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Meade Glenn

Meade Glenn

Titel: Meade Glenn
Autoren: Die Achse des Bosen
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seine Ziele, die er bis ins letzte Detail geplant hatte und die jetzt verwirklicht werden sollten.
    Sein Plan würde Amerika in die Knie zwingen und die Welt für immer verändern. »Nun kann die letzte Schlacht beginnen, inschallah « , sagte er zu sich.
    Der Schäfer auf dem fünf Kilometer entfernten Hügel bemerkte den Rauch und lief, so schnell er konnte, auf die Lic htung zu.
    Als er die Hütte und die Flammen sah, die das Holz verzehrten, rannte er noch drei Kilometer weiter bis zum nächsten Telefon.
    Es dauerte fast eine Stunde, bis die Polizei in einem zerbeulten blauweißen Renault vor Ort war. Mittlerweile war es stockfinster, und von der Hütte war nur noch ein Haufen glühender Asche übrig. Die grellen Lichtstrahlen der Scheinwerfer durchbohrten die Dunkelheit und verloren sich in den Tiefen des Waldes. Sie erhellten die Rauchfetzen, die schaurig wie Geisterseelen von den verkohlten Überresten gen Himmel stiegen.
    Nachdem zwei der Polizisten vorsichtig in dem Schutt gewühlt und sich vergewissert hatten, dass es keine Leichen gab, nahm der leitende Inspektor seinen Hut ab, kratzte sich am Kopf und fragte den Schäfer: »Wem gehörte die Hütte?«
    »Weiß nicht.«
    Der Inspektor runzelte die Stirn. »Das wissen Sie nicht? Wie lange leben Sie schon hier?«
    »Dreißig Jahre. Darum ist es ja auch so seltsam.«
    »Wie meinen Sie das?«
    Der Schäfer stand vor einem Rätsel. »Ich bin gestern noch hier entlanggegangen.«
    »Und?«
    »Hier gab es keine Hütte.«
    2
    Aserbaidschan
    31. Oktober, 12.05 Uhr
    Inspektor Ulan Fawzi schaute durch die verdreckte Windschutzscheibe seines Wagens auf die schäbigen Gebäude und billigen Hotels der Innenstadt von Baku, die vor seinen Augen einen Tanz aufführten und langsam in sich zusammenfielen. Ein Haus nach dem anderen stürzte ein, als würden Kegel auf einer riesigen Kegelbahn nacheinander zu Boden geworfen.
    »Zehn Minuten«, versprach der uniformierte Polizist am Lenkrad. »Vielleicht sogar noch weniger.«
    Fawzi nickte abwesend und starrte auf die Gebäude. Die Illusion ihres Zerfalls faszinierte ihn immer wieder. Die glitzernde Mittagshitze, die sich auf der Windschutzscheibe spiegelte, verursachte dieses Trugbild. Es sah aus, als ob die Gebäude in einem gigantischen Wasserfall aus Stein und Glas die Straßen hinabstürzten.
    Es war fünf nach zwölf, und in den Straßen und Geschäften von Baku wimmelte es von Menschen. Nur wenige beachteten den, Streifenwagen, die beiden geschlossenen Lastwagen und den grauen Bus, die auf den Bina Airport zusteuerten, der fünfzehn Kilometer von der Hauptstadt entfernt war. Inspektor Fawzi saß im ersten Wagen, der den drei anderen vorausfuhr.
    Unter normalen Umständen wäre er in seinem Büro geblieben und hätte diesen Job seinem Vertreter überlassen, doch die Umstände waren alles andere als normal. Inspektor Fawzi hatte zwei gute Gründe, um persönlich dabei zu sein.
    Erstens war der Flughafen ein Schmelztiegel von Korruption, bestechlichen Beamten und Taschendieben. Er musste dafür Sorge tragen, dass die zwölf VIPs, die gleich am Flughafen landen würden, ungehindert durch den Terminal geschleust wurden. Zweitens musste er für die Sicherheit der VIPs sorgen, und das war von noch größerer Bedeutung. Wenn Fawzi diesen Job gut machte, könnte er mit dem Dank des Premierministers und vielleicht sogar mit einer Gehaltserhöhung rechnen.
    Der Inspektor dachte über seinen Job nach. Ihn begleiteten dreißig seiner besten Männer, die alle schwer bewaffnet waren.
    Zwei Dutze nd Polizisten waren bereits seit dem frühen Morgen am Flughafen in Position. Sein größtes Problem lag noch vor ihm. Wenn sie heute Nachmittag durch das Ödland im Südwesten von Aserbaidschan zu ihrem Zielort in Schuscha fuhren, das zweihundert Kilometer von Baku entfernt war, musste er für die Sicherheit der VIPs sorgen. Die Straßenverhältnisse in dieser Gegend waren katastrophal, und es wimmelte dort von zwielichtigen Gestalten. Die Berge wurden von Banditen, Deserteuren und Gangstern kontrolliert. Fawzi war nicht dumm. Er wusste, dass sich der ihm anvertraute Job als zweischneidiges Schwert erweisen könnte. Es würde seiner Karriere schaden, wenn den Männern, die er beschützen sollte, etwas zustoßen würde.
    Er musste dafür sorgen, dass alles reibungslos ablief, seine Gäste bequem reisten und die Wagen zügig ihrem Ziel entgegenfuhren. Oberstes Gebot war die Sicherheit der Gäste, die den ganzen Tag gewährleistet sein musste. Er
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