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Malory

Malory

Titel: Malory
Autoren: 05. Zaertliche Suenderin
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augenblicklich verstummen. Sie waren alle drei vor ein paar Monaten in einem der Gasthäuser unten am Fluß mit ihm zusammengetroffen, als die entsetzten Schreie einer Frau sie in eines der Schlafzimmer im Obergeschoß gelockt hatten.
    »Ist das nicht der Kerl, den ich vor gar nicht so langer Zeit bewußtlos geschlagen habe?« fragte Jeremy.
    »Kleine
    Korrektur,
    mein
    Lieber«,
    erwiderte
    Percy.
    »Derek hat den Schurken zusammengeschlagen. Er hat keinem von uns eine besonders große Chance gegeben, so wütend wie er war. Soweit ich mich erinnere, hast du ihm jedoch noch einen oder zwei Schläge versetzt, als er schon am Boden lag. Ich wohl auch, wenn ich so darü-
    ber nachdenke.«
    »Es freut mich, das zu hören«, nickte Jeremy. »Ich muß betrunken gewesen sein, daß ich mich daran nicht mehr erinnere.«
    »Das warst du in der Tat. Wir waren alle betrunken.
    Und das war auch gut so, denn sonst hätten wir den miesen Kerl wahrscheinlich umgebracht.«
    »Das hätte er auch verdient«, murmelte Derek. »Der Mann ist durch und durch verdorben. Für diese Art von Grausamkeit gibt es keine Entschuldigung.«
    »Da bin ich absolut deiner Meinung«, sagte Percy und flüsterte dann: »Ich habe sogar gehört, daß er ohne Blut nicht kann ... nun ja, du weißt schon .. «
    Percy schaffte es doch immer wieder, die Stimmung zu heben. Derek brach in lautes Lachen aus. »Du lieber Himmel, Mann, wir sind hier im bekanntesten Bordell der Stadt. Du brauchst hier nicht nach Worten zu suchen.«
    Percy errötete und murrte: »Na ja, ich möchte immer noch wissen, was wir hier eigentlich tun. Was hier in diesem Haus vor sich geht, ist einfach nicht mein Ding.«
    »Meins auch nicht«, stimmte Derek zu. »Aber wie ich eben schon sagte, es gibt auch noch was anderes hier. Es mag schon sein, daß man hier die Perversen bedient, aber die Mädchen hier schätzen auch immer noch eine nette, normale Nummer, wenn nichts anderes von ihnen erwartet wird. Außerdem sind wir hier, weil Jeremy herausgefunden hat, daß seine kleine blonde Florence
    aus
    Angelas
    Etablissement
    hierhergewechselt
    hat, und ich habe ihm ein oder zwei Stunden mit ihr versprochen, bevor wir bei dem Ball auftauchen, bei dem wir
    uns
    später
    noch
    zeigen
    müssen.
    Ich
    könn-
    te schwören, daß ich das schon erwähnt habe, Percy.«
    »Kann mich nicht erinnern«, meinte Percy. »Ich behaupte ja gar nicht, daß du es nicht gesagt hast, ich kann mich nur nicht erinnern.«
    Aber jetzt war es an Jeremy, Bedenken anzumelden.
    »Wenn dieser Ort hier so schlimm ist, wie du sagst, dann möchte ich, glaube ich, nicht, daß meine Florence hier arbeitet.«
    »Dann schaff sie zurück zu Angela«, schlug Derek ganz vernünftig vor. »Das Mädchen wird es dir danken. Sie hat wahrscheinlich gar nicht gewußt, was sie erwartet, und man hat ihr nur versprochen, daß sie hier mehr Geld verdient.«
    Percy nickte zustimmend. »Und mach schnell, alter Junge. Ich kann noch nicht mal behaupten, daß ich so wild aufs Kartenspielen bin, während du die Braut suchst. Nicht wenn Ashford im selben Raum ist.«
    Während dieser Worte ging er jedoch weiter, um in den Spielsaal zu blicken, und rief erregt aus: »Oh, da ist ein Vögelchen, mit dem ich sogar hier ein oder zwei Stunden verbringen würde! Es sieht allerdings so aus, als stünde sie nicht zur Verfügung .. Wie schade – oder ist sie vielleicht doch zu haben? Nein, ist sie nicht! Viel zu teuer für meinen Geschmack.«
    »Percy, wovon redest du?«
    »Es hört sich so an, als ob da gerade eine Auktion statt-findet«, gab Percy über die Schulter zurück. »In meinem Alter brauche ich allerdings noch keine Mätresse, es reicht mir, wenn ich hier und da ein bißchen Geld ausgeben kann.«
    Derek seufzte. Offenbar bekamen sie aus Percy keine sinnvolle Antwort heraus, aber das war schließlich nichts Neues. Die Hälfte der Zeit gaben Percys Bemerkungen größere Rätsel auf. Er hatte jetzt allerdings keine Lust, das hier zu entschlüsseln, wo er nur selbst ein paar Schritte vortreten mußte, um mit eigenen Augen zu sehen, was Percy dieses Mal sprachlos gemacht hatte.
    Deshalb trat er mit Jeremy neben seinen Freund an die offene Tür. Und dann sahen sie beide das Mädchen. Sie konnten es gar nicht übersehen, wie es da auf dem Tisch stand. Ein hübsches junges Ding – es sah zumindest so aus. Schwer zu sagen, so rot im Gesicht, wie es im Moment war. Hübsche Figur. Sehr hübsch.
    Und jetzt ergaben auch Percys Bemerkungen einen Sinn. Sie
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