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MARCO POLO Reiseführer Schottland

MARCO POLO Reiseführer Schottland

Titel: MARCO POLO Reiseführer Schottland
Autoren: Martin Mueller
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initiierende Rolle gespielt hat. Da auch die Gruppen Belle & Sebastian, Travis, Delgado, Mogwai und Amy MacDonald aus dem Herzen des Landes stammen, muss man anerkennen, dass zwischen Glasgow und Edinburgh ziemlich häufig der richtige Ton getroffen wird. Der Sound klingt manchmal melancholisch, aber auch das ist eine schottische Tonart.
    TARTAN UND KILT
    Das gälische Wort tartan steht für einen Umhang aus kariertem Wollgewebe, genau wie das altskandinavische Wort kilt . Drei mal sechs Meter machen einen Rock, der Familienclan bestimmt das Muster, die kühle Witterung verlangt die Kniestrümpfe, kleinere Reparaturen erledigt das Messerchen im Strumpf. Eine perfekte Aufmachung für die armen Bewohner der sumpfigen Highlands, die aber ihr Outfit nach der verlorenen Schlacht von Culloden 1746 aufgeben mussten. Gefängnis und sogar Verbannung waren die Folge von Missachtung des neuen englischen Kleidererlasses. 1782 wurde der Rock wieder zugelassen, doch bis dahin waren die alten Muster bereits fast vergessen. Heute wird der Rock vor allem bei Hochzeiten getragen. Wer aber einen Schotten nach dem Darunter fragt, dem schlägt der Kerl einfach ein Rad.
    WÄHRUNG
    In Schottland kann zwar mit dem Britischen Pfund bezahlt werden, nicht aber umgekehrt mit dem Scottish Pound im Rest Großbritanniens. Dabei wäre es sogar legal: Einigen Privatbanken im Vereinigten Königreich ist es erlaubt, eigene Geldscheine – nicht Münzen – aufzulegen. Sie sind offiziell in ganz Großbritannien gültig, werden aber meist nur dort akzeptiert, wo das herausgebende Geldinstitut seinen Sitz hat. Das Schottenpfund wird von mehreren Instituten gedruckt und kommt in unterschiedlicher Optik daher, weil jede Bank andere Bilderserien auf den Scheinen im Wert von 5, 10, 20, 50 und 100 Pfund auflegt. Die Royal Bank of Scotland gibt zusätzlich noch Noten im Wert von 1 Pfund heraus. Auf dem Schottengeld kommen etwa Dichter Robert Burns, die Firth of Forth Bridge, Whisky und Orkneys Steinzeitschätze zur Geltung.

Bild: Scones mit Rosinen, Sahne und Blaubeeren
In Schottland beginnt man den Tag mit einem kräftigen Frühstück. Dazu darf auch kipper gehören, geräucherter Hering, oder haddock, Schellfisch. Nicht fehlen wird auf dem Frühstückstisch der Haferbrei, porridge, oder oatcake, ein kräftiger Haferkuchen, der am besten auf Orkney gemacht wird.
    Wer in Hotels übernachtet, darf auf das continental breakfast ausweichen. Selbst in vielen bed & breakfasts bekommen Sie inzwischen eine abgespeckte Frühstücksauswahl serviert.
    Das schottische Mittagessen besteht dagegen nur aus einer kleinen Zwischenmahlzeit, z. B. einem Sandwich. Fast immer lohnt sich die hausgemachte Suppe in einem Pub. Oder versuchen Sie ruhig mal fish & chips aus dem Zeitungspapier!
    Gemütlich wird’s am Nachmittag beim traditionellen Highlight der schottischen Küche, dem High Tea zwischen 16 und 17 Uhr. Das ist kein zartes Tässchen grünen Tees mit Keks, sondern eine fast opulent zu nennende Mahlzeit. Zum Tee werden Sandwiches oder scones gereicht, kleine Teigteilchen, die mit Konfitüre und Sahne genossen werden. Sollte man sich später zu einem Dinner treffen (ab etwa 19 Uhr), müsste es am besten aus den Produkten der Insel bestehen, denn Schottlands Küche ist im Aufwind.
    Jahrelang hatte sie mit ihrem schlechten Ruf zu kämpfen. Und tatsächlich stopfen etliche Schotten gedankenlos Cholesterin-Rekordwerte in sich hinein, beginnend mit dem mächtigen Scottish breakfast . Wirtschaftswachstum und ein florierender Tourismus in den Städten haben inzwischen jedoch für die Erweiterung des kulinarischen Angebots gesorgt. In Glasgow und Edinburgh gibt es von Sushi über Mexikanisch bis Vegetarisch alles – die wohlhabende Mittelschicht hat die gesunde und mediterrane Kost für sich entdeckt. Schicke italienische Restaurants sind abends garantiert voll, und in den Städten gibt es viele Delikatessgeschäfte, die schottischen Lachs neben italienischem Parmaschinken und Balsamico-Essig anbieten. Auch die normalen fish-&-chips -Buden sind noch im Kurs, man findet sie jedoch eher in kleineren Städten.
    Die typisch schottische Küche? Sie hat sich ebenfalls positiv verändert. Der Grund dafür ist eine Rückbesinnung auf die hochwertigen Produkte aus dem eigenen Land. Einen Anstoß für die neue Kreativität am Herd gab u. a. Claire MacDonald. Sie tritt nicht nur im Fernsehen auf, sondern hat auch zahlreiche populäre Kochbücher verfasst. Schon lange bevor sich andere
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