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Mein Ex, seine Familie, die Wildnis und ich (German Edition)

Mein Ex, seine Familie, die Wildnis und ich (German Edition)

Titel: Mein Ex, seine Familie, die Wildnis und ich (German Edition)
Autoren: Shannon Stacey
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Pause, um ihre Nerven zu beruhigen und sich innerlich auf alles vorzubereiten, was an Erklärungen und Versprechen von ihrem Mann kommen mochte.
    Terry dachte an Steph. Sie stellte sich vor, wie verheerend es für ihre Tochter wäre, wenn ihre Eltern wieder zusammenkommen würden, nur um sich erneut zu trennen. Stephanie stand kurz vor der Pubertät und konnte eine solche emotionale Krise überhaupt nicht gebrauchen.
    „Wenn es mir bloß um die Wäsche ginge, würde ich den Waschservice im Erdgeschoss bei mir beauftragen“, meinte Evan, nachdem sie ihren Kaffee bekommen hatten und allein waren. „Auch wenn du es nicht glauben willst: Es gibt nichts, das ich nicht entweder selber kann oder wofür ich nicht jemanden beauftragen könnte, damit er es für mich übernimmt.“
    „Okay. Aber was hätte ich denn denken sollen? Du bist von deinen Wäschesorgen direkt dazu übergegangen, mir zu eröffnen, dass du nach Hause kommen willst.“
    „Ich wollte eigentlich nicht so mit der Tür ins Haus fallen“, sagte er und wurde ein bisschen rot dabei. „Ich glaube, ich bin in solchen Sachen einfach nicht gut. Dates, meine ich.“
    Was wahrscheinlich daran lag, dass keiner von beiden in den vergangenen fünfzehn Jahren ein Date gehabt hatte. Jedenfalls nicht, dass Terry davon gewusst hätte. „Hast du dich in letzter Zeit mal mit jemandem getroffen?“
    „Nein.“ Sein Gesichtsausdruck und die Art und Weise, wie er es sagte, kamen ihr aufrichtig vor. „Ich will mit niemand anderem zusammen sein.“
    Allerdings hatte er auch nicht mehr mit ihr zusammen sein wollen. Das hatte er mehr als deutlich gemacht.
    „Es hat sich nichts geändert, Evan“, entgegnete Terry. „Es ist noch alles beim Alten. Was dich so unglücklich gemacht und dich dazu gebracht hat, zu gehen, wird dich auch jetzt unglücklich machen. Und dann wirst du mich wieder verlassen. Ich will das nicht noch einmal durchmachen. Ich will nicht, dass unsere Tochter das muss.“
    „Es hat sich alles geändert: Wir machen uns nichts mehr vor. Und wenn wir den Rest unseres Lebens zusammen verbringen, dann geschieht das, weil wir es so wollen. Nicht bloß, weil keiner von uns den Mut hatte, zu gehen.“
    Sie riss ein drittes Päckchen Zucker auf und kippte es in ihren Kaffee. Das hatte sie sich verdient! „Was passiert, wenn wir beide es wollen und es trotzdem nicht so hinbekommen, dass es funktioniert?“
    „Liebst du mich?“, wollte er wissen.
    Die Frage kam vollkommen unerwartet. Terry hatte bereits genickt, bevor sie darüber nachdenken konnte, ob sie ihm so weit entgegenkommen wollte.
    Daraufhin erklärte Evan: „Dann bekommen wir es auch hin.“
    „Ich habe dich auch vor drei Monaten geliebt, und es hat nicht gereicht. Denkst du etwa, dass auf einmal alles gut wird? Glaubst du an Magie?“
    „Nicht an Magie. Aber nachdem wir nun unseren ganzen Ballast hervorgekramt haben, können wir anfangen, ihn loszuwerden. Es wird sicherlich seine Zeit brauchen, aber unsere Ehe ist es wert.“
    Er klang sehr ehrlich, doch Terry verstand seine letzte Bemerkung nicht. Evan war eines Morgens Knall auf Fall ausgezogen. Und jetzt wollte er plötzlich ihre Konflikte aufarbeiten? Sie hätten sich mit dem Ballast befassen sollen, ehe er seine Sachen gepackt hatte!
    Da sie nichts sagte, trank Evan noch einen Schluck Kaffee. Er spielte mit dem Besteck herum. Er bestrich eine Scheibe von dem Brot mit Butter, das ihnen mit ihrem Kaffee gebracht worden war. Das Schweigen wurde immer länger und unangenehmer.
    „Glaubst du nicht, dass es mit uns noch funktionieren kann?“, fragte er schließlich.
    „Ich weiß es nicht.“ Sie strich sich ebenfalls Butter aufs Brot und starrte darauf, ohne zu essen. „Warum hast du mir nicht gesagt, dass es dir so schlecht geht und dass du darüber nachdenkst, zu gehen?“
    „Weil du ein Kontrollfreak bist. Wenn du denkst, etwas sei in Ordnung, dann ist es auch in Ordnung. Ich musste es schnell machen, wie wenn man ein Pflaster abreißt. Sonst hättest du nur gesagt, dass ich mir das alles nur einbilde.“
    Sie legte die Scheibe Brot auf ihre Serviette und presste die Fingerspitzen auf die Augenlider, um ihre Tränen zurückzuhalten. Sie war müde. Sie war traurig und verwirrt und wütend und todunglücklich, und sie wollte all das nicht mehr sein. „Ich habe Angst, Evan. Es tut weh. Es tut immer noch weh.“
    „Vielleicht glaubst du mir das nicht, aber mir tut es auch weh. Und es tut noch mehr weh, nicht bei dir zu sein.“
    Und das war
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