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Malory

Malory

Titel: Malory
Autoren: 05. Zaertliche Suenderin
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hörten, daß jemand sagte: »Noch einmal, meine Herren, dieses kleine Schmuckstück wird eine großartige Mätresse abgeben. Sie können sie ganz nach Ihrem Geschmack erziehen, unberührt, wie sie ist.
    Höre ich zweiundzwanzigtausend?«
    Derek schnaubte leise. Unberührt? Hier? Verdammt unwahrscheinlich.
    Aber
    diesen
    betrunkenen
    Idioten
    konnte man sicher alles weismachen. Die Gebote waren allerdings wohl schon aus dem Ruder gelaufen, der jetzige Preis war absurd.
    »Es sieht nicht so aus, als ob wir hier eine friedliche Partie Whist spielen könnten, Percy, bei diesem Unsinn, der hier abläuft«, sagte Derek. »Sieh doch nur, keiner achtet aufs Spiel.«
    »Kann ich ihnen nicht verdenken«, erwiderte Percy grinsend. »Ich guck’ ja selbst auf das Mädchen.«
    Derek seufzte. »Jeremy, würdest du bitte deine Geschäfte hier so schnell wie möglich erledigen? Anschließend möchte ich lieber früher auf diesen Ball gehen. Hol das Mädchen, und wir liefern sie auf dem Rückweg bei Angela ab.«
    »Ich möchte lieber diese da.«
    Da Jeremy seine Augen von dem Mädchen auf dem Tisch immer noch nicht abgewendet hatte, brauchte Derek erst gar nicht zu fragen, wen er meinte. Er sagte deshalb nur: »Die kannst du dir nicht leisten.«
    »Könnte ich doch, wenn du mir das Geld leihst.«
    Percy begann zu kichern. Derek fand das Ganze gar nicht komisch, er runzelte die Stirn, und sein »Nein«
    klang so entschieden, daß man ihm besser nicht widersprach. Jeremy ließ sich jedoch damit nicht ab-speisen.
    »Na komm schon, Derek«, witzelte er. »Dir macht doch eine solche Summe nichts aus. Ich habe von der großzügigen Regelung gehört, die Onkel Jason sich nach der Universität für dich ausgedacht hat. Da war auch von etlichen Ländereien die Rede, die einiges ab-werfen. Und da Onkel Edward das meiste für dich anlegt, du liebe Güte, da ist es wahrscheinlich mittlerweile dreimal soviel ...«
    »Mehr als sechsmal soviel, aber das heißt noch lange nicht, daß ich vorhabe, es für sexuelle Eskapaden hin-auszuwerfen, die noch nicht mal meine eigenen sind.
    Ich gedenke nicht, dir soviel Geld zu leihen. Außerdem müßte eine so hübsche Frau wie diese da in großem Stil ausgehalten werden. Und das, lieber Vetter, kannst du dir nicht leisten.«
    Jeremy grinste ungerührt. »Ach was, aber ich würde sie glücklich machen.«
    »Eine Mätresse hat mehr Interesse an dem, was in deinen Taschen ist, als an dem, was sich dazwischen befin-det«, warf Percy hilfreich ein, errötete jedoch sofort wegen seiner Äußerung.
    »So gewinnsüchtig sind sie ja nun auch wieder nicht«, protestierte Jeremy.
    »Da bin ich anderer Meinung ...«
    »Woher willst du das denn wissen? Du hast ja noch nie eine gehabt.«
    Derek verdrehte die Augen und warf ein: »Es gibt keinen Grund, sich hier zu streiten. Die Antwort ist und bleibt nein, also hör auf, Jeremy. Dein Vater würde mich umbringen, wenn ich dich so tief in Schulden stürzen würde.«
    »Mein Vater würde das besser als deiner verstehen.«
    Damit hatte Jeremy nicht unrecht. Den Gerüchten zu-folge hatte James Malory in seiner Jugend ähnlich extra-vagante Dinge getan, während Dereks Vater als Marquis of Haverston und ältester der vier Malory-Brüder schon früh Verantwortung hatte übernehmen müssen.
    Das bedeutete allerdings nicht, daß sein Zorn über sie alle hereinbrechen würde, falls Derek dem Ansinnen seines Vetters nachgeben sollte.
    Deshalb antwortete er: »Vielleicht würde er es verstehen, wenn du auch zugeben mußt, daß Onkel James sehr viel konservativer geworden ist, seitdem er geheiratet hat. Und außerdem müßte ich das vor meinem Vater rechtfertigen. Und dann, wo zum Teufel willst du dir eine Mätresse halten? Du bist schließlich noch in der Schule und wohnst bei deinem Vater, wenn du zu Hause bist.«Jeremy warf ihm einen verdrossenen Blick zu. »Verdammt, daran hab’ ich gar nicht gedacht.«
    »Außerdem kann eine Mätresse genauso fordernd sein wie eine Ehefrau«, erklärte ihm Derek. »Ich habe das selbst schon mal versucht, und mir hat es gar nicht gefallen. Du willst dich doch in deinem Alter nicht schon so binden?«
    Jeremy blickte ihn entsetzt an. »Nein, um Himmelswillen nicht!«
    »Dann sei froh, daß ich es nicht zulasse, daß du mein Geld an eine alberne Laune verschwendest.«
    »O ja, natürlich. Ich kann dir gar nicht genug danken, Vetter. Was hab’ ich mir bloß dabei gedacht!«
    »Dreiundzwanzigtausend«,
    erscholl
    es
    von
    drinnen,
    und ihre
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