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Mathilda, Mathilda! - Drei wie Zimt und Zucker: Band 3 (German Edition)

Mathilda, Mathilda! - Drei wie Zimt und Zucker: Band 3 (German Edition)

Titel: Mathilda, Mathilda! - Drei wie Zimt und Zucker: Band 3 (German Edition)
Autoren: Annette Langen
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vergrub den Kopf zwischen seinen Händen. Ich war auch verzweifelt, aber es konnte doch nicht sein, dass wir erfrieren werden, dachte ich. Womit konnte ich ihm nur Mut machen? »He, du Troll, wir können noch nicht sterben, weil wir so vieles noch nicht gemacht haben!«
    Mats sagte nichts. Ich stupste ihn an. »Los, sag schon, was wolltest du immer noch mal machen?« Neben mir sagte Mats immer noch nichts. Ich musste ihn zum Reden kriegen, er durfte auf keinen Fall wieder einschlafen.
    »Heh, ich will eine Antwort!«, rief ich und stupste ihn energisch an.
    Mats’ Stimme klang müde, furchtbar müde, als er leise antwortete: »Weißt du, was ich immer schon mal machen wollte?« Er zögerte einen kleinen Moment, dann atmete er ein und sagte: »Also gut, ich sag’s dir, Mathilda. Ich wollte dich immer schon küssen.«
    Mein Herz flatterte wie verrückt. Damit hatte ich ja nun gar nicht gerechnet. »Echt? Also mich? Küssen?« Es war ein einziges Gestammel.
    »Ist ja schon okay«, Mats’ Stimme klang enttäuscht. Ob er meine Nachfrage missverstanden hatte? »Kann mir schon denken, dass du kein Interesse hast.«
    »Hab ich aber!«, erwiderte ich entschlossen und stellte mich vor ihn hin. Mein Herz schlug bis zum Hals.
    »Echt«, murmelte Mats und stand auch auf. Ich nickte stumm und machte noch einen Schritt auf ihn zu. Doch er küsste mich nicht. »Du, Mathilda«, fing er verlegen an. »Ich habe mir immer vorgestellt, dass ich dir über deine Haare streiche, wenn wir uns küssen.« Das gab’s doch nicht, das hatte ich mir genau so vorgestellt. »Ich meine, ist es okay, wenn ich kurz deine Mütze abnehme? Wirklich nur kurz.«
    »Ja«, hauchte ich. Mein Herz schlug schneller als ein Sekundenzeiger. Mats nahm vorsichtig meine Mütze ab, strich ganz leicht über meine Locken. Ich lehnte mein Gesicht an seinen Hals. Einen Moment standen wir so im Dunkeln aneinandergelehnt. Und dann küssten wir uns. So, als ob wir gar nicht mehr damit aufhören wollten, bis meine Knie so weich waren, dass ich mich setzen musste.
    Mats’ Stimme klang verzweifelt, als er fragte: »Ist dir schlecht?«
    Ich schüttelte im Dunkeln den Kopf, aber das sah Mats nicht. So fasste ich nach seiner Hand. »Mats, jetzt habe ich aber auch noch einen Wunsch frei!«
    »Klar«, Mats setzte sich neben mich. »Alles, was du willst.«
    Ich glaube, die Antwort hat ihn überrascht. Denn ich drehte mich einfach zu ihm um und küsste ihn. Mats legte seine Arme um mich und wir hätten uns noch viel länger geküsst, wenn er nicht plötzlich gerufen hätte: »Was hast du da in deiner Jackentasche?«
    Es war die Taschenlampe, die seit heute Morgen in der Tasche meiner Fleecejacke steckte. Mats und ich sprangen auf. »Lichtzeichen!«, schrien wir gleichzeitig. Wir leuchteten in die Dunkelheit, dreimal lang, dreimal kurz. Dorthin, wo das Dorf lag. Dann warteten wir und zählten bis 60, um wieder und wieder dasselbe Lichtzeichen zu senden. Gebannt starrten wir in die Dunkelheit. Niemand schien uns zu bemerken. Ich weiß nicht, wie oft wir die Lichtzeichen gesendet haben. Doch nichts passierte, außer dass die Kälte immer mehr durch unsere Jacken und Schneehosen kroch. Wir sahen die fernen Lichter der Häuser im Tal, doch bis dorthin würden wir es nicht mehr schaffen. Aber Mats war gleich neben mir, wir umarmten uns wieder und vergaßen so ziemlich alles andere, bis wir auf einmal Motorengeräusche hörten.
    »Hörst du das auch?«, rief ich und sprang auf. Wir liefen an den Waldrand. Über das verschneite Feld kam ein helles Scheinwerferlicht schnell näher. Das musste ein Motorschlitten sein. »Schrei, Mathilda, schrei so laut du kannst«, rief Mats und wir schrien wie zwei Verrückte. Mats schwenkte seine Arme über dem Kopf, obwohl das in der Dunkelheit bestimmt niemand sehen konnte. Meine Hände zitterten vor Anspannung, aber ich machte das Lichtzeichen mit der Taschenlampe. Immer wieder und wieder, bis der Schlitten vor uns anhielt. Zwei Männer von der Bergrettung sprangen herunter und brachten uns zurück in die Berghütte. So genau kann ich mich gar nicht mehr erinnern, denn so viel passierte gleichzeitig. Mats Eltern stürzten sich auf uns, die Männer von der Bergwacht versicherten ihnen, dass wir keine Erfrierungen hatten und dass wir nur heiße Getränke, eine warme Dusche und dann viel Schlaf brauchten. Danach wurden wir mit extra Decken ins Bett gepackt. »Mats?«, murmelte ich erschöpft wie noch nie zuvor in meinem Leben.
    »Bin da, Mathilda, wir
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