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Marshall McLuhan

Marshall McLuhan

Titel: Marshall McLuhan
Autoren: Douglas Coupland
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    Dieser durch die Gesellschaft anderer Menschen hervorgerufene Zustand der Enthemmung erklärt vielleicht auch, warum er, vor allem in spä-
    teren Jahren, nicht in der Lage war, ein Buch zu schreiben, ohne nicht mit mindestens einem Menschen zusammenzuarbeiten.
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    Von 185 Autoren, die in
Die Gutenberg-Galaxis
zitiert werden, sind drei Frauen, was allerdings in erster Linie etwas über die Zeit aussagt.
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    Eine der eindrucksvollsten und glücklichsten Erinnerungen vieler Menschen, die vor 1950 geboren sind, ist die Ankunft des ersten eigenen Fernsehers.
    23
    Explorations
erinnert mich in seiner Energie an das Wired-Magazin der frühen neunziger Jahre, wo McLuhan im Impressum als »Schutzheiliger« aufgelistet wurde. Ich kann mich erinnern, dass damals jeder daran herumnörgelte, wie unleserlich das Magazin aufgemacht sei:
Sie vermischen die Schriften. Der Text ändert innerhalb des Artikels ständig die Größe. Die Farben tun mir in den Augen weh.
Gegen 1995, als ich eine Weile für
Wired
arbeitete, hatte sich die Typografie-Debatte gelegt, und wenn ich heute das Layout betrachtete, sieht es genauso zahm aus wie eine aktuelle Ausgabe der
Mademoiselle
.
    24
    Ich habe festgestellt, dass McLuhan zu lesen so ist, als lerne man eine neue Sprache, und es ungefähr so viele McLuhan-Experten gibt, die alle ihr eigenes McLuhanisch sprechen wie, sagen wir, Urmennonitisch oder Prä-68er COBOL. Es sind diese Experten, die, vielleicht aus so etwas wie liebevollem, reinem Fantum, Marshalls Sprachtechnik um ihrer coolen Intelligenz willen verbreiten. Aber es war immer das Rätselhafte an Marshalls Ideen, in Verbindung mit seinem mosaikartigen Stil, das so viele Menschen abgeschreckt hat, die wahrscheinlich ihre Freude daran hätten, wenn sie sie besser verstünden. Trotz des ganzen Tamtams in den Sechzigern bis weit in die technischen Neunziger und darüber hinaus gibt es also kaum jemanden, der sich die Gedankenwelt dieses Mannes wirklich erschlossen hat. Die meisten Wissenschaftler haben keine Ahnung (und sind auch durch kein Gesetz dazu verpflichtet), werden aber zugeben, zu glauben, irgendetwas an Marshall sei neu und einzigartig. Sich auf ihn einzulassen ist für viele allerdings wie eine Reise in die Antarktis. Man muss Zeit haben, Geduld, Ausdauer, Hartnäckigkeit und die nötigen Mittel, und ist man erst mal dort, weiß man nicht, was man finden wird.
    25
    Das Buch, das Sie in der Hand halten, ist eine allgemeine Biographie mit begrenztem Platz – aber ein kurzer Blick ins Internet füllt sicherlich die eine oder andere Lücke. Der Wikipedia-Eintrag zu
Understanding Media
ist ausgezeichnet gemacht und kann viel ausführlicher darauf eingehen als hier Raum dafür wäre.
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    Womit wir wieder bei Fußnote 14 wären.
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    Tatsächlich wird ausgerechnet auf einer Webseite der kanadischen Regierung darüber hergezogen, wie apolitisch Marshalls Werk sei: »McLuhans Bild vom globalen Dorf hat leider die Machtverhältnisse in einer globalisierten Medienwelt außer Acht gelassen. Selbst wenn man anerkennt, dass Medien in der Lage sind, indigene Kulturen zu dominieren, muss man seine Wertschätzung der oralen Kultur häufig als orientalistisch und romantisch bezeichnen. Weiterhin versäumt er es, entscheidende politische und wirtschaftliche Punkte zu erläutern, wie zum Beispiel die globale Aufteilung von Arbeit oder die wachsende Kluft zwischen Arm und Reich, sowie Probleme des Kapitalflusses, der Umwelt, der Migration und einer von länderübergreifenden Unternehmen aufgedrückten nationalen Souveränität.«
    ( www.collectionscanada.gc.ca/​innis-mcluhan/​030003–2060-e.html )
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    Ein Freund von mir arbeitet bei Microsoft und sammelt McLuhanalien. Er hat mir für dieses Buch einen Großteil seiner Sammlung zur Verfügung gestellt, unter anderem eine Erstausgabe von
Counterblast
mit einem maschinegeschriebenen kurzen Brief von Beverly Gross, Literaturredakteurin der Zeitschrift
The Nation
in New York, vom 26. September 1969, mit der Bitte an einen Dozenten der U of T, das Buch zu rezensieren.
    Sehr geehrter Mr. X, Hätten Sie Lust, den neuen McLuhan, Counterblast, der nächsten Monat erscheint, für uns zu besprechen? Wir dachten an ca. 1000–1200 Wörter. Wenn Sie das Buch für wichtiger erachten oder im Rahmen dessen gern einen größeren Artikel
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