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Mehr von deinen Küssen

Mehr von deinen Küssen

Titel: Mehr von deinen Küssen
Autoren: BJ James
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Davis Cooper – zerbrachen sich die Köpfe.
    Wo war Haley? Was hatte Todd Flynn mit ihr gemacht? Was hatte er auf einer Straße gewollt, die nirgendwohin führte? Wie lange konnte Haley überleben? Es waren immer die gleichen Fragen, auf die niemand eine Antwort fand. Doch bei der Hitze war Eile geboten.
    “Was wollte dieser Kerl bloß dort draußen?”, wiederholte Jesse die Frage, die schon unzählige Male gestellt worden war. Er hatte Jacksons Pferde in der Obhut der Arbeiter von River Trace gelassen und war mit Johnny herübergekommen, weil er es dort vor Sorge nicht mehr ausgehalten hatte.
    “Eine abgelegene Straße durch den Sumpf – das macht wirklich nicht viel Sinn”, warf Yancey ein.
    “Die letzte Stelle, wo ich hätte suchen lassen”, sagte Jericho offen. “Zum Glück kam Jefferson auf die Idee.”
    “Aber das beantwortet noch immer nicht die Frage, warum er dort war.” Lincoln zog seinen Sohn dichter an sich.
    “Vielleicht wollte er gar nicht dorthin, Dad.”
    In der Küche wurde es still. Aller Augen richteten sich auf den Kleinen.
    “Wie meinst du das?”
    “Vielleicht hat er sich verfahren. Wenn man sich verfahren hat, kommt man zum Lost Point. Genau wie Mom und ich.”
    Alle sahen jetzt Linsey an. “Du warst am Lost Point?”
    “Nicht mit Absicht. An einer Wegkreuzung bog ich falsch ab, und wir landeten am Lost Point. Ich erfuhr den Namen durch ein witziges Hinweisschild, das besagte, ich hätte zwar offenbar nicht den richtigen Weg gefunden, dafür aber Lost Point.”
    “Wann war das denn?”, wollte Jericho wissen.
    “Vor gut einem Jahr.”
    “Und wo wolltet ihr eigentlich hin?”, wandte sich Adams an den Jungen.
    “Zu der Ruine des alten Pächterhauses, weil Mom mir den Keller zeigen wollte. Damit ich nicht versehentlich hineingerate, falls die Klappe verrottet, die Dad angebracht hat.”
    “Das Pächterhaus”, murmelte Jackson. “Haley ist in diesem Keller. Ich weiß es. Genau wie ich tief im Innern wusste, dass sie nicht in ihrem Wagen im Sumpf war.”
    Er sah seine Brüder und Freunde einen nach dem anderen an. “Sie ist dort. Wenn ich heute Abend ins Hotel fahre, um Haleys Eltern Bericht zu erstatten, dann werde ich gute Nachrichten haben. Wir werden sie in der Ruine finden.”
    Der Weg, den die Fahrzeugkolonne durch den Wald nahm, war eigentlich kein Weg, sondern die Schneise, die ein Tornado hinterlassen hatte. Baumstämme ohne Kronen erinnerten noch immer an die Katastrophe, die sich vor knapp zwei Jahren hier ereignet hatte.
    Lincoln hatte damals die abgebrochenen Äste zwar wegräumen lassen, doch inzwischen wuchs Unterholz nach und machte ein schnelles Vorankommen unmöglich.
    “Wie hat ein Fremder nur diesen Ort gefunden?”, fragte Cooper erstaunt, als die Ruine, die eigentlich nur ein zusammengesacktes Fundament war, in Sicht kam.
    “Das weiß der Himmel”, antwortete Jericho, ehe er zum Keller hinübereilte.
    Minuten später war die Bodenklappe geöffnet, und Adams, Lincoln, Jefferson und die anderen sahen zu, wie Jackson eine müde, schmutzige Haley aus dem Erdloch holte.
    Sie sagte nichts, sie weinte nicht. Geschwächt vor Hunger schwankte sie ein wenig. Dann lächelte sie. Als sie sich dichter an Jackson schmiegte, war sie fest davon überzeugt, dass die Liebe sie die langen Stunden im Dunkeln hatte überleben lassen. Und sie hätte es noch länger ausgehalten, denn sie hatte aus tiefstem Herzen daran geglaubt, dass Jackson sie finden würde.
    Weil er sie liebte.
    Als sie seine Tränen auf ihrer Wange spürte, flüsterte sie heiser: “Ich wusste, dass du kommen würdest.”
    Musik und Gelächter schallten über River Trace, wo eine festlich gekleidete Gesellschaft zusammengekommen war, um ein Ende und einen Anfang zu feiern.
    Niemand fand es seltsam, dass Daisy Rabb das Fest ausgerichtet hatte. Genau wie Johnny mit seinen Zeichnungen und den Pferden war Daisy in ihrer neuen Umgebung aufgeblüht. Es blieb ein Rätsel, wie sie jemals einen Rabb hatte heiraten können.
    Umgeben von ihrer Mutter, ihrem Vater und ihrem Bruder Ethan strahlte Haley zwei Wochen nach ihrer Befreiung nur noch mehr, denn dies war ein ganz besonderer Tag. In dem schlichten cremefarbenen Kleid, das wie angegossen saß, sah sie bezaubernd aus. Arm in Arm ging sie mit ihren Eltern umher und stellte ihnen ihre neuen Freunde vor, denen sie ihr Leben zu verdanken hatte.
    “Die wichtigste Rolle, Colonel und Mrs Garrett, spielten dabei aber Haley selbst und die Überlebenstechniken, die
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