Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
McCorkle und Padillo 03 - Die Backup-Maenner

McCorkle und Padillo 03 - Die Backup-Maenner

Titel: McCorkle und Padillo 03 - Die Backup-Maenner
Autoren: Ross Thomas
Vom Netzwerk:
danach.
    »Okay, McCorkle, Sie sind dran.«
    Er stupste mich hinüber zur Wand. Padillo und Wanda lehnten bereits dagegen. Ich nahm die Position ein, was ich noch nie zuvor getan hatte, und stellte fest, daß sie mir nicht gefiel. Gitner tastete mich mit den Händen ab, entdeckte jedoch nicht, was er suchte.
    »Warum sind sie nicht tot?« fragte Padillo.
    »Das sollte auf der Hand liegen, alter Freund«, sagte Kragstein. »Solange sie leben, sind sie viel wertvoller. Wir haben uns mit ihnen geeinigt.«
    »Ihr bekommt einen Anteil von den fünf Millionen, stimmt’s?«
    »Sagen wir nur, daß wir nach der neuen Vereinbarung für den König arbeiten.«
    »Daran ist nichts neu«, sagte Padillo. »Ich kann dir nicht folgen, alter Freund.«
    »Vielleicht werde ich allmählich langsam, Kragstein, aber du wirst allmählich dumm. Du hast die ganze Zeit für den König gearbeitet. Du hast es nur nicht gewußt.«

23
    Etwa fünfzehn Sekunden lang herrschte Schweigen im Raum, bis der König ein Geräusch machte, das als verächtliches Lachen begann, aber als nervöses Kichern endete.
    »Dreh dich um, Padillo«, sagte Kragstein mit angespannter Stimme. »Halt die Hände auf dem Rücken.«
    Ich spürte eher als daß ich sah, wie Padillo sich aufrichtete und umdrehte. »So?« sagte er.
    »So«, sagte Kragstein. »Und nun laß diese Bemerkung noch mal hören.«
    »Daß du allmählich dumm wirst?«
    Es klang wie eine Ohrfeige. Eine harte. »Dein Witz hat mich immer gelangweilt«, sagte Kragstein. »Du hast zehn Sekunden, das zu erklären.«
    »Es wird länger dauern«, sagte Padillo.
    »Nimm Scales das Pflaster vom Mund und binde ihnen die Hände los«, sagte Kragstein, und ich nahm an, daß er zu Gitner sprach. Es trat kurz Stille ein, und dann hörte ich, wie das Klebeband abgerissen wurde. Scales schrie nicht.
    »Okay, Padillo, fang an«, sagte Kragstein.
    »Wer hat Verbindung mit dir aufgenommen?« fragte Padillo. »Jemand, den wir beide aus England kennen?«
    »Wer hat dir das gesagt?«
    »Scales. Er hat es mir eigentlich nicht gesagt. Er sagte, daß mich jemand empfohlen hätte, der früher beim britischen Geheimdienst war. Wer könnte das wohl sein?«
    »Clegg«, sagte Kragstein, den Namen hauchend.
    »Harold Clegg«, sagte Padillo. »Scales zufolge hat er auch die Gothars empfohlen. Wie hat Harold ausgesehen, als er Verbindung mit dir aufnahm, Kragstein? Hoffentlich gut.«
    »Es ergibt keinen Sinn«, sagte Gitner. »Warum sollten sie jemanden beauftragen, ihn zu beschützen, um im nächsten Augenblick jemanden anzuheuern, um sie umzubringen?«
    »Niemand hat behauptet, du hättest Verstand, Gitner, aber Kragstein habe ich immer welchen zugetraut.«
    Diesmal vergaß Kragstein, Padillo zu schlagen. Ich hörte jemand durch den Raum gehen. Als Kragstein wieder sprach, klang seine Stimme weiter weg. Er sagte nur zwei Worte. »Reden Sie.«
    »Er phantasiert«, sagte Scales. »Padillo ist wütend, weil seine Unfähigkeit Seiner Majestät angst gemacht und uns gezwungen hat, woanders Zuflucht zu suchen. Jetzt versucht er offenbar, seine eigene Haut –« Eine harte Ohrfeige unterbrach Scales. Er wimmerte ein wenig.
    »Reden Sie«, sagte Kragstein wieder.
    »Ich sage Ihnen die Wahrheit«, beteuerte Scales. Seine Stimme brach beim letzten Wort und stieg zu einem hohen Falsett an.
    »Er behauptet, du lügst, Padillo«, sagte Kragstein.
    »Du hast ihn nicht hart genug geschlagen. Nimm dir den König vor.«
    »Schlagen Sie mich nicht!« sagte der König. Er klang verängstigt.
    »Es wird viel schlimmer werden als ein einfacher Schlag, furchte ich, wenn Sie nicht reden. Ich werde Ihnen jetzt ein paar Fragen stellen.« Kragstein legte eine kurze Pause ein. »Diese Fragen lassen sich mit ja oder nein beantworten. Wenn ich den Eindruck habe, daß Sie lügen, werde ich Ihnen sehr weh tun. Ist das klar?«
    »Ja«, sagte der König. »Das ist klar.«
    »Hat Harold Clegg die Gothars empfohlen und angeregt, daß Sie meine Dienste in Anspruch nehmen? Und hat Clegg auch Padillo empfohlen?«
    »Ich habe niemand beauftragt«, sagte der König so ¡eise, daß ich es kaum hören konnte. »Ich kenne keinen Harold Clegg.«
    »Hat Scales ihn gekannt?«
    »Das weiß ich nicht.«
    Ein dumpfer Schlag war zu hören, dem ein hoher Schrei folgte. Ich nahm an, daß Kragstein den König getreten hatte. »Ich weiß es nicht!« schrie er.
    »Es war Clegg«, sagte Scales resigniert. »Er hat die Gothars und gleichzeitig Padillo empfohlen. Ich habe einen anderen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher