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Maxwell 03 - Nur du hast den Schluessel

Maxwell 03 - Nur du hast den Schluessel

Titel: Maxwell 03 - Nur du hast den Schluessel
Autoren: Terry Pratchett
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Yo-less. »Wir sollten lieber verschwinden.«
    »Ja, kein Grund mehr, noch zu bleiben«, meinte Bigmac.
    Johnny drehte sich um.
    »Also gut«, sagte er.
    »Nehmen wir den Einkaufswagen, oder… gehen wir zu Fuß?« fragte Kirsty.
    Johnny schüttelte den Kopf.
    »Den Wagen«, sagte er.
    Er wartete dort, wo sie ihn verlassen hatten. Aber es gab keine Spur von Satan.
    »O nein!« sagte Kirsty. »Wir werden jetzt nicht auch noch nach einer Katze suchen!«
    »Er ist rausgesprungen, um sich die Bomben anzusehen«, sagte Wobbler. »Keine Ahnung, was danach mit ihm passiert ist.«
    Johnny packte den Griff des Wagens. Die Tüten knisterten im Dunkeln.
    »Macht euch wegen der Katze keine Sorgen«, sagte er. »Katzen finden immer wieder nach Hause.«
     
    Samstags morgens gehörte die alte Kirche dem Seniorenclub. Manchmal, wenn es sich nicht verhindern ließ, spielte eine Folksängerin, oder Schulkinder trugen etwas vor. Meist gab es nur Tee und ein Schwätzchen.
    Dabei ging es für gewöhnlich darum, wieviel schlechter als früher heute doch alles war, vor allem schlechter als in jenen guten alten Zeiten, in denen man alles für sechs Pennies kaufen konnte und immer noch Wechselgeld zurückbekam.
    Die Luft flimmerte, und fünf Gestalten tauchten auf.
    Die Senioren beobachteten sie mißtrauisch und befürchteten schon, die fünf würden »Streets of London« anstimmen. Sie bemerkten auch, daß sie unter Dreißig und daher mit hoher Wahrscheinlichkeit Kriminelle waren. Zum Beispiel schienen sie einen Einkaufswagen gestohlen zu haben. Und einer von ihnen war schwarz.
    »Äh…« sagte Johnny.
    »Ist das hier die Theatergruppe?« fragte Kirsty. Die anderen waren verblüfft über ihre schnelle Reaktion. »Ach nein, falsche Kirche, Entschuldigung.«
    Sie schoben den Wagen vor sich her zur Tür.
    Die Senioren beobachteten sie aus Eulenaugen, und der Tee in ihren Tassen wurde kalt.
    Wobbler öffnete die Tür und drängte die anderen nach draußen.
    »Vergessen Sie nicht: Einer von ihnen war schwarz«, sagte Yo-less, bevor er hinausging. Er verdrehte sarkastisch die Augen und winkte mit beiden Händen. »Und jetzt geht zum Karneval!«

13 - Ein anderes Jetzt…
     
    Die Luft draußen roch nach 1996. Kirsty schaute auf die Uhr.
    »Halb elf, Samstag morgen«, sagte sie. »Nicht übel.«
    »Äh… deine Uhr steht auf halb elf und Samstag morgen«, sagte Johnny. »Das muß nicht viel zu bedeuten haben.«
    »Gutes Argument.«
    »Aber ich glaube, wir sind da. Es sieht alles richtig aus.«
    »Ich finde, es sieht prima aus«, sagte Wobbler.
    »Wir waren die ganze Nacht weg«, sagte Yo-less. »Meine Mum ist wahrscheinlich durchgedreht.«
    »Sag ihr, du hättest bei mir übernachtet, und das Telefon wäre kaputt gewesen«, sagte Wobbler.
    »Ich lüge nicht gern.«
    »Hast du etwa vor, ihr die Wahrheit zu sagen?«
    Yo-less dachte einen Augenblick angestrengt nach. »Dein Telefon war kaputt, ja?«
    »Ja, und ich erzähle
meiner
Mum, daß ich bei
dir
übernachtet hab«, sagte Wobbler.
    »Ich glaube nicht, daß mein Opa überhaupt gemerkt hat, daß ich weg war«, sagte Johnny. »Er schläft immer vor dem Fernseher ein.«
    »
Meine
Eltern haben eine sehr moderne Einstellung«, meinte Kirsty.
    »Meinem Bruder ist egal, wo ich bin, solange mich die Polizei nicht sucht«, sagte Bigmac.
    Bevor man sich auf eine längere Zeitreise begibt, dachte Johnny, sollte man sich immer um seine Alibis kümmern.
    Er starrte auf den Ort, wo einmal die Paradise Street gewesen war. Dort stand immer noch das Sportzentrum. Das hatte sich nicht verändert. Aber die Paradise Street war immer noch da, darunter. Nicht unter der Erde. Einfach… irgendwo anders. Noch ein Fossil.
    »Haben wir irgendwas verändert?« fragte Kirsty.
    »Na ja,
ich
bin wieder da«, meinte Wobbler. »Und das genügt mir eigentlich.«
    »Aber diese Leute haben überlebt, obwohl sie eigentlich tot sein sollten«, setzte Kirsty an und hielt inne, als sie Johnnys Miene sah. »Schon gut, sie
sollten
es eigentlich nicht, aber ihr wißt schon, was ich meine. Am Ende hat einer von ihnen die Z-Bombe oder so was erfunden?«
    »Was ist eine Z-Bombe?« wollte Bigmac wissen.
    »Keine Ahnung? Sie war noch nicht erfunden, als ich von hier weggegangen bin.«
    »Jemand aus der
Paradise Street
soll eine Bombe erfunden haben?« fragte Johnny.
    »Na ja, vielleicht nicht unbedingt eine Bombe. Irgendwas anderes, was die Geschichte verändert hat. Irgendeine Kleinigkeit. Du weißt doch, daß wir Bigmacs Zeug auf dem
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