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Mara und der Feuerbringer, Band 3: Götterdämmerung (German Edition)

Mara und der Feuerbringer, Band 3: Götterdämmerung (German Edition)

Titel: Mara und der Feuerbringer, Band 3: Götterdämmerung (German Edition)
Autoren: Tommy Krappweis
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Holzschale in die Luft und trug sie fort über ihre Köpfe hinüber zu den rasenden Göttern und dem immer noch hohnlachenden Loge.
    Obwohl Mara nicht so ganz klar war, was sie mit einem Schüsselchen voll Wasser gegen den Feuerbringer ausrichten wollten, war ihr klar, dass das wohl noch nicht der ganze Plan war. Außerdem war es faszinierend, der Schale dabei zuzusehen, wie sie von den vier Winden getragen zu den Kämpfern hinüberschwebte.
    Okay, bis wir mal so was können, dauert es noch.
    Schauen wir mal, Schatz.
    Mara sah ihre Mutter erstaunt an und blickte in ein grinsendes Gesicht.
    Wer bist du, und wo hast du meine Mutter gelassen?
    Ich bin deine Mutter und bin da, wo ich hingehöre: bei dir.
    Mara hatte noch nie in ihrem Leben etwas so Einfaches und genau darum so Schönes und Beruhigendes gehört wie diese zwei Sätze. Das wärmende Gefühl, das sich daraufhin in ihr ausbreitete, war unbeschreiblich. Eine simple Erkenntnis reifte in Mara und breitete sich aus wie ein weicher Teppich, auf dem man einen ganzen Sonntag lang liegen und sein Lieblingsbuch lesen konnte …
    Du bist meine Mama.
    »Was auch geschieht, behaltet den Griff an diesem Stab!«, unterbrach Sigyn Maras Gedanken, und sie fasste sofort extra noch einmal nach.
    Die Schale senkte sich neben Heimdall aus der Luft herab, gerade als der endlich sein Schwert aus dem Boden genackelt hatte. Glitzerndes Wasser, gleich einer Welle im Mondlicht, ergoss sich über seine Waffe, und während die Schale weiterschwebte, behielt das Schwert das geheimnisvolle Funkeln. Heimdall vergeudete keine Zeit mit Stirngerunzel und hieb augenblicklich auf den Arm des Feuerbringers ein. Zischend trennte die Klinge diesen an der Schulter vom Rest des Körpers ab.
    Zappelnd wand sich nun der flackernde Flammenarm von Loge auf dem Boden und alle, auch der Feuerbringer selbst, starrten erstaunt auf das einsame Körperteil.
    Da ließ Heimdall ein Geräusch hören, welches verdeutlichte, dass bei ihm wohl der Groschen gefallen war. Er machte einfach nur: »Hö!« Dann hob er abermals sein Schwert und zerteilte mit einer geschickten Schlagkombination den Arm Hieb für Hieb in drei Teile. Schließlich schlug er mit der breiten Seite seiner Waffe auf jedes einzelne Stück und löschte es damit vollkommen rückstandslos aus.
    Sogar die Vulkane schienen für einen Moment innezuhalten, und das einzige Geräusch, das weit und breit zu hören war, kam abermals von Heimdall.
    »Höhö.«
    Der Rest war Chaos. Während der Feuerbringer mit wachsender Verzweiflung versuchte, die Schale mit dem Wasser in die Finger seiner verbliebenen Hand zu bekommen und damit scheiterte, glitt das Gefäß von Gott zu Gott und von Waffe zu Waffe. Schnell funkelte und blitzte es überall rund um Loge bläulich-weiß auf.
    Da verlor der Feuerbringer einen Fuß, dann den anderen Arm, dann die Beine …
    Und bevor Loge die Flammen wieder zu sich rufen konnte, waren sie auch schon unter schimmernden Waffen, Sohlen oder gar nackten Händen verdampft.
    Als schließlich auch Thors mächtiger Hammer bläulich-weiß schillerte, war Loge klar, dass es Zeit war, zu verschwinden. Die verbliebenen Flammen lösten sich in eine Schar von Flämmchen auf und rasten in alle Richtungen davon.
    Mara wurde von einem seltsamen Gefühl erfasst. Es fühlte sich an, als würde sie selbst in der Schale sitzen, als diese hoch in die Luft schoss und schließlich begann, sich in mehreren Metern Höhe immer schneller zu drehen wie ein Kreisel. Dabei legte sich ein feiner Schleier glitzernden Nebels in die Luft und breitete sich immer weiter aus wie der Wasserpilz eines Rasensprengers.
    Keines der Flämmchen entkam.
    »Na also!«, rief Mama begeistert in die Runde. »Das machen wir jetzt noch ein paar Mal, bis wir alle Feuerbringer gelöscht haben, und dann ist das Problem erledigt, oder nicht?«
    Wie zur Antwort donnerte es wieder ohrenbetäubend, als die Vulkane Islands abermals ihre Stimmen erhoben. Scheinbar noch wütender als zuvor schleuderten sie ihre giftigen Wolken in den Himmel, würgten Lava und Gestein aus ihren Tiefen empor, so, als würden sie Gift und Galle auf die gesamte Menschheit spucken.
    »Ich glaube kaum, dass die anderen Loges jetzt noch Lust haben, zu uns zu kommen«, sagte Mara leise.
    »Da hast du wohl recht«, stimmte der Professor zu und kratzte sich nachdenklich am Bart. »Aber die Alternative wäre wohl eine Art Rundreise durch Islands Vulkane … «
    Sigyn hob den Blick und sah zu Loki. »Siebzehn Säulen
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