte ich dir gesagt, dass ich bereit bin, zu dir zu kommen. Es ist ja nicht so, als ob ich es mir nicht leisten könnte, ein paarmal im Jahr quer durch Amerika zu fliegen. Doch als ich verzweifelt genug war und Tina angerufen habe, warst du schon weg.“
    Sie war sprachlos. Er war bereit, zu ihr zu ziehen und seine Familie zu verlassen. Aber wollte sie das wirklich? Sie hatte innerlich aufgeatmet, als sie Los Angeles hinter sich gelassen hatte. Da hatte sie noch gar nicht gewusst, dass sie Joe wiedersehen würde.
    „Du würdest mit mir nach Los Angeles gehen?“, fragte sie ungläubig. „Es gibt ein halbes Dutzend Magazine da, die an mir interessiert wären.“
    Joes Wangenmuskeln traten hervor, so fest biss er die Zähne aufeinander. Ein knappes Nicken. „Wenn das nötig ist, um mit dir zusammen sein zu können.“
    „Ich habe zu Hause ein bisschen gebraucht, bis ich begriffen
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