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Marcus Gladiator - Aufstand in Rom (German Edition)

Marcus Gladiator - Aufstand in Rom (German Edition)

Titel: Marcus Gladiator - Aufstand in Rom (German Edition)
Autoren: Simon Scarrow
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deine verdammte Zunge raus. Jetzt hör auf zu jammern und halte Wache, wie man uns aufgetragen hat.«
    Der andere Mann grummelte vor sich hin, und Marcus hörte Nagelstiefel auf Kieseln knirschen, während sich die zwei Wachen voneinander entfernten, um den Eingang zur Schlucht zu beobachten. Marcus strengte seine Augen an und konnte gerade noch die Umrisse der beiden Männer sehen, die in Umhänge gehüllt waren und jeweils einen runden Schild am einen Arm und einen Speer über der anderen Schulter trugen. Er wagte kaum, Luft zu holen, und schlich näher zu ihnen hin. Die Wachen standen zu beiden Seiten einer Lücke zwischen den Felsen, die kaum mehr als zehn Fuß weit war. Jenseits dieser Lücke verschwand die schmale Schlucht beinahe ganz in der tintenschwarzen Dunkelheit. Auf keinen Fall konnte er die Schlucht erreichen, ohne dass die beiden Rebellen ihn sahen. Marcus zwang sich, das Problem zu überdenken. Wenn er nicht an den Männern vorbeikam, musste er sie irgendwie ablenken.
    Marcus griff nach unten und suchte mit den Fingern zwischen den Kieseln in dem ausgetrockneten Bachbett, bis sie sich um einen Stein von der Größe eines Hühnereis schlossen. Er hob ihn hoch, um ein Gefühl für sein Gewicht und seine Form zu bekommen. Dann warf er ihn, so weit er nur konnte, zur Seite. Der Kiesel prallte klappernd gegen den Fuß des Felsens. Sofort wandten sich die beiden Wachen diesem Geräusch zu, und derjenige, der Marcus am nächsten stand, senkte seinen Speer.
    »Wer da? Zeige dich!«
    Als keine Antwort kam, schaute er über die Schulter zu seinem Gefährten hinüber. »Mir nach, los!«
    »Geh du. Vielleicht nur ein Hund oder was. Ich bleibe hier.«
    Marcus sank das Herz und er verfluchte schweigend die Ängstlichkeit des Mannes.
    »Nein, du kommst mit!«, sagte der andere wütend. »Jetzt gleich!«
    Während die beiden sich vorsichtig in Richtung des Geräusches bewegten, erhob sich Marcus halb aus seiner kauernden Position und schlich zum Eingang der Schlucht. Er glitt in den Schatten, als er einen der beiden murmeln hörte: »Siehst du, es war nichts. Lass uns auf unseren Posten zurückgehen.«
    »Da war aber ein Geräusch. Wir haben es beide gehört.«
    »Wie ich gesagt habe, ein Tier.«
    »Hm.«
    Marcus eilte durch die Schlucht, so schnell er es nur wagte, und versuchte verzweifelt, so viel Abstand wie möglich zwischen sich und die beiden Wachen zu bringen. Rings um ihn ragten die Wände der Schlucht gegen den Nachthimmel auf.Es war pechschwarze Nacht und er musste mit den Spitzen seiner Stiefel und seinen ausgestreckten Händen den Weg erkunden und Hindernisse ertasten. Doch nichts lag ihm im Weg und der Boden schien aus einer ebenen Lage Kies zu bestehen. Obwohl kein Wind wehte, war es hier viel kälter als im Tal. Marcus musste die Kiefer zusammenpressen, damit seine Zähne nicht klapperten. Den Rest seines Körpers konnte er nicht kontrollieren, und seine Gliedmaßen schlotterten gewaltig, während er durch die Dunkelheit lief. Er fürchtete, auf weitere Rebellen zu treffen, die man entlang der Schlucht aufgestellt hatte, aber vor ihm war alles still.
    Zitternd vor Kälte und nervöser Erschöpfung ging Marcus vorsichtig um eine Biegung und sah vor sich einen schmalen Streifen Himmel mit Sternen, der ihm den Ausgang anzeigte. Er blieb stehen. Es war klar, dass Brixus Wachen an beiden Enden des schmalen Durchgangs postiert hatte. Diese Männer waren wahrscheinlich sehr viel wachsamer. Sie würden jedoch eher auf eine Bedrohung achten, die sich von außen der Schlucht näherte, also in die andere Richtung schauen. Trotzdem hielt sich Marcus eng an eine Wand der Schlucht geschmiegt, während er sich mit langsamen Schritten zum Eingang vortastete. Dahinter lag eine kleine Lichtung, die von Kiefern umsäumt war, die eine dicke Schneedecke trugen. Ein Pfad überquerte die Lichtung, und dort war der Schnee von vielen Männern und Pferden niedergetreten. Marcus überlegte gerade, wie er unbemerkt aus der Schlucht auftauchen und auf die Kiefern zuhalten konnte, als er am Waldessaum eine Bewegung wahrnahm.
    Eine kleine Gruppe von berittenen Männern trabte auf demPfad auf den Eingang der Schlucht zu. Sie waren bereits halb über der Lichtung, als Dutzende von Männern zu beiden Seiten mit gesenkten Speeren aus dem Wald vorpreschten und sich auf die Neuankömmlinge stürzten.
    »Wer da?«, rief eine drohende Stimme.
    Die Männer auf dem Pfad brachten ihre Pferde zu Stehen. Ihr Anführer hob einen Arm und
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