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Make it count - Gefühlsgewitter (German Edition)

Make it count - Gefühlsgewitter (German Edition)

Titel: Make it count - Gefühlsgewitter (German Edition)
Autoren: Ally Taylor
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wessen Blut war es dann?“
     
    „Das kannst du nicht machen!“ Ich versuche ihm das Handy aus der Hand zu reißen. „Andrew!“
    „Katie, wir müssen einen Arzt rufen! Was, wenn er stirbt?“
    Ich will etwas sagen. Ihn aufhalten. Aber ich kann es nicht. Und das nicht etwa, weil Richard es verdient hat zu leben, sondern weil es Dillen ganz sicher umbringen würde, wenn er seinen Vater auf dem Gewissen hätte. 
    Ich sehe Andrew zu, wie er telefonierend auf und ab geht. Ich lehne am Wagen und starre auf meine Füße. Als Andrew endlich auflegt, kommt er auf mich zu.
    „Was hast du gesagt?“
    „Ich habe nur gesagt, dass es wohl ein familiäres Problem gegeben hat und dass ein Arzt gebraucht wird.“
    „Mehr nicht?“
    „Mehr nicht.“
    Andrew hält mir die Tür auf.
    „Komm schon... lass uns fahren.“
    Als er kurz darauf neben mir einsteigt, sieht er mir tief in die Augen.
    „Warum hat Dillen ihn geschlagen?“
    Ich weiche seinem Blick aus.
    „Katie?“
    „Ich... bitte Andrew...“ Ich streiche mir eine einzelne Haarsträhne aus dem Gesicht, damit meine Hand etwas zu tun hat. „Ich will einfach nur duschen, okay?“
    Andrew nimmt mein Gesicht zwischen die Hände. Sie sind warm und weich. Liebevoll.
    „Katie... hat er dich...“ Er schluckt hart. „... ich meine...“
    „Nein.“ Ich schüttle den Kopf. „Nein, das hat er nicht... Dillen war rechtzeitig da...“
    Einen Augenblick sagen wir beide nichts. Ich höre Andrew atmen. Dann holt er Luft.
    „Ich weiß, das willst du nicht hören, aber wir müssen... also, du musst Anzeige erstatten.“
    „Nein.“
    Andrew will etwas sagen, aber er schweigt. Stattdessen seufzt er nur und startet den Wagen. Als ich erschöpft in den weichen Ledersitz sinke, fällt mir plötzlich ein, dass der Pickup noch immer vor Dillens Tür steht.
    „Mist...“, murmle ich.
    „Was ist?“
    „Der Pickup steht noch dort...“
    „Mach dir darüber keine Gedanken.“ Andrew streichelt mir sanft übers Haar. „Ich kümmere mich darum.“
     
    „Komm, Kleine...“, flüstert Andrew mir ins Ohr. „Leg deine Arme um meinen Hals.“
    Ich blinzle orientierungslos. Nach ein paar Sekunden erkenne ich das große Haus und die rote Tür.
    „Du bist eingeschlafen...“ Er lächelt. „Komm schon... ich trag dich...“
    Ich will aufstehen, aber meine Beine zittern. Sterne funkeln am helllichten Tag. Mein Kreislauf verabschiedet sich von mir. Also lege ich meine Arme um Andrews Nacken und meine Wange an seine Brust, während er mich ins Haus bringt. Er trägt mich die unzähligen Stufen hoch, schubst sanft mit dem Fuß die Tür auf und schlägt die Decke zurück. Er legt mich vorsichtig ins Bett, wo ich regungslos liegen bleibe, während Andrew mir die Schuhe auszieht.
    „Ich muss duschen...“, flüstere ich.
    „Nein, Kleine, du musst schlafen...“
    Er deckt mich fest zu.
    „Ich lege dir dein Handy aufs Nachtkästchen.“
    Ich höre mich noch Danke sagen, dann trete ich weg.

43. Kapitel 
    Als ich aufwache, ist es stockfinster. Ich taste nach meinem Handy. 22:17. Keine Nachrichten. Ich weiß nicht, was ich mir erwartet hatte. Eine Entschuldigung? Ein Ich liebe dich? Ich setze mich auf und seufze. Vor ein paar Stunden bin ich genau hier neben Dillen wach geworden. Kaum zu glauben. Es fühlt sich an, als wäre das in einem anderen Leben gewesen.
    Ich öffne die Nachrichten und lese die letzte, die er mir geschrieben hat. 
    Dillen: Es ist gut, dass er nicht da ist, weil es mir gar nicht recht wäre, wenn er dich so sieht...
    Der Kloß wächst und stößt an seine Grenzen, während die Tränen heiß über meine Wangen laufen. 
    In dem Moment, als ich sie gerade löschen will, klopft es leise an der Tür.
    „Ja?“, sage ich in die Stille und fast im selben Augenblick flutet ein schmaler Lichtkegel die Dunkelheit.
    „Hey... kann ich reinkommen?“
    Ich schalte das kleine Licht auf dem Nachttisch ein und rapple mich auf.
    „Sicher...“
    Andrew kommt näher und setzt sich zu mir auf die Bettkante. Er atmet tief ein. 
    „Katie, ich...“
    „Was ist?“
    „Ich weiß, dass du nicht mit der Polizei reden willst, aber...“
    „ANDREW!“, falle ich ihm ins Wort.
    „Bitte, Katie, lass mich aussprechen...“
    „Nein, Andrew, ich will nicht... bitte .“
    „Wenn du es schon nicht für dich tust, dann tu es wenigstens für Dillen.“
    Ich schaue ihm tief in die Augen und schweige.
    „Dillens Dad ist im Krankenhaus... sie wissen noch nicht, ob er es schaffen wird.“
    „Was?!
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