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Marcus Gladiator 02 - Strassenkämpfer

Titel: Marcus Gladiator 02 - Strassenkämpfer
Autoren: Simon Scarrow
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Knoblauchöl aus der Tasche und schüttete sich etwas davon in die Handfläche. »Nimm den Umhang ab.«
    Marcus tat, was er ihm gesagt hatte, und bibberte sogleich in der kühlen Morgenluft, während Festus ihm sanft Schultern, Arme und Beine massierte und ihm die Spannung aus den Muskeln knetete. Sobald er fertig war, reichte er Marcus den Umhang wieder – als gerade Caesar und seine engsten politischen Verbündeten herbeikamen. Lupus folgte wenige Schritte hinter seinem Herrn und lächelte Marcus nervös an, als sie näher kamen.
    »Bereit, Marcus?«, fragte Caesar.
    »Ja, Herr.«
    General Pompeius musterte Marcus und sog den Atem geräuschvoll durch die Zähne. »Seid Ihr Euch da sicher, Caesar? Unsere Hoffnungen ruhen auf diesem Jungen und, na ja, er sieht mir nicht gerade wie ein meisterlicher Gladiator aus. Ist er nicht derjenige, der zwei Bandenmitgliedern gestattet hat, meine zukünftige Schwiegertochter zu entführen?«
    »Ich kenne diesen Jungen gut«, konterte Caesar. »Er hat den Mut eines Löwen und schlägt mit der Geschwindigkeit eines Panthers zu. Vertraut mir, Pompeius. Ich weiß, was ich tue.«
    »Ich hoffe es, um unser aller willen.«
    Während seine Begleiter die Treppen hinaufgingen, um einen Platz zu finden, von wo aus sie den Kampf beobachten konnten, blieb Caesar zurück. Er legte Marcus die Hand auf die Schulter und lächelte.
    »Was hätte ich nicht für einen Sohn wie dich gegeben! … Mögen dich die Götter beschützen, Marcus. Und da wäre noch etwas.« Er griff in seine Toga und zog ein kleines Seidentuch hervor. »Portia lässt dir dies schicken – als Glücksbringer.«
    Marcus merkte, wie sein Mut wuchs, als er das Tuch annahm. Ein süßer Duft stieg ihm von dem Stoff entgegen. Er faltete das Tuch sorgfältig zu einem losen Band und knotete es sich um den Hals. Caesar nickte zufrieden, tätschelte Marcus dann noch einmal liebevoll die Schulter und ging fort, um sich zu den anderen zu gesellen. Marcus fragte sich, ob die Geste echt gewesen oder ob es nur wieder einer von Caesars Tricks war, mit denen er sich die Loyalität derjenigen sicherte, die ihm dienten.
    Inzwischen war die Menschenmenge deutlich größer geworden, sodass Caesars Liktoren sich zu Festus’ Leuten gesellten und ihnen halfen, die Zuschauer hinter der Seilabsperrung zu halten. Kurz bevor der Kampf anfing, stellte sich Lupus auf die Zehenspitzen und verrenkte den Hals, um über das Forum zu blicken.
    »Da kommen sie.«
    Bibulus und seine Leibwächter erschienen in der Menge. Sie führten eine kleine Prozession von Verbündeten an, zu denen auch Cato gehörte, außerdem sein Kämpfer und dessen Ausbilder. Die Menge teilte sich vor ihnen, als die Leute versuchten, einen Blick auf den anderen Gladiator zu erhaschen und ihn einzuschätzen, ehe sie auf den Ausgang des Kampfes Wetten abschlossen. Marcus verrenkte sich den Hals, um einen ersten Blick auf seinen Gegner zu werfen, aber es standen zu viele Leute im Weg.
    Bibulus wartete, bis das Seil entfernt wurde, überquerte dann die freie Fläche und erhob seine Hand, um Caesar zu grüßen. Es wurden keine Worte zwischen ihnen gewechselt, aber Bibulus blieb vor Marcus stehen und schüttelte spöttisch den Kopf. »Das ist also der Gladiator, der Caesars Ehre retten wird?«
    Diejenigen, die nah genug standen, grinsten oder lachten laut über diesen Kommentar, und Marcus spürte, wie ihn Wut überkam. Rasch verdrängte er dieses Gefühl wieder. Bibulus versuchte, ihn aus der Fassung zu bringen. Was hatte man ihm beigebracht? Er durfte sich von seiner Wut nicht aus der Bahn werfen lassen. Stattdessen erhob er die Stimme und antwortete laut und deutlich: »Ich frage mich, was dieser Senator über Ehre weiß?«
    Wieder lachte die Menge, einige jubelten sogar, und Bibulus’ belustigter Gesichtsausdruck schlug in ein wütendes Grollen um. Der Konsul lehnte sich näher zu Marcus. »Wir werden ja sehen, wer zuletzt lacht, wenn mein Junge dich in den Staub schmettert und dir seine Klinge in den Hals stößt …«
    Er fuhr herum und sprach zur Menge: »Zu Ehren des edlen Volkes von Rom und als Blutopfer für die Götter, die den Ratschluss derer leiten mögen, die in Kürze über die wichtigste Gesetzgebung seit Generationen abstimmen werden, biete ich euch diesen Kampf zwischen zweien der besten Gladiatoren der Republik an! Hier auf Caesars Seite haben wir Marcus aus der Gladiatorenschule des Porcino in Campania. Sein Gegner ist mein Kämpfer aus derselben Schule …«
    Er deutete
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