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Mama muss die Welt retten - wie Mütter vom Wickeltisch aus Karriere machen

Mama muss die Welt retten - wie Mütter vom Wickeltisch aus Karriere machen

Titel: Mama muss die Welt retten - wie Mütter vom Wickeltisch aus Karriere machen
Autoren: Aufbau
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ausgenutzt«, erzählte mir ein Kumpel einmal halb im Scherz. Ich finde den Satz lustig, und ehrlich gesagt mache ich es mit meiner über alles geliebten Mama bis heute genauso. So ist nun mal der Generationenvertrag. Auf dass mir Maxime die Enkel jedes Wochenende vor meiner Haustür ablädt …
Tue dir selbst etwas Gutes (und nicht nur dem Kind!). Dein Bambino hat mal wieder einen Bagger für 20 oder eher für 50 Euro bekommen, und die Batterien, die da reingehören, kosten noch mal einen Zehner die Woche. Alles schon erlebt, aber wo bleibst du? Es kann ja irgendwie auch nicht sein, dass Junior angezogen ist wie ein kleiner Halbgott und Mama sich noch in ihre Schwangerschaftsjeans zwängt. Also Schluss damit, und ab in den nächsten Klamottenladen. Bitte ohne Zwischenstopp in der Kinderabteilung!
Tue Dinge (oder zwing’ dich dazu), die du ohne Kind geliebt hast. Wie tanzen gehen, mit der besten Freundin frühstücken gehen und dann Schaufenster schauen, stundenlang in der Buchhandlung abhängen oder mal in die Sauna oder im Sommer mal alleine ins Freibad. Ja, das IST wichtig. Denn nur, wenn du weißt, wer du bist, kannst du auch eine gute Mami sein!

3. Die Zukunft der Mompreneurs
    Es war der Flug AB 2949 am Mittwochmorgen von Köln/Bonn nach Berlin-Tegel. In der Wartehalle vor dem Boarding-Bereich ein Nadelstreifen-Wald, wohin das Auge blickte. Aktentaschen, Smartphones, Trenchcoats, Kaffeebecher, auch ein paar Highheels – und dazwischen eine Mutter mit schmutzigen Spielplatz-Turnschuhen und zerzauster Hochsteckfrisur, die ihrem Kleinkind hinterherläuft: Ich mal wieder – wer sonst. Ausgerechnet heute, an diesem zähen Reisetag, sollte mir allerdings bewusst werden, dass wir Mütter das Feld auf ganzer Linie gewonnen hatten und bald sogar noch sehr viel mehr passieren würde.
    Nachdem endlich der Schalter am Gate geöffnet wurde und Maxime sich widerwillig vom Bällebad im Wartebereich getrennt hatte, warteten wir also im Gang der Maschine, als es plötzlich passierte.
    »Oh«, sagte der Manager-Typ mit dem dicken Bauch, als er mit seinem Ellenbogen Maximes kleinen Kopf traf, während er dabei war, seinen Koffer in das Fach über seinem Sitz zu verstauen.
    Wie dumm, dass wir auch gleich hinter ihm stehen mussten. Und mit einem Baby auf einem Businessflug kann ja nun wirklich keiner rechnen.
    Arschloch!
    Maxime weinte glücklicherweise nicht, aber dafür platzte mir der Kragen. »Hauptsache, der Koffer ist schön verstaut«, sagte ich bissig.
    »Das ist jetzt echt ein blöder Spruch«, antwortet der Typ.
    »Sie hätten sich ja wenigstens mal entschuldigen können. Ich glaube, das hat er verdient«, antwortete ich und deutete auf Maxime, der immer noch brav ohne zu Weinen auf meinem Arm saß.
    »Sie haben mich ja nicht zu Wort kommen lassen«, kam zurück. Und Schnitt: Der öffentliche Schlagabtausch war beendet. Wir gingen aneinander vorbei.
    Erstens, weil wir uns nichts mehr zu sagen hatten, jeder von uns beiden seinen Punkt gemacht hatte, und zweitens, weil die Leute hinter uns im engen Flugzeuggang warteten, endlich weitergehen zu können.
    Und während ich dann endlich mit Maxime meinen Sitzplatz einnahm und noch grübelte, ob ich vielleicht übertrieben reagiert hatte, setzten sich zwei smarte junge Typen mit silbernen Apple-Notebooks, Modell groß, schwer, viel Speicherplatz und mehrere tausend Euro wert, auf die zwei freien Sitzplätze neben uns.
    Wie Maxime und ich unterscheiden sich die beiden eindeutig von den übrigen Passagieren. Sie hatten zwar die teuersten Laptops auf dem Flug, ihre Sneakers waren jedoch noch älter und dreckiger als meine, ihre Jeans voller Löcher und ihre blonden Lockenfrisuren hingen ihnen – etwas anders als bei den übrigen Mitreisenden der Marke Schnösel-Kammfrisur – vor den Augen.
    Einer der beiden schloss sofort Freundschaft mit Maxime, blödelte mit ihm rum, was mir die beiden sofort noch sympathischer machte. Kaum hingesetzt, klappten die Jungs also ihre riesigen Macs auf und fingen an zu arbeiten.
    Hochkonzentriert. Von null auf hundert, einfach so. IhreFinger flogen über die Tastatur und ich riskierte, während Maxime mein Gesicht knetete, unauffällig einen Blick auf ihre Bildschirme. Waren die beiden vielleicht die nächsten Mark Zuckerbergs, die da gerade das neue Facebook erfanden?
    Je länger ich sie beobachtete, desto mehr wurde mir klar, dass es sich hier nur um zwei junge Gründer eines Online-Start-ups handeln konnte.
    »Ihr seid Start-up-Gründer«,
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