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McCaffrey, Anne & Scarborough, Elizabeth - Petaybee 02

McCaffrey, Anne & Scarborough, Elizabeth - Petaybee 02

Titel: McCaffrey, Anne & Scarborough, Elizabeth - Petaybee 02
Autoren: Das Herz des Eisplaneten
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Pferd, vielleicht«, sagte Yana.
    »Aber es gibt schließlich noch andere Reisemöglichkeiten und andere Wege, um in den Süden zu gelangen, sofern der Planet nicht allzu viel gegen diese Einmischung hat. Wenn ich Kontakt zu Hauptmann Greene oder diesem Burschen O’Shay aufnehmen könnte, könnten die uns vielleicht mitnehmen.«
    »Ach, du verwöhnte moderne Frau«, sagte Sean und küßte sie auf die Wange. »Ich liebe dich.«
    »Ich weiß zwar, daß das nicht die Art der Petaybeeaner ist, Shongili, aber solange du keinen Mutantenvogel auftreibst, der es mit euren Katzen und Pferden aufnehmen kann, werden wir uns wohl mit den armseligen mechanischen Mitteln behelfen müssen, die ich zusammenkratzen kann.«
    »Ich arbeite daran, Yana. Ganz bestimmt. Aber bis dahin hast du vollkommen recht. Wir werden das Gerät der Firma benutzen müssen, um gegen ihre Herren zu kämpfen. Na schön, was hältst du davon, wenn wir uns zur heißen Quelle begeben und darüber nachdenken, was wir diesen Leuten sagen sollen, nachdem du die Piloten erst mal um den Finger gewickelt und dazu gebracht hast, uns zu transportieren?«
    »Ich dachte schon, du würdest nie mehr fragen«, erwiderte sie.

    Es war klein; es war warm und feucht, und sein Pelz war absonderlich zerfetzt: feine, flatternde Fäden und verfilzte Stücke, mit einem ungekämmten Fell verwoben. Es roch nach Nahrung, aber nicht von der besten Sorte.
    Es ergoß ein Rinnsal aus schmackhaftem Blut in das Wasser, das es umspülte. Das Wasser war das Problem. Um den kleinen Happen zu erreichen, würde man sich naßmachen müssen. Natürlich könnte man auch vom Vorsprung aus mit den Krallen hinuntergreifen, und wenn man sich dann streckte – streckte – streckte – ah! Man erwischte ein Stück von dem Pelz und konnte es dorthin zerren, wo man das ganze Gewicht mit den Kieferladen abstützen konnte und – ah – es bewegte sich! Also war es noch am Leben. Gut. Frisches Fleisch war das beste.
    Man würde also nur ein wenig am Hals zubeißen müssen, unter der Mähne. Dann war es ein sauberes Töten; dann war das Fleisch frisch.
    Es würde nicht nötig sein, den Schutz des Vorsprungs zu verlassen.
    Man beugte sich vor, auf die Brust gestützt, und streckte den Hals, um das Stück in Empfang zu nehmen, das sich gerade mit der Krallenspitze hob, und – es glitt ab! Es versuchte zu fliehen! Die andere Tatze schoß vor, die Krallen ausgefahren, um der ersten zu helfen, und man beugte sich instinktiv vor, brachte die Kiefer ins Spiel, um die Krallen zu unterstützen, und… und… das Ding glitt schon wieder davon, bevor man auch nur einen Zahn hineinschlagen konnte. Der Pelz entriß sich den Krallen, als die andere Tatze den Happen gerade an einer zweiten Stelle packte. Der Happen stieß ein entsetztes Quieken aus, fast wie ein Hase. Man wollte ihn gerade mit einem Tatzenhieb zum Schweigen bringen und sich zum tödlichen Biß vorbeugen…
    Da erbebte die Höhle, brach der Vorsprung unter dem Ungleichgewicht ab, und so taumelte man Schwanz über Schnauze in den Teich, ließ den Happen fahren, der ein weiteres Mal losjaulte.
    Unbehaglich und peinlich, ausgerechnet vor der Speise so indisponiert zu sein. Man kletterte aus dem Teich und schüttelte sich das Wasser aus dem Fell und begann, sich vor der Mahlzeit zu putzen.
    Der Happen bewegte sich mit wilden, heftigen Bewegungen auf den Eingang der Höhle zu. Man tapste unbekümmert hinterher. Die Höhle, der Boden, die Welt erbebten erneut. Man wußte, wenn man gemeint war. Man setzte sich auf die Hinterläufe und schaute zu.
    Auch der Happen blieb plötzlich stehen. »Hast du… das getan?«
    fragte er. »Bist… du das G-Große Ungeheuer?«
    Man gähnte.

    Die Welt erbebte wieder und man begriff, daß man die Sprache des Happen verstanden hatte. Man verstand zudem, daß es ein Jungtier war, ein weibliches.
    Man stapfte weiter, während das Jungtier zurückwatete. Seine Umrisse zeichneten sich vor der Abenddämmerung draußen vor der Höhlenöffnung ab. Von den Tatzen troff das Wasser, wenn es auch warm war. Man schleckte ein wenig. Das Jungtier blieb stehen.
    »Du bist gar nicht so furchtbar«, sagte es. »Du bist ja nichts weiter als eine große Katze.«
    Man hatte seine Würde zu wahren. Man ließ den schönen und zartgemusterten Schweif peitschen und knurrte.
    Und unter den durchtränkten Tatzen knurrte die Welt zurück und buckelte, schickte eine Woge aus Wasser vorbei, um einen zu überschwemmen, daß man auf den Rücken geworfen
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