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Meditation für Skeptiker: Ein Neurowissenschaftler erklärt den Weg zum Selbst (German Edition)

Meditation für Skeptiker: Ein Neurowissenschaftler erklärt den Weg zum Selbst (German Edition)

Titel: Meditation für Skeptiker: Ein Neurowissenschaftler erklärt den Weg zum Selbst (German Edition)
Autoren: Ulrich Ott
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Das Sitzen und Knien sind demgegenüber die am meisten verwendeten Meditationshaltungen und werden gleich im Anschluss ausführlich behandelt. Liegen, Stehen und Gehen bieten in manchen Fällen eine sinnvolle Alternative oder Ergänzung zur Sitzmeditation und werden danach besprochen.
    Sitzen und Knien
    Generell eignet sich für die Meditation jede stabile Sitzhaltung, bei der der Oberkörper aufgerichtet ist und sich der Körper entspannen kann. In vielen Meditationsanleitungen wird als ideale Haltung der Lotossitz empfohlen, bei dem die Beine angewinkelt und überkreuzt werden, so dass die Füße jeweils auf dem Oberschenkel des anderen Beines zu liegen kommen. Wenn die Beweglichkeit dies nicht zulässt, werden der halbe Lotossitz oder der Schneidersitz empfohlen, mit einem Fuß bzw. beiden Füßen auf dem Boden. Als Alternative werden kniende Positionen mit und ohne Bänkchen angeführt – wenn auch diese nicht erträglich sind, bleibt das Sitzen auf einem Stuhl als letzte Option.
    Für eine Überlegenheit des Lotossitzes, den viele Insider bevorzugen, existieren allerdings, wie eingangs erwähnt, keine wissenschaftlichen Belege. Gerade Anfänger können leicht frustriert werden, wenn sie daran scheitern, diese Position korrekt einzunehmen. Die traditionellen Meditationshaltungen führen ohne Vorübung und geeignete Hilfsmittel (Kissen, Bänkchen) oft zu Anspannungen und Schmerzen, die die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Für Einsteiger ohne die erforderliche körperliche Beweglichkeit und ohne entsprechende Hilfsmittel ist es also günstiger, zunächst auf einem vorhandenen Stuhl oder einer vergleichbaren Sitzgelegenheit zu üben.
    Sitzen auf einem Stuhl
    Vielleicht befindet sich an dem Ort, den Sie für die Meditation ausgewählt haben, bereits ein Stuhl. Testen Sie dennoch systematisch alle Stühle, die sich in Ihrer Wohnung befinden, ohne auf ihr Aussehen zu achten. Auf welchem Stuhl sitzen Sie am angenehmsten? Stellen Sie die vorhandenen Stühle nebeneinander, und nehmen Sie so lange Vergleiche vor, bis der beste Stuhl übrig bleibt. Der Aufwand lohnt sich, denn Sie werden bei den Meditationsübungen auf diesem Stuhl ja einige Zeit verbringen.
    Setzen Sie sich jeweils auf das vordere Drittel der Sitzfläche, ohne sich anzulehnen. Wie gut ist der Kontakt zur Sitzfläche? Sitzen Sie bequem oder vielleicht zu hart? Verwenden Sie bei Bedarf ein flaches Kissen zur Polsterung. Die Höhe der Sitzfläche ist dann optimal, wenn Ober- und Unterschenkel ungefähr einen rechten Winkel bilden, d.h., wenn die Unterschenkel senkrecht stehen, sollten sich die Oberschenkel in der Waagrechten befinden. Ziehen Sie die Schuhe aus, und setzen Sie die Füße flach auf dem Boden auf, die Knie mindestens zwei Handbreit voneinander entfernt.
    Die Hände können Sie entweder auf den Knien bzw. Oberschenkeln ablegen oder vor dem Bauch ineinander legen. Wenn eine bequeme Armlehne vorhanden ist, können Sie diese zwar nutzen, es ist jedoch günstiger, ohne Armlehne zu üben, weil Sie sich dann nicht daran gewöhnen und Stühle mit geeigneter Armlehne vielleicht nicht immer zur Verfügung stehen. Eine Rückenlehne sollten Sie nur benutzen, wenn Rückenschmerzen auftreten und Sie sich nicht entspannen können, ohne den Rücken anzulehnen.
    Klappstühle sind in der Regel eher ungeeignet, weil sie nicht die nötige Stabilität aufweisen. Bürodrehstühle können durchaus geeignet sein, zumal sie meist höhenverstellbar sind. Ansonsten können Sie eine mehrfach gefaltete Decke unter die Füße legen, falls die Sitzfläche etwas zu hoch sein sollte. Falls die vordere Stuhlkante einschneidet, empfiehlt es sich, einen Sitzkeil aus festem Schaumstoff zu verwenden. Durch eine nach vorne leicht abfallende Sitzfläche wird zudem die Aufrichtung des Oberkörpers unterstützt. Verwenden Sie ruhig etwas Zeit darauf, Ihren Sitzplatz für die Meditation komfortabel einzurichten, denn damit verstärken Sie die Motivation zum Üben und erhöhen die Chance, schon von Beginn an positive Erfahrungen zu machen.
    Der Lotossitz und seine Varianten
    Die bekannteste Sitzhaltung für die Meditation ist sicherlich der Lotossitz, der zu einem bildhaften Symbol für Meditation schlechthin geworden ist. Der Überlieferung nach hat Siddhartha Gautama, der historische Buddha, im Lotossitz Erleuchtung erlangt und wird meist in dieser Haltung dargestellt. Er war zum damaligen Zeitpunkt ein hochgradig trainierter indischer Yogi, dem das Einnehmen dieser Haltung keinerlei
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