Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Malory

Malory

Titel: Malory
Autoren: 01. Das Geheimnis ihrer Liebe
Vom Netzwerk:
ein, weshalb ich in einer mißlichen Lage bin?«
    »Aber willst du denn nicht heiraten, Kätzchen?«
    »Natürlich will ich heiraten. Und ich bin sicher, daß der Mann, den du und deine Brüder für mich aussuchen, mich sehr glücklich machen wird.«
    »Was?« Er funkelte sie an. »O nein, das kommt nicht in Frage. Du wird wir doch nicht diese Verantwortung aufla-den, Reggie!«
    »Gut, dann eben nicht«, willigte sie ein. »Dann überlassen wir es eben Onkel Jason.«
    »Sei nicht albern. Er würde dich mit einem solchen Ty-rannen verheiraten, wie er selbst einer ist.«
    Reggie lachte. »Jetzt hör aber auf, Tony. Du weißt, daß das nicht wahr ist.«
    »Na ja, aber fast«, murrte er.
    »Verstehst du, Tony, wenigstens müßte ich dann nicht mehr jeden Mann, den ich kennenlerne, vor euch zitieren.
    Ich will wieder meine Freude haben, mit einem Mann reden können, ohne ihn zu analysieren, mit ihm tanzen, ohne mich zu fragen, ob mein Tanzpartner sich als Ehemann eignet. Es ist so weit gekommen, daß ich mich bei jedem Mann, den ich auch nur ansehe, frage: Soll ich den heiraten? Könnte ich ihn lieben? Wäre er so gut und so freundlich zu mir wie...« Sie unterbrach sich errötend.
    »Wie?« drängte er sie.
    »Ach, meinetwegen kannst du es ruhig wissen«, sagte sie seufzend. »Ich vergleiche jeden Mann mit dir und meinen anderen Onkeln. Dafür kann ich nichts. Ich wünschte fast, ihr hättet mich alle weniger gern. Ihr habt mich übermäßig verwöhnt. Ich will, daß mein Mann eine Mischung aus euch allen ist.«
    »Was haben wir bloß mit dir angestellt?«
    Er wollte in lautes Gelächter ausbrechen, und sie verlor die Geduld. »Du findest das wohl ziemlich komisch? Ich habe den Eindruck, dich interessiert dieses Problem überhaupt nicht. Und wenn ihr mir keine Ruhepause gebt, dann schwöre ich dir, daß ich versuchen werde, Onkel James zu erreichen, damit er mich fortbringt.«
    Das ernüchterte ihn augenblicklich. Er verstand sich zwar mit James am besten, doch selbst er war wütend gewesen und hatte seinem Bruder nie verziehen, was er getan hatte.
    »Sag das nicht, Reggie«, warnte er sie. »Du kannst im Moment nicht klar denken. Wenn du James in diese Sache hineinziehst, machst du alles noch schlimmer, nicht besser.«
    Sie bohrte erbarmungslos weiter. »Dann wirst du also Onkel Jason sagen, daß ich für einige Zeit nach Hause kommen möchte? Daß ich es satt habe, mich nach einem Mann umzusehen, und daß ich abwarte, bis ihr drei euch drauf einigen könnt, wen ich heiraten soll?«
    »Verflucht, Reggie, Jason wird davon genauso wenig halten wie ich. Du solltest deine eigene Wahl treffen, jemanden finden, den du liebst.«
    »Das habe ich doch schon probiert.« Es entstand eine peinliche Stille.
    Anthony zog ein finsteres Gesicht. »Lord Medhurst war ein großspuriger Trottel!«
    »Wie konnte ich das wissen? Ich habe ihn für den Richtigen gehalten und mich verliebt.«
    »Du hättest Newel haben können, wenn Eddie nicht davon überzeugt gewesen wäre, daß er einen miserablen Vater abgeben wird«, fuhr Tony finster fort.
    »Ja, und? Onkel Edward hat zweifellos recht gehabt.
    Wieder einmal einer meiner Versuche, mich zu verlieben.«
    »Du weißt wirklich, wie man andere in Depressionen stürzt. Wir wollten doch nur das Beste für dich, Kätzchen.«
    »Das weiß ich, und dafür liebe ich euch ja auch. Ich bin absolut sicher, daß ich einen Mann, den ihr alle drei für einen perfekten Ehemann haltet, anbeten werde.«
    »So, wirklich?« Er grinste. »Ich bin mir da nicht so sicher. Wenn Jason sich beispielsweise einverstanden erklä-
    ren sollte, auf deinen Vorschlag einzugehen, dann wird er alles tun, um einen Mann zu finden, der nicht die geringste Ähnlichkeit mit mir hat.« Er scherzte. Wenn es irgend jemanden gab, der sich für sie niemanden wünschte, der Ähnlichkeit mit ihm selbst hatte, so war das Tony persönlich.
    Sie lachte. »Du kannst meinen Mann schließlich immer noch ändern, Tony - wenn ich endlich unter der Haube bin.«
    4.
    Percival Alden schrie triumphierend auf, als er sein Pferd am Rande des Green Park auf der Piccadilly-Seite zügelte.
    »Somit schuldest du mir zwanzig Pfund, Nick!« rief er über seine Schulter, als der Vicomte ihn auf seinem Braunen eingeholt hatte. Nicholas Eden sah Percy finster an.
    Sie ritten im Kreis herum. Die beiden Freunde kamen gerade von Boodles und hatten ein ausgezeichnetes Kartenspiel hinter sich gebracht, als Percy auf seinen neuen schwarzen Hengst zu sprechen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher