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MARCO POLO Reiseführer Schottland

MARCO POLO Reiseführer Schottland

Titel: MARCO POLO Reiseführer Schottland
Autoren: Martin Mueller
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80 Prozent des schottischen Strombedarfs decken. Als Reisender merkt man von dieser grünen Welle allerdings noch nicht so viel. In vielen Hotels und Gasthäusern gibt es statt Doppelverglasung die alten Schiebefenster, und das fettreiche Scottish breakfast ist auch denkbar weit entfernt von ökologischer und gesunder Ernährung. Doch auch im Tourismus hält das grüne Zeitalter Einzug, immer öfter stößt man am Eingang von Unterkünften, Sehenswürdigkeiten, Restaurants und öffentlichen Gebäuden auf ein ovales grünes Schild mit dem Wortlaut Green Tourism. Das grüne Label existiert in ganz Großbritannien, steht für nachhaltiges Wirtschaften und zeichnet ökologisch vorbildliche Betriebe aus. Infos: www.green-business.co.uk
    HIGHLANDS
    Aufruhr in den Highlands: Nach gut 1000 Jahren Abwesenheit kehren die Elche zurück ins Hochland. Von Menschen wurden sie einst vertrieben, nun will ein Schotte diesen Eingriff in die Natur rückgängig machen. Paul Lister heißt der Mann, er ist Multimillionär und besitzt nördlich von Inverness das Landgut Alladale. Auf dem etwa 10 000 ha großen Stück Land will Lister die schottische Fauna und Flora wieder in ihren Urzustand versetzen. Denn die heute kahlen Bergrücken waren einst dicht bewaldet. Kaledonische Kiefern (scots pine), Eichen und Birken bedeckten den Boden. Wildschweine lebten hier und Wölfe, Bären und Elche. Doch dann beanspruchten gewinnsüchtige Schafzüchter das Land. Sie vertrieben die dort ansässigen Kleinbauern und rodeten die Wälder. Für ihre Schafzucht kultivierten sie Weideland, für ihre Jagden führten sie Rotwild ein. Die Highlands veränderten ihr Gesicht. Verschwunden sind seither unter anderem die Elche, geblieben ist das Rotwild: Etwa 500 000 der Tiere streifen heute durch die Heide. Paul Lister träumt davon, das Geschichtsrad zurückzudrehen. Er lässt sich dabei von Wissenschaftlern beraten, hat Hunderttausende der alten schottischen Kiefern gepflanzt und Elche aus Schweden importiert. Verlassene Bauernhäuser baut er zu Lodges für Highlandbesucher um . Und im Sinne der ökologischen Erneuerung organisiert er Hirschjagden. Bis irgendwann vielleicht auch wieder Wolf und Bär im Hochland heimisch werden. www.alladale.com
    HIGHLAND GAMES
    Wenn der König vor Jahrhunderten neue Leibwächter suchte oder die Clanchefs einander trafen, dann war es wieder soweit: Man veranstaltete eine Art Olympiade der starken Männer. Solche Highland Games haben sich bis heute erhalten, es gibt etwa 100 Sportfeste in ganz Schottland mit über 40 Disziplinen. Tossing the caber heißt es dann, wenn Muskelmänner im Wickelrock einen Baumstamm werfen und ihn mehrmals zum Überschlag bringen. Throwing the hammer ist eine Art Hammerschleudern über eine Latte, putting the stone ähnelt dem Kugelstoßen. Es geht aber auch leichtfüßiger, etwa beim kuriosen Hochlandstepptanz. Natürlich werden auch die besten Dudelsackspieler gehört und geehrt. In Braemar finden Anfang September die berühmtesten Spiele statt, unter der Schirmherrschaft der Queen.
    Ein ganzer Kerl dank Wickelrock: typischer Teilnehmer der Games
    LITERARISCHES
    In der schottischen Literatur gibt es ein unangefochtenes Dreigestirn: Sir Walter Scott, Robert Louis Stevenson und Robert Burns. Burns (1759–96), der Poet der Kneipen und Spelunken, ist Schottlands Nationaldichter. Zu seinen Ehren isst man am 25. Januar haggis, einen mit Innereien gefüllten Schafsmagen. „To a haggis” heißt die Ode an jene Speise, die durch Burns in ganz Schottland berühmt wurde. Sir Walter Scott (1771–1832) lebt in seinen historischen Romanen weiter. Und Robert Louis Stevenson (1850 bis 1894) hat u. a. mit seinem Roman „Die Schatzinsel” einen Platz in den Bücherregalen der Welt gefunden. Ein beliebter Autor des 20. Jhs. ist Alasdair Gray. Er schreibt Romane und Geschichten, die er gelegentlich selbst illustriert. In astronomischen Auflagenhöhen schwebt über allen Joanne K. Rowling, die Autorin der Harry-Potter-Bücher.
    MUSIK
    Schotten tragen nicht nur Röcke, sondern rocken auch klangvoll. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun, aber der Name der Band Franz Ferdinand hat ja auch nichts mit deren Musik zu tun. Das Quartett aus Glasgow macht keine Habsburger Hofmusik, sondern Indie-Rock. Die typisch schottische Ouvertüre für die Gründung dieser Scotrockband waren angeblich eine Schlägerei unter Alkoholeinfluss sowie ein Studium an der Glasgow School of Art, die auch bei anderen Schottenbands eine
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