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Medstar 01 - Unter Feuer

Medstar 01 - Unter Feuer

Titel: Medstar 01 - Unter Feuer
Autoren: Steve & Reaves Perry
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stimmte beinahe tatsächlich. Normalerweise arbeitete Jos nicht an einfachen Frontsoldaten, doch angesichts von zwei Chirurgiedroiden in der Reparatur bestand die einzige andere Möglichkeit darin, die Verletzten draußen auf den Gängen der Feldlazaretteinheit zu triagieren und sterben zu lassen. Ganz gleich, ob es sich nun um Klone handelte oder nicht, das konnte er nicht zulassen. Er war Arzt geworden, um Leben zu retten, und nicht, um darüber zu urteilen, wer am Leben blieb und wer nicht.
    Mit einem Mal erloschen die Lichter flackernd, um dann wieder anzugehen. Jeder in der Kammer erstarrte für einen Moment.
    »Hölle und Teufel!«, sagte Jos. »Was ist jetzt los?«
    In der Ferne hallten Explosionen wider. Das könnte Donner gewesen sein, dachte Jos nervös. Er hoffte, dass es Donner gewesen war. Hier regnete es so ziemlich jeden einzelnen Tag und meistens auch in den Nächten, was das betraf - kräftige, tropische Stürme, die mit heulenden Winden und Blitzen vorüberzogen, die in Bäume, Gebäude und Leute einschlugen. Manchmal fielen die Schildgeneratoren aus, und dann waren die Blitzableiter das Einzige, das das Lager noch schützte. Mehr als nur ein paar Truppler waren auf der Stelle gegrillt worden, wo sie standen, von den starken Spannungen innerhalb eines Herzschlags vollkommen verbrannt. Einmal, nach einem schlimmen Unwetter, hatte Jos ein Paar Stiefel gesehen, das dastand, während Rauch von dem harten Plastoid aufstieg, fünf Körperlängen von der verkohlten Gestalt des Soldaten entfernt, der sie eben noch getragen hatte. Alles im Lager, das es wert war, gerettet zu werden, war mit tief in der sumpfigen Erde verankerten Blitzableitern versehen, aber manchmal genügte das nicht.
    Noch während ihm diese Gedanken durch den Kopf gingen, hörte er, wie das stakkatoartige Trommeln des Regens auf dem Dach des Operationssaals einsetzte.
    Jos Vondar war in einem kleinen Bauerndorf auf Corellia geboren worden und aufgewachsen, in einer Klimazone, in der das Wetter den Großteil des Jahres über freundlich war, und selbst während der Regensaison war es mild. Mit zwanzig war er von dort nach Coruscant gegangen, dem Hauptplaneten der Republik, auf eine Stadtwelt, auf der das Wetter sorgsam kalibriert und fein abgestimmt war. Er wusste stets, wann es regnen würde, wie viel und für wie lange. Nichts, womit er es in seinem bisherigen Leben zu tun gehabt hatte, hatte ihn auf die apokalyptischen Stürme und die beinahe abscheuliche Fruchtbarkeit der auf Drongar einheimischen Lebensformen vorbereitet. Man sagte, dass es im Großen Jasserak-Sumpf Stellen gab, an denen einen der Pilzbewuchs mit einer zweiten Haut überwucherte, bevor man aufwachen konnte - wenn man töricht genug war, sich dort hinzulegen und zu schlafen. Jos wusste nicht, ob das wirklich stimmte, aber es fiel ihm nicht schwer, es zu glauben.
    »Verdammt!«, rief Zan.
    »Was ist?«
    »Hab hier ein Stück Schrapnell, das in der Pfortader steckt. Wenn ich es rausziehe, gibt's hier drin eine ziemliche Sauerei.«
    »Ich dachte, du hättest gesagt, du hättest den Burschen schon abgezeichnet, eingetütet und transportbereit gemacht.« Jos nickte Zans OP-Schwester zu, die eine frische Packung Handschuhe für Jos öffnete, in die er seine Hände schob. Er wackelte mit den Fingern, ehe er neben seinen
    Freund trat. »Rück rüber, Hornrübe, und lass da mal einen richtigen Arzt ran!«
    Zan schaute sich um. »Einen richtigen Arzt? Wo? Kennst du einen?«
    Jos blickte auf den Patienten hinab, dessen Innenleben von den Deckenstrahlern und dem Sterilisationsfeld hell angeleuchtet wurde. Er senkte die Hände in das Feld und spürte das leichte Kribbeln, das diese Bewegung stets begleitete. Zan wies mit der Wundzange auf das betreffende Stück gezackten Metalls, das tatsächlich schräg in der Pfortader steckte und den Blutfluss blockierte. Jos schüttelte den Kopf. »Wie kommt es eigentlich, dass die uns solche Sachen nie auf der Akademie gezeigt haben?«
    »Wenn du später Leiter der Chirurgie im Coruscant Medizentrum bist, kannst du ja dafür sorgen, dass der nächste Haufen naiver Möchtegern-Chirurgen eine bessere Ausbildung bekommt. Der alte Doc Vondar, der über die Großen Klonkriege schwadroniert, und darüber, wie leicht es diese jungen Leute heutzutage haben.«
    »Ich werde daran denken, wenn sie dich als Studienobjekt reinbringen, Zan.«
    »Mich nicht. Ich werde auf deiner Beerdigung tanzen, du corellianischer Dreckskerl. Womöglich spiele ich sogar
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