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Marx fuer Eilige

Marx fuer Eilige

Titel: Marx fuer Eilige
Autoren: Robert Misik
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Warenfälschung und dem Bestreben, sie aufzudecken, als dem ehrlichen Produktionseifer? Das Verbrechen, durch die stets neuen Mittel des Angriffs auf das Eigentum, ruft stets neue Verteidigungsmittel ins Leben und wirkt damit ganz so produktiv wie strikes auf Erfindung von Maschinen. Und verläßt man die Sphäre des Privatverbrechens: Ohne nationale Verbrechen, wäre je der Weltmarkt entstanden? Ja, auch nur Nationen? Und ist der Baum der Sünde nicht zugleich der Baum der Erkenntnis seit Adams Zeiten her? Mandeville in seiner »Fable of the Bees« (1705) hatte schon die Produktivität aller möglichen Berufsweisen usw. bewiesen und überhaupt die Tendenz dieses ganzen Arguments:
    »Das, was wir in dieser Welt das Böse nennen, das moralische so gut wie das natürliche, ist das große Prinzip, das uns zu sozialen Geschöpfen macht, die feste Basis,
das Leben und die Stütze aller Gewerbe und Beschäftigungen
ohne Ausnahme; hier haben wir den wahren Ursprung aller Künste und Wissenschaften zu suchen; und in dem Moment, da das Böse aufhörte, müßte die Gesellschaft verderben, wenn nicht gar gänzlich untergehen.«
    Nun war Mandeville natürlich unendlich kühner und ehrlicher als die philisterhaften Apologeten der bürgerlichen Gesellschaft.
    MEW 26.1, S. 363 f.

|175| Chronik
    1818
    5. Mai: Karl Marx wird in Trier als Sohn des Rechtsanwaltes Heinrich Marx und seiner Frau Henriette geboren.

    1835
    Nach den Kindheits- und Schuljahren in Trier studiert Marx Jura, Geschichte und Philosophie in Bonn.

    1836
    Marx verlobt sich heimlich mit Jenny von Westphalen. Im Oktober reist er nach Berlin, um an der dortigen Universität sein Studium fortzusetzen.

    1837
    Marx verkehrt im »Doktorklub« mit den Berliner Junghegelianern.

    1841
    Marx reicht seine Dissertation an der Universität Jena ein und wird umgehend zum Doktor der Philosophie promoviert.

    1842
    Marx läßt sich in Köln nieder. Er wird Redakteur, später Chefredakteur der »Rheinischen Zeitung«.

    1843
    Nachdem Marx das Redakeursamt bei der »Rheini schen Zeitung« niedergelegt hat, geht er im Herbst nach Paris. Dazwischen liegt die Hochzeit mit Jenny von Westphalen – nunmehr Jenny Marx. Erste Begegnung mit Heinrich Heine. Arbeit an den »Deutsch-Französischen Jahrbüchern«, gemeinsam mit Arnold Ruge. Marx verfaßt dafür den |176| Aufsatz »Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosphie. Einleitung«.

    1844
    Beginn der Freundschaft mit Friedrich Engels. Arbeit an den »Pariser Manuskripten«. 1. Mai: Geburt von Marx’ erstem Kind – der Tochter Jenny.

    1845
    Februar: Nach der Ausweisung aus Paris Übersiedlung nach Brüssel. Auch Engels läßt sich in der belgischen Hauptstadt nieder. Marx und Engels verfassen »Die heilige Familie« und beginnen mit der Arbeit an der »Deutschen Ideologie«. Im Sommer machen sie eine gemeinsame Studienreise nach England. Im September wird Marx’ Tochter Laura geboren. Marx gibt seine Preußische Staatsbürgerschaft zurück.

    1847
    Marx’ polemisches Pamphlet »Das Elend der Philosophie« erscheint in Brüssel – eine Schmähschrift gegen Pierre-Joseph Proudhon. Im Februar kommt sein Sohn Edgar zur Welt. Ende des Jahres tritt Marx in den Bund der Kommunisten ein und nimmt an dessen 2. Kongreß in London teil. Er erhält den Auftrag, ein Manifest des Bundes zu verfassen.

    1848
    Februar: Das »Manifest der Kommunistischen Partei« erscheint, kurz nach dem Beginn der Revolution, die sich von Frankreich aus auf weite Teile Europas ausweitet. Marx wird aus Brüssel ausgewiesen und geht mit seiner Familie nach Paris. Doch schon nach kurzer Zeit zieht es ihn nach Köln, wo er die »Neue Rheinische Zeitung« aus der Taufe hebt.

    1849
    Die Zensur erschwert die Herausgabe der Zeitung, im Mai wird sie eingestellt. Die Behörden weisen |177| Marx aus. Er geht mit seiner Familie erst nach Paris, dann nach London. Fünf Tage später trifft auch Friedrich Engels in der britischen Hauptstadt ein. Im November kommt Marx’ Sohn Guido zu Welt.

    1850
    Von schweren Geldsorgen geplagt, organisiert Marx das Exilantenleben seiner Familie. Im Sommer besucht er erstmals den Lesesaal des British Museum. Im Herbst nimmt er seinen Plan wieder auf, eine große Kritik der politischen Ökonomie zu schreiben. Er wird Stammgast im British Museum. Sein Sohn Guido stirbt im November überraschend an Meningitis.

    1851
    Marx widmet sich seinen ökonomischen Exzerpten – unterbrochen freilich durch seine Arbeit an dem polemisch-historischen Essay
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