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Malory

Malory

Titel: Malory
Autoren: 05. Zaertliche Suenderin
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habe, bin ich mir da keineswegs sicher.«

53
    Kelsey saß steif auf dem Sofa in ihrem Zimmer. Derek ging mit unergründlicher Miene auf und ab.
    Elizabeth saß neben Kelsey. Und das war der Grund, warum Kelseys Gesicht flammendrot war. Jetzt wuß-
    ten beide die Wahrheit. Und sie schämte sich so sehr, daß sie fast aus dem Zimmer gelaufen wäre – ein paarmal schon.
    »Du hättest zu mir kommen sollen, Kelsey«, sagte Elizabeth gerade. »Ich hatte mehr als genug Geld, um Elliotts Schulden zu bezahlen. So etwas hätte nicht zu passieren brauchen.«
    »Das wußte ich damals nicht«, erwiderte Kelsey. »Weder Elliott noch ich hatten eine Ahnung, daß du soviel Geld besitzt.«
    Elizabeth seufzte. »Ich weiß. Und du wolltest dich opfern, um uns alle zu schützen. Es macht mich nur rasend,
    daß
    das
    überhaupt
    passieren
    mußte.
    Ich
    schwöre dir, ich hätte Elliott erschossen, wenn eine Pistole zur Hand gewesen wäre.«
    »Ich habe nicht gedacht, daß er dir alles gesteht.«
    »Sein Schuldgefühl machte ihm zu schaffen, nehme ich an. Er weiß, daß er die Grenzen überschritten hat. Und er hat dir das Ganze mit Vorbedacht vorgeschlagen, Liebes. Das hat er auch zugegeben. Daß er verzweifelt war, ist absolut keine Entschuldigung.«
    »Wo ist er jetzt?«
    »Ich weiß es nicht, und es interessiert mich auch nicht«, sagte Elizabeth kühl. »Ich habe ihn aus meinem Haus hinausgeworfen.
    Diese
    Ungeheuerlichkeit
    werde
    ich
    ihm niemals verzeihen.«
    »Ich habe mich ja selbst dazu entschlossen, Tante Elizabeth. Er hat mich nicht gezwungen, mich zu verkaufen.«
    »Verteidige ihn bloß nicht ...«
    »Dann tue ich es«, unterbrach Derek. »Ich bin verdammt glücklich, daß er das getan hat, aus welchen Gründen auch immer er so gehandelt haben mag.«
    »Derek!« rief Kelsey aus.
    »Doch, ich bin glücklich«, beharrte er. »Es tut mir leid, daß du solche Ängste ausstehen mußtest, aber es tut mir nicht leid, daß ich dir begegnet bin, Kelsey. Ich hätte dich sonst nie kennengelernt.«
    Sein Gesichtsausdruck war jetzt keineswegs mehr unergründlich, er sah im Gegenteil recht leidenschaftlich aus. Er meinte es wirklich ernst. Irgendwie erregte sie das – und sie wurde über und über rot.
    »Egoist«, murmelte Elizabeth. »Und am Thema vorbei.
    Kelsey kommt mit mir nach Hause. In ein oder zwei Jahren, wenn diese Angelegenheit in Vergessenheit geraten ist, wird sie ordentlich in die Gesellschaft eingeführt.«
    »Nein«, sagte Derek geradeheraus. »Wenn Sie möchten, daß ich ihr richtig den Hof mache, dann bin ich einverstanden. Aber ich werde nicht mehr ein oder zwei Jahre warten ...«
    »Junger Mann«, unterbrach Elizabeth ihn streng, »diese Entscheidung haben nicht Sie zu treffen, und ich glaube auch nicht, daß ich irgend etwas davon sagte, daß meine Nichte Sie heiraten wird.«
    Kelsey schnappte nach Luft, als er ihre Tante finster ansah. »Madam, Sie wissen sehr wohl, daß ich Kelsey durch meine Beziehung zu ihr völlig kompromittiert habe. Warum zum Teufel bestehen Sie nicht darauf, daß ich sie heirate?«
    »Weil ich überhaupt nicht darauf bestehe, daß sie jemanden heiratet. Sie muß entscheiden, wann und wen sie heiraten will, und bis jetzt habe ich noch nicht gehört, daß sie Sie heiraten möchte.«
    Kelsey mußte sich die Hand vor den Mund halten, damit niemand ihr Lächeln sah. Diese beiden Starrköpfe waren ... nun, zumindest erstaunlich. Und sie kannte ihre Tante. Elizabeth war entschlossen, es Derek nicht leichtzumachen. Wahrscheinlich hielt sie ihn längst für eine ideale Partie für Kelsey. Aber das würde sie niemals zugeben.
    Sie seufzte, weil Derek sie nun ansah und auf eine Antwort wartete, und ihre Antwort war immer noch die gleiche. »In dieser Hinsicht hat sich nichts geändert, Derek. Ich bin nicht so zuversichtlich wie meine Tante, daß die Angelegenheit in Vergessenheit geraten wird.
    An dem Abend waren Männer da, die dich kennen, sie haben dich mit Namen angeredet, und sie wissen, daß ich deine Mätresse geworden bin. Sie wären entsetzt, wenn du mich heiraten würdest. Und sie würden ganz sicher nicht schweigen.«
    »Wie oft muß ich es dir noch sagen, Kelsey? Ich schere mich den Teufel um jeden Skandal, der uns betrifft.«
    »Das stimmt nicht, und du weißt es«, erwiderte sie.
    »Du hast bisher Skandale immer sorgfältig vermieden, weil dein Vater sie so verabscheut.«
    »Mein Vater ist jetzt dafür, daß wir heiraten«, sagte er steif.
    Sie blinzelte. »Hat er seine Meinung
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