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Meconomy

Titel: Meconomy
Autoren: Markus Albers
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Verkehr. Bildung, Forschung ... und dann vor allem innovative Formen im Gesundheits- und Pflegebereich – das ist ja auch so ein Feld, das in Deutschland vorsintflutlich verwaltet wird, aber riesige Innovations- und Geschäftspotenziale bietet.  

Wie Digital Natives die Arbeitswelt verändern
    Überall in Deutschland beobachten Experten den aktuellen grundlegenden Wandel der Berufswelt. Einer von ihnen ist Alexander Greisle, der früher beim Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation gearbeitet hat und heute mit seinem eigenen Unternehmen Kunden von der EU über die Bayer AG bis zur Allianz bei der Konzeption und Umsetzung von neuen Management- und Bürokonzepten berät. Greisle publiziert regelmäßig, wie er selbst sagt, „über die Trends der Arbeitswelt, gibt Tipps für den Information Worker und beschäftigt sich mit der Informationsgesellschaft”.
    Der vielleicht wichtigste Trend, den nicht nur er dabei ausgemacht hat, ist die Art und Weise, wie die sogenannten „Digital Natives“ Arbeit neu definieren. Diese mit Internet und Handy aufgewachsene Generation wird derzeit von Marktforschern, Wissenschaftlern und Personalern umworben wie keine andere. Wie sie arbeiten und kommunizieren, was sie von Chefs und Kollegen erwarten, ob sie überhaupt noch ins Büro gehen, welche Technologien sie dann dort vorfinden wollen und welche Produkte sie interessieren – all das wird derzeit in einer betäubenden Anzahl von Kongressen, Workshops und Camps diskutiert.
    Unternehmensberater Greisle hat keine Berührungsängste, hat viele Mitglieder dieser Generation interviewt und dabei herausgefunden, wie der neue Berufstätige tickt. Digital Natives, so die Grundannahme, integrieren technische Möglichkeiten wie selbstverständlich in ihren Lebensalltag: „Sie kämen niemals auf die Idee, das Internet als irgendein mehr oder weniger seltsames ‚Add-on zum realen Leben‘ zu sehen“, so Greisle: „Sie finden immer noch kursierende Umfragen über die Nutzungshäufigkeit des Internets reichlich abstrus.“
    Die von ihnen täglich praktizierten vielfältigen Möglichkeiten der Kommunikation und Zusammenarbeit fügen sich auch in ihren privaten Arbeitsalltag wie selbstverständlich ein. „Das nun alleine unter Software- und Technikgesichtspunkten zu sehen, springt viel zu kurz“, so Greisle: „Es geht hier um eine Veränderung der Arbeitskultur.“ Er nennt die folgenden zentralen Punkte:

    • Hochgradig vernetztes Arbeiten im Tagesgeschäft, sowohl im Haus als auch extern. Räumliche und zeitliche Grenzen verschwimmen
    • Kollaborative Werkzeuge gehören zum Alltag, vom Chat bis hin zum Weboffice
    • Ausgeprägte soziale Netzwerke, die – obwohl oft ausschließlich virtuell – einen höheren Vertrauensbonus haben als unbekannte Kollegen
    • Suchen statt merken. Die Informationsdichte ist viel zu hoch, um sich alles zu merken. Stattdessen wird gesucht und gefunden
    • Probieren statt studieren. Hemmungen gegenüber neuen Möglichkeiten sind gering, Grenzen werden infrage gestellt
    • Zusammentragen von Lösungskomponenten, statt das Rad neu zu erfinden
    • Hinterfragen und Nachrecherchieren von Empfehlungen
    • Schnelle, spontane und persönliche Kommunikation statt lang geplanter Meetings
    • Always-on kombiniert mit einer flexiblen Zeitauffassung, um das Leben in Balance zu halten
    • Multitasking und Kommunikation auf mehreren Kanälen gleichzeitig
    • Schnelles Handeln mit hohem Vertrauensvorschuss in das Internet und den Computer

    Greisle hat beobachtet, dass sich die derart sozialisierten jungen Menschen in traditionellen Arbeitsumgebungen oft sehr schwertun: „Man kann ihn fast körperlich spüren, den Kulturschock für junge Menschen, die mit solchen Verhaltensweisen und allerlei technologischem und methodischem Know-how in unsere Unternehmen kommen“, sagt der Berater: „Sie werden durch die traditionellen Arbeits- und Führungsmethoden in vielen Unternehmen schlicht ausgebremst.“
    Vor allem die gut ausgebildeten der jetzt ins Berufsleben eintretenden Arbeitnehmer nehmen sich die Freiheit, den Arbeitgeber nach seiner Kultur zu selektieren. „Bei dieser Gelegenheit werden sie ihn, ganz Internet-Generation, auch noch online bewerten.“ Die Gefahr für Arbeitgeber, die sich nicht auf die veränderten Bedürfnisse der künftigen Angestellten einlassen, sei, „dass dadurch frisches Blut abgeht, neue Impulse und Ideen erstickt werden im Gewohnten. ‚Das haben wir schon immer so
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