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Malloreon 4 - Zauberin von Darshiva

Malloreon 4 - Zauberin von Darshiva

Titel: Malloreon 4 - Zauberin von Darshiva
Autoren: David Eddings
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Wolfsgestalt annahmen. In letzter Zeit hatte Garion sich so oft hin und her verwandelt, daß er manchmal für eine Augenblick nicht wußte, welche Gestalt er gerade hatte, und schon des Öfteren hatte er sich dabei ertappt, daß er in Menschengestalt in der Wolfssprache dachte. Er lief hinter dem großen Silberwolf her und dachte über diesen merkwürdigen Identitätsverlust nach.
    Belgarath blieb stehen. »Halt deine Gedanken im Zaum«, rügte er. »Deine Nase und Ohren taugen nicht viel, wenn du vor dich hinträumst.« »Ja, verehrter Rudelführer«, antwortete Garion äußerst verlegen. Wölfe brauchten selten Tadel, und wenn sie gerügt wurden, schämten sie sich entsetzlich.
    Als sie die Stelle erreichten, wo die Hangseite von dem Erdbeben abgespalten worden war, hielten sie an. Die Gebirgsausläufer, die sich zur Ebene erstreckten, waren dunkel. Urvons Armee hatte offenbar den Befehl, keine Feuer zu machen. Doch draußen auf der Ebene selbst funkelten zahlreiche Wachfeuer wie ferne orange Sterne.
    »Zandramas hat eine große Armee«, sagte Garion zu dem alten Mann.
    »Ja«, bestätigte sein Großvater. »Die morgige Schlacht dürfte eine Weile dauern. Selbst Nahaz' Dämonen werden längere Zeit brauchen, so viele Menschen zu töten.«
    »Meinetwegen können sie die ganze Woche brauchen – je länger, desto besser. Inzwischen könnten wir vielleicht schon halb in Kell sein.« Belgarath blickte sich um. »Laufen wir noch ein Stück gratauf und sehen uns dort um.« »Gut.«
    Obwohl Beldin gewarnt hatte, daß sich hier Kundschafter beider Armeen herumtreiben mochten, stießen die zwei Wölfe auf keine. Vielleicht sind sie schon zurück, um ihre Meldung zu erstatten, hörte Garion die Stimme seines Großvaters im Kopf. Aber höchstwahrscheinlich werden sie früh am Morgen wieder unterwegs sein. Kehren wir in die Höhle zurück und schlafen uns aus. Sie standen am folgenden Morgen lange vor dem ersten Tageslicht auf. Beim Frühstück waren sie alle bedrückt. Obwohl die beiden Armeen, die sich unten gegenüberstanden, ausschließlich feindliche Scharen waren, machte jedem der Gedanke an das Blutvergießen, zu dem es kommen würde, schwer zu schaffen. Nach dem Frühstück trugen sie ihr Gepäck und die Sättel hinaus und führten als letztes ihre Pferde ins Freie. »Du bist heute so still, Garion«, bemerkte Zakath, während sie ihre Pferde sattelten.
    »Ich habe nur überlegt, ob es nicht irgendeine Möglichkeit gibt, dieses gewaltige Gemetzel zu verhindern.«
    »Ich fürchte nicht«, antwortete Zakath. »Für eine Umkehr ist es bereits zu spät. Die Darshiver werden vorrücken, und Urvons Armee wird sich aus dem Hinterhalt auf sie stürzen. Ich habe selbst genügend Schlachten geplant, um zu wissen, daß ab einem gewissen Punkt der Ablauf unvermeidlich wird.« »So wie in Thull Mardu?«
    »Thull Mardu war eine Fehlplanung. Ich hätte um Ce'Nedras Armee herummarschieren müssen, statt zu versuchen, mitten hindurchzukommen. Die Grolims hatten mir eingeredet, sie könnten den Nebel dort den ganzen Tag aufrechthalten. Ich hätte es wahrhaftig besser wissen müssen, als ihnen zu glauben. Und auf keinen Fall hätte ich die asturischen Bogenschützen unterschätzen dürfen. Ich verstehe immer noch nicht, wie sie so schnell schießen konnten.«
    »Dazu ist ein bestimmter Kniff erforderlich. Lelldorin hat mir gezeigt, wie man es machen muß.«
    »Lelldorin?« »Ein asturischer Freund.«
    »Bei uns erzählt man sich, daß Asturer geradezu verboten dumm sind.« »Nun, sonderlich klug sind sie nicht!« mußte Garion zugeben. »Vielleicht macht das sie zu so guten Soldaten - sie haben nicht genug Vorstellungsvermögen, sich zu fürchten.« Er lächelte in der Dunkelheit. »Mandorallen kann sich nicht einmal vorstellen, daß er einen Kampf verlieren könnte. Er würde deine ganze Armee angreifen – allein, ohne Hilfe!« »Der Baron von Vo Mandor? Ich kenne seinen Ruf.« Zakath lachte ein wenig schief. »Es wäre durchaus möglich, daß er siegen würde, weißt du?«
    »Sag ihm das ja nie. Er hat so schon genügend Probleme.« Garion seufzte. »Ich wünschte jedoch, er wäre hier – er und Barak und Hettar, ja sogar Relg.« »Relg?«
    »Er ist ein ulgonischer Mystiker. Er geht durch Felsen.« Zakath starrte ihn an.
    »Ich weiß nicht, wie er es macht, also frag mich nicht. Ich habe einmal gesehen, wie er einen Grolim in einen großen Felsblock steckte, bis nur noch seine Hand herausragte, dann ist er weggegangen.« Zakath
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