Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mehr von deinen Küssen

Mehr von deinen Küssen

Titel: Mehr von deinen Küssen
Autoren: BJ James
Vom Netzwerk:
haben. Es würde ihm etwas einfallen, wie Haley gefunden und nach Hause gebracht werden konnte. Zu ihm.
    “Nein”, ergänzte er entschieden. “Nicht vielleicht, sondern mit Sicherheit.”

12. KAPITEL
    Langsam ging Jefferson auf der wenig befahrenen Straße hin und her. Er war ein Meister im Fährtenlesen, und er suchte nach einer verschollenen Freundin.
    Seit die Suche vor einigen Tagen begonnen hatte, ging er systematisch und mit großer Ruhe vor. Er zeigte keinerlei Anzeichen von Stress oder Müdigkeit, und ihm schien auch die plötzliche, für die Jahreszeit untypische Hitze nichts auszumachen.
    Jackson folgte ihm mit wenigen Schritten Abstand. Jericho hatte ihm den Vorschlag gemacht, sich an der Suche zu beteiligen. Jackson war dankbar, dass intensiv mit Spürhunden nach Haley gesucht wurde, doch seine ganze Hoffnung ruhte auf seinem jüngsten Bruder. Keiner kannte die Gegend besser als Jefferson, der praktisch eins war mit der Natur.
    Haley wurde seit vier Tagen vermisst.
    Immer wieder sah Jackson sie vor sich, und die Sorge um sie beherrschte seine Gedanken. Wo war sie? Wie ging es ihr? Hatte der Mistkerl sie verletzt?
    Er konnte nicht schlafen. Er konnte nicht essen.
    Ich kann nicht ohne sie leben …
    Dieser Gedanke ließ ihn innehalten. Es stimmte. Er hatte sich so sehr in Haley verliebt, dass er immer nur für das nächste Wiedersehen mit ihr gelebt hatte. Wenn sie dann bei ihm war, war er regelrecht aufgelebt.
    Jetzt, wo sie verschwunden war, begriff er, dass er nicht nur Stunden oder Tage mit ihr zusammen sein wollte, sondern für immer.
    Auf einer Straße, die eher ein sich durchs Gelände windender Weg war, schickte Jackson Cade ein Stoßgebet in den wolkenlosen Himmel.
    Gleich darauf kam Jefferson aus dem Gestrüpp, das die Straße vom Sumpf trennte, zu ihm zurück.
    Irgendetwas war geschehen. “Jeffie?” Jackson schaute seinem Bruder forschend ins Gesicht. “Du hast sie gefunden!”
    “Nein.” Reglos stand Jefferson in der glühenden Sonne. “Ich habe sie nicht gefunden.”
    “Was dann?” Jackson hatte noch nie solche Angst gehabt.
    Jefferson holte tief Atem. “Haleys Wagen.” Er zeigte auf eine Schlingerspur am Wegrand, die sich im Gestrüpp verlor. “Der Fahrer, wer auch immer das war, stieß mit einem Alligator zusammen. Dann stürzte der Wagen in den Sumpf.”
    In Panik wollte Jackson losrennen. Doch Jefferson hielt ihn zurück. “Wir wissen nicht, ob sie im Wagen war. Und wir werden erst Näheres erfahren, wenn Jericho mit seinem Bergungstrupp hier ist.” Jefferson ließ Jackson wieder los. “Nach dem Zustand des Alligators zu urteilen, ist das nicht erst kürzlich passiert.”
    “Wann dann?”
    “Vorgestern”, schätzte Jefferson. “Vielleicht früher.”
    Jackson war fassungslos.
    “Dass es ihr Wagen ist, bedeutet nicht automatisch, dass sie auch drinsaß.” Jefferson wartete, bis sein Bruder sich beruhigte. “Und falls doch”, murmelte er mitfühlend, “dann braucht sie dich jetzt nicht.”
    Es trat absolutes Schweigen ein. Die beiden Brüder starrten einander an. Keiner fand in diesem Moment Worte.
    Schweigend saß Jackson abseits vom hektischen Treiben, das über die abgelegene Landzunge namens Lost Point hereingebrochen war. Er konnte den Kran nicht sehen, der Haleys Geländewagen aus dem Brackwasser ziehen würde. Seine Brüder warteten mit ihm.
    Plötzlich wurde es still. Vier Cades saßen reglos da, als Jericho auf der Straße erschien und auf sie zukam.
    “Er lächelt”, flüsterte Jefferson heiser.
    Der sonst so ernste Sheriff lächelte wirklich. “Sie ist nicht im Wagen. Die Türen sind verriegelt, die Fenster geschlossen und nicht beschädigt. Irrtum ausgeschlossen. Haley war nicht im Wagen, als der nach dem Zusammenstoß mit dem Alligator ins Wasser rollte. Nur der Fahrer.
    “Es wird eine Weile dauern, bis er identifiziert ist und die Todesursache feststeht. Aber mein Instinkt sagt mir, dass es Todd Flynn ist, und dass Haley nicht bei ihm war, bedeutet höchstwahrscheinlich, dass sie am Leben ist. Irgendwo.”
    Drei Cades brachen in Jubel aus. Einer war einfach nur dankbar. Sie sahen sich einem äußerst schwierigen Puzzle gegenüber. Doch es gab noch Hoffnung.
    Linsey schenkte Kaffee nach. Trotz der fast unerträglichen Hitze tat den Männern, die sich in ihrer Küche versammelt hatten, das starke Gebräu gut. Im Vorübergehen strich sie ihrem Sohn, der auf Lincolns Knien saß, übers Haar.
    Die Cades, Jericho, Yancey, Jesse und Johnny – sogar
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher