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Mein bestes Stuck

Mein bestes Stuck

Titel: Mein bestes Stuck
Autoren: Hepburn Lucy
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Die bezaubernde Braut und der blendend aussehende Bräutigam waren das wohl schönste Paar, das Julia jemals gesehen hatte. An diesem Tag hatte sie zum letzten Mal geweint. Und es waren Tränen der Freude gewesen.
    Simon sah sich im Zelt um. »Braucht ihr noch Hilfe?«
    »Ja, unbedingt«, erwiderte Luc und nickte dankbar. »Alle anderen sind beschäftigt mit der Weinernte. Daran hatte ich einfach nicht gedacht, als ich sagte, wir schaffen das schon. Kannst du mir mit der Bestuhlung helfen?«

    »Und ich, was kann ich tun?« Eleonore strich sich eine Strähne aus der Stirn und strahlte sie an.
    Luc kratzte sich am Kopf und zeigte auf einen großen Pappkarton am Fuß der Bühne. »Könntest du die Kiste mit den Programmen rüber zum Eingang tragen?«
    Mit einem panischen Gesichtsausdruck, als enthalte die Kiste Sprengstoff, sah Eleonore von Luc zu Simon, der auch schon sofort zur Stelle war.
    »Lass mich das mal machen!« Eifrig beugte er sich vor und hob den Karton auf.
    Julia und Luc sahen sich mit großen Augen an. Luc strahlte plötzlich überglücklich, Eleonore war ein wenig rot geworden.
    »Wollt ihr uns vielleicht irgendetwas sagen?«, fragte Luc.
    Simon stellte die Kiste wieder ab und griff nach Eleonores Hand. Sein Gesicht sprach Bände.
    »Wir sind schwanger«, flüsterte Eleonore und schmiegte sich an Simons Brust.
    Luc umarmte die beiden stürmisch, Julia tat es ihm gleich.
    »Wundervoll! Einfach wundervoll!«, rief er. »Was für ein Jahr! Es wird ein Baby geben! Geht es dir gut?«
    »Absolut«, lachte Eleonore. »Nur ein bisschen schlecht ist mir …«
    »Schlecht? Dann musst du sofort reingehen und dich hinlegen!« Luc griff nach ihrer Hand, um sie nach draußen zu bringen. »Es ist auch viel zu stickig hier …«
    »Luc, mir geht es gut! Ich bin schwanger, nicht krank! Da ist einem manchmal ein bisschen übel, also bitte keine Aufregung!«

    »Tu lieber, was sie sagt«, riet ihm Simon. »Ich habe schon aufgegeben, glaub mir.«
    »Das müssen wir feiern!«, rief Luc.
    Julia hatte ihn noch nie so ausgelassen gesehen. Ihr Herz strömte fast über vor lauter Liebe.
    »Champagner … Oh, nein, kein Champagner, natürlich. Wie dumm von mir … etwas anderes …«
    »Schätzchen!«, rief auf einmal eine wohlbekannte Stimme. »Wie ich sehe, sind wir nicht zu spät, um zu helfen. So ein Mist aber auch! Claude, wir müssen wirklich an unserem Timing arbeiten. Warum haben wir uns nicht noch ein bisschen Zeit gelassen?«
    Julia strahlte Onkel Quinn an, der soeben Arm in Arm mit Claude einen seiner berühmten Auftritte hinlegte. Die beiden waren nun schon seit ein paar Monaten ein Paar. Onkel Quinn hatte ihr zwar erzählt, dass erst weit nach den Turbulenzen der abgeblasenen Hochzeit und der Beerdigung etwas passiert sei, doch Julia glaubte ihm nicht. Onkel Quinn hatte in Claude einen Seelenverwandten gefunden; seine erste wirkliche Beziehung nach dem Tod von Hugo, und für Julia war das fast der beste Teil der Geschichte. Ihrem lieben Onkel Quinn, der ihr bei all diesen bizarren, surreal anmutenden Erlebnissen geholfen und sie durch das schönste Jahr ihres Lebens begleitet hatte, war es vergönnt gewesen, nun ebenfalls sein Glück zu finden.
    Luc schaute auf einmal nachdenklich drein. »Nun, den Umständen entsprechend, werden wir zwei besonders liebe Menschen brauchen, die sich heute Abend um eine schwangere Lady kümmern …«

    Julia und Eleonore standen Arm in Arm da, wie die Unschuld selbst. Julia sah weg und begann, leise zu pfeifen.
    »Was?« Onkel Quinn schaute verdattert von Julia zu Eleonore und wieder zurück. »Wie, ich meine, wer?«
    Julia lachte. » Wie ? Ich bin sicher, das muss ich dir nicht erklären. Aber vielleicht weiht Eleonore dich ja ein …«
    »Oh, chérie !« Claude trat einen großen Schritt auf Eleonore zu und küsste sie abwechselnd auf beide Wangen, rechts, dann links, dann wieder rechts, bis Eleonore keine Luft mehr bekam und sich lachend von ihm löste.
    »Na, das ist wirklich fantastisch! Meinen allerherzlichsten Glückwunsch, ihr zwei!« Onkel Quinn strahlte, drückte Simon die Hand und umarmte Eleonore herzlich. »Aber Claude, was machen wir denn dann mit unseren Reiseplänen?«
    »Was für Reisepläne?«, fragte Julia.
    Onkel Quinn wandte sich an seine Nichte. »Nun, Claude und ich haben da etwas ausgeheckt. Wollen wir uns kurz setzen, und ich erzähle euch alles?«
    In der Zwischenzeit war Luc verschwunden und tauchte nun mit einem Tablett eisgekühlter Limonade wieder auf.
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