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Mehr als die Summe - Star trek : The next generation ; 5

Mehr als die Summe - Star trek : The next generation ; 5

Titel: Mehr als die Summe - Star trek : The next generation ; 5
Autoren: Amigo Grafik GbR
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auch nicht besonders nahe. Wie all diese Systeme zog es den einen oder anderen Schmuggler und Piraten an, und seine Rolle als Handelszentrum verlieh ihm einen Status als strategisch mittelmäßig wichtige Welt. Die
Bhutto
war alles andere als ein prestigeträchtiger Posten, aber Leybenzon hatte gehofft, dass seine Versetzung hierher ihm zumindest eine annehmbare Menge an Konfrontationen bieten würde.
    Leider hatten sich die Dinge an den Grenzen des barolianischen Systems in der letzten Zeit als ziemlich ruhig erwiesen. Die Beziehungen mit den Klingonen hatten sich seit dem von Präsidentin Bacco anberaumten Gipfeltreffen im letzten Monat verbessert, und entsprechend kümmerte sich die Verteidigungsflotte nachdrücklicher um Schmuggler aus dem Imperium. Gleichzeitig hatte die Teilung des romulanischen Territoriums dieses zum bevorzugten Tummelplatz für Schmuggler und Kriminelle aller Art werden lassen. Doch die meist illegalen Händler und Diebe waren damit beschäftigt, Nahrung und andere Lebensmittel aus dem sogenannten Imperialen Romulanischen Staat zu bringen, dem Splitterregime, das die Hauptagrarwelten der Romulaner in seine Gewalt gebracht hatte, um die Opposition auszuhungern. Und da die selbsternannte Imperatorin Donatra die Absicht hegte, gute Beziehungen zur Föderation aufrechtzuerhalten, und keine der anderen romulanischen Fraktionen stark genug war, um überhaupt irgendetwas zu bewerkstelligen, gab es auch keine nennenswerten Zwischenfälle an der Spionagefront.
    Daher hatte Leybenzon bislang vergeblich auf irgendwelche größeren Kämpfe gewartet und sich unterdessen gezwungen gesehen, Polizeiarbeit zu verrichten, indem er Frachträume inspizierte und gelegentlich hier und da etwas Schmuggelware konfiszierte. Die aufregendste Begegnung der letzten drei Wochen hatte ihnen ein lokaler Frachtercaptain beschert, der sich seiner Verhaftung widersetzt und Leybenzons Team ungefähr zwanzig Sekunden lang mit einer Waffe bedroht hatte, bevor er von hinten betäubt worden war. Man hatte ihn dabei erwischt, Kinder für sich arbeiten zu lassen, und er hatte irgendetwas davon geschrien, dass er seine Lizenz nicht zum zweiten Mal verlieren wolle. Leybenzon peitschte sein Team unerbittlich durch das tägliche Training, aber es geschah wenig,
wofür
sie tatsächlich trainieren konnten, und viele von ihnen wurden ruhelos. Er hatte sie daran erinnert, dass es die Pflicht eines Soldaten sei, zu eilen und zu warten, aber selbst er wünschte sich, dass ihnen ein bisschen mehr Gelegenheit gegeben sein möge, um zu eilen.
    Entsprechend sprang Leybenzon geradezu übereifrig aus dem Bett, als der Rote Alarm der
Bhutto
losplärrte, kaum dass er sich für die Nacht zur Ruhe gelegt hatte. Er hoffte, dass ihnen endlich ein Kampf beschert werden würde, der die Mühe wert war.
    Als er die Brücke erreichte, wurde er daran erinnert, dass das Schicksal dazu neigte, die eigenen Gebete auf die grausamste Art und Weise zu erhören. Es war mehr als nur ein Kampf, der dort tobte. Aus den chaotischen Bildern auf dem Hauptsichtschirm der
Bhutto
, den Schreien und den Bitten um Hilfe, die aus allen Kommunikationskanälen drangen, ließ sich ablesen, dass sie es mit einer ausgewachsenen Invasion zu tun hatten. Mehr als einer Invasion: einem Massaker. Der Gegner zeigte keine Gnade, schien kein anderes Ziel zu haben als mutwillige Zerstörung. Barolia, eine Welt mit mehr als einer Milliarde Einwohnern, wurde systematisch von allem Leben gesäubert. Die orbitalen Verteidigungsstellungen waren binnen Sekunden vernichtet worden, doch einigen flüchtenden Schiffen gelang es, Bilder des Schiffes zu senden, das Tod auf eine friedliche Welt herabregnen ließ.
    Es war ein Kubus.
    Leybenzon war kein bisschen weniger entsetzt, als die übrige Brückenbesatzung, während die Bilder und Geräusche des Massakers auf sie einprasselten. Doch er verspürte auch etwas anderes, etwas, das er keinem seiner Offizierskameraden verraten hätte, denn sie hätten es nicht verstanden.
    Er verspürte Freude.
    Natürlich nicht wegen der Toten. Darüber empfand er hellen Zorn. Aber er erlaubte sich selbst einen kurzen Moment reiner, selbstsüchtiger Freude darüber, dass es für ihn endlich wieder einen richtigen Krieg auszufechten gab. Alles, was er sich für sein Leben wünschte, war, im Dienste der Föderation zu kämpfen und zu sterben. Jetzt würde er einmal mehr die Gelegenheit dazu haben.
    Der Captain der
Bhutto
, ein grauhaariger Andorianer namens ch’Regda,
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