Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Make Me Gluecklich

Make Me Gluecklich

Titel: Make Me Gluecklich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane André
Vom Netzwerk:
unterscheiden.
    »Na ja, zusätzlich zu unseren Verhandlungen hatte er da noch so eine Idee, weißt du, um das Geschäft anzukurbeln, und auch für den Fernsehbericht . . .«
    Ich schloss die Augen und erwiderte nichts. Eine »Idee«, für das Fernsehen . . . Das sah meiner Mutter ähnlich, auf irgendwelche vermeintlichen Super-Angebote hereinzufallen. Empörung stieg in mir hoch. Wie konnte sie in so kurzer Zeit unsere Absprachen über Bord werfen und sich mit dem Feind verbünden?! Seit wann war sie so leichtgläubig und seit wann verzieh sie so schnell? Mir gegenüber war sie nie so gewesen . . .
    »Und dass er mich hat verhaften lassen, ist ganz schnell vergessen, ja?! War ja bloß ich, interessiert ja weiter keinen . . .« Meine Stimme war bitter.
    »Nora! Nein! Das – diese Sache ist ausgeklammert, dashabe ich Max gleich gesagt! Das war nicht in Ordnung, das war schlimm, und das muss er mit dir ganz allein ausmachen; was er und ich geschäftlich vereinbaren, hat damit nichts zu tun, gar nichts! Was das angeht – das hab ich jetzt ganz vergessen: Dein Anwalt kommt auch! Er ist, glaube ich, schon unterwegs, deswegen hatte ich dich ja hauptsächlich anrufen wollen – Mr.   Glitz sagte, er müsse diese Geschichte mit der Freiheitsberaubung mit dir persönlich besprechen, ganz egal ob . . .«
    »Wie bitte? Hallo? Jamie ist auf dem Weg hierher? Das sagst du mir erst jetzt? Aber das ist . . . das ist ja völlig blöde – und überflüssig! Er will ja nur . . . ich fasse es nicht!«
    »Was will er nur?«, fragte meine Mutter scheinheilig.
    »Er . . . er steht wohl auf mich oder so, keine Ahnung! Jedenfalls braucht er doch nicht herzukommen, es gibt Telefon und Fax und E-Mail! Und dann ist er ja auch eher dein Anwalt . . .«
    »Für mich ist er nicht mehr tätig, die Klageandrohung ist ja zurückgezogen«, erklärte sie ungerührt. »Lass mich mal nachsehen . . . ja, er kommt heute Nachmittag an, er hat wohl keinen guten Flug mehr bekommen und musste über Paris . . .«
    »Ich fass es nicht«, stöhnte ich. »Wir hören zwei Tage nichts voneinander, und alles ist völlig durcheinander. Du machst eine Firma auf mit meinem Feind Nr.   1, mein Anwalt, der eigentlich deiner ist, steht plötzlich auf der Matte, statt mich anzurufen und . . .«
    ». . . und Max will natürlich auch mit dir reden, hab ich das erwähnt? Also . . .«
    »Nein, nein, nein! Ich werde nicht mit ihm reden, auf keinen Fall! Ich werde auch nicht mit Jamie reden, ich will mit dieser ganzen Sache nichts mehr zu tun haben, ich hab genug damit am Hals, mein eigenes Leben wieder auf die Reihe zu kriegen . . .« Meine Stimme war, wie immer bei Stress, auf der Lautstärke-Skala nach oben geklettert.
    »Aber das kannst du nicht machen, Schätzchen! Er ist dein Anwalt! Und dann ist er, glaube ich, auch ein sehr netter Kerl, meine Quellen in New York sagen, dass sein Vater ihn in die Kanzlei eingekauft hat, die Familie muss unglaublich viel Geld haben, verstehst du? Und er ist nun mal an dir interessiert . . .«
    »Mutter!«, zischte ich. »Wie krass bist du denn drauf?! Ich habe einen Freund, danke schön, und wir lieben uns, falls du das vergessen haben solltest. Oder ist dir das Verkuppeln so in Fleisch und Blut übergegangen, dass du jetzt auch deine Tochter unter die Haube bringen musst, auch wenn die gar nicht will – Hauptsache Ami und aus reichem Haus?!«
    Meine Mutter klang richtig erschrocken. »Aber Schätzchen, so hab ich das doch nicht gemeint, ehrlich! Ich wollte es dir doch nur erzählen! Ich weiß doch, dass du und Sander . . .«
    » Sven! «, knirschte ich.
    ». . . dass du und Sven glücklich seid! Ich meinte ja nur, dass du deinen Anwalt . . . also, dass du Mr.   Glitz doch nicht einfach hier sitzen lassen kannst, wo er doch nur deinetwegen kommt! Findest du nicht?! Und ich hab ihm nun mal versprochen, dass du dich meldest, wenn er im Kempinski eingetroffen ist . . .«
    »Aarrggh!« Ich hätte am liebsten in den Ladentisch gebissen. »Du bist dermaßen unmöglich, Mama! Und überhaupt – warum bringst du jeden im Kempinski unter? Die Westerwegs und jetzt Jamie – das ist doch ein altmodischer und viel zu teurer Schuppen . . .«
    »Na ja«, erwiderte sie fröhlich, »ich kriege dort so eine Art Provision! Aber jetzt muss ich Schluss machen, Schätzchen – ich hab noch so unglaublich viel zu tun vor heute Abend! Versprich mir nur, dass du Mr.   Glitz wirklich anrufst . . .«
    Ich knirschte wieder mit den Zähnen. Wenn ich so

Weitere Kostenlose Bücher