Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Marie + Leo = Liebe (German Edition)

Marie + Leo = Liebe (German Edition)

Titel: Marie + Leo = Liebe (German Edition)
Autoren: Genovefa Adams
Vom Netzwerk:
Konsequenzen gezogen und
sie sich selbst geschnappt. Im Gegenteil, er stellte Marie manchmal sogar als
seinen besten Kumpel vor.
    Nun war es also halb sieben Uhr
abends und Leo hatte „ Dirty Dancing “
mit ihr gesehen.
    Das rechnete sie ihm wirklich
hoch an.
    Natürlich schwärmte er für
diesen Film nicht so sehr wie sie. Er mochte ihn nicht einmal wirklich.
Nichtsdestotrotz erklärte er sich regelmäßig dazu bereit, ihn mit ihr
anzuschauen.
    Das war allein schon deswegen
unerlässlich, weil so etwas mit Ricarda nicht möglich war. Spätestens wenn Baby´s Vater Penny´s Abtreibung
missbilligte, erklärte sie nämlich immer mit ihrem „politischer Aktivismus “-Gesicht, dass diese Denkweise nicht nur
veraltet, sondern auch gefährlich sei, von wegen Selbstbestimmungsrecht der
Frau. Hatte sie sich erst einmal in Rage geredet, war es gut möglich, dass sie
Marie einen Vortrag über die mittelalterliche Hexenverbrennung oder Kinderprostitution
in Thailand hielt. Bei Ricarda konnte man nie wissen.
    Sousanna hatte Maries Enthusiasmus für „ Dirty Dancing “ anfangs noch geteilt. Nachdem diese jedoch
mindestens einmal monatlich auf einen „ Dirty Dancing “-Abend bestanden hatte, war ihre Begeisterung rasch
abgekühlt.
    Blieb noch Lena. Die kam von
vornherein nicht infrage. Maries Verhältnis zu ihrer zwei Jahre jüngeren
Schwester war, sagen wir, schwierig. Außerdem war nicht auszuhalten, dass Lena
bei jeder einzigen Szene mit Johnny ihren Kopf aufstützte und seufzte: „Genau
wie Leo…“
    Marie wusste selbst, dass Leo
wie Johnny aussah, wenn nicht noch ein bisschen besser. Hinzu kam, dass Leo nicht
so kratzbürstig war wie Johnny im Film. Zumindest nicht Marie gegenüber. Bei
anderen konnte er schon mal ungemütlich werden. Siehe sämtliche Männer, mit
denen Marie bisher eine Beziehung gehabt hatte.
    Da sich ihre Stimmung aber noch
nicht aufgehellt hatte, musste er sich etwas einfallen lassen.
    „Ich bin gleich wieder da“, sagte
er und verließ den Raum.
    Plötzlich schallte Musik aus
den Lautsprecherboxen in Leos Schlafzimmer, „Old Time Rock´n´Roll“ von Bob Seger .
    Noch bevor Marie wusste, wie
ihr geschah, kam Leo auf Socken, in Boxershorts und offenem Hemd durch die
Wohnzimmertür geschlittert, in der Hand eine Flasche Deodorant, die er als
Mikrofon nutzte.
    Marie konnte nicht anders als
loszulachen, als er laut singend durchs Wohnzimmer sprang und sich sogar an
einer Pirouette versuchte, die die Stehlampe in der Ecke beinahe den
Lampenschirm kostete.
    Völlig außer Atem ließ Marie
sich wenig später in die Sofakissen fallen. Sie war mit Leo quer durch die
ganze Wohnung gehüpft, hatte gesungen und gelacht.
    Nur mit Leo konnte sie so herumalbern.
    Er ließ sich neben sie plumpsen
und strahlte sie an. Der Mistkerl zeigte natürlich nicht einmal ansatzweise
Erschöpfungssymptome.
    Marie strahlte keuchend zurück.
Ihre Haare standen vermutlich in alle Himmelsrichtungen vom Kopf ab.
    Es war ihr ein Rätsel, weshalb
tatsächlich Frauen auf die irrsinnige Idee kamen, sie um ihre Locken zu
beneiden. Nein, halt, sie kannte den Grund: Leo erzählte jedem, wie toll er
ihre Locken fand.
    Schon als Teenager hatte er
sich einen Spaß daraus gemacht, stundenlang immer wieder an ihren
korkenziehergelockten Haarsträhnen zu ziehen und begeistert zu sein, wenn er
losließ und sie zurück nach oben schnellten.
    Wie es passiert war, konnte
Marie hinterher nicht mehr genau sagen. Ohne es zu merken, hatten sie sich
beide auf die Seite gedreht, die Gesichter einander zugewandt. Es fehlten nur
noch Zentimeter, dann würden sich ihre Lippen berühren. Sie waren gerade dabei,
diese immer noch viel zu große Distanz zu überbrücken. Da klingelte ihr Handy,
das gleich neben ihnen auf dem Couchtisch lag.
    Wie von der Tarantel gestochen
schoss Leo in die Höhe. Im Gegensatz zu Marie war er in der Lage, blitzschnell
umzuschalten. Mit ausdrucksloser Miene reichte er ihr das Handy.
    „Lars“, murmelte er.
    Bildete sie sich das nur ein
oder klang er tatsächlich ein bisschen enttäuscht?
    „Hallo?“
    „Wenn du am Bahnhof bist, bring
Bier mit. Marco ist hier, wir haben nix mehr zu trinken.“
    Lars hatte schon aufgelegt,
Marie konnte ihm also nicht erklären, dass sie heute nicht einmal in der Nähe
des Bahnhofs gewesen war und das selbst dann so gewesen wäre, wenn alles nach
Plan verlaufen wäre.
    Leo behandelte Marie daraufhin betont
kumpelhaft. Zwar bot er ihr an, dass sie bei ihm schlafen könnte, erwähnte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher