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Mailverkehr für Fortgeschrittene

Mailverkehr für Fortgeschrittene

Titel: Mailverkehr für Fortgeschrittene
Autoren: Mela Wolff
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mich.
    »Eins bis sechs?«
    »Eins. Eins.«
    Er küsste mich zufrieden. Ich fand es unglaublich geil …
    Dann kam das rote Baumwolltuch zum Einsatz. Ich wurde geknebelt, und nun konnte ich nicht mal mehr meine Zensuren verteilen. Falk zog sich einen Stuhl heran, setzte sich neben mich und betrachtete sein Kunstwerk.
    »Du siehst sehr schön aus«, sagte er ernst. »Ich werde Dich jetzt ficken.«
    Er stand auf, öffnete den Gürtel seiner Hose, zog sie herunter.
    Wo hatte er nur das Kondom hergezaubert?
    Dann war er auf mir, über mir.
    »Deine Finger. Halte sie hoch. Eins bis sechs?«
    Ich zeigte ihm den Stinkefinger, er lachte heiser. Trieb seinen harten Schwanz mit einem einzigen Stoß tief in mich hinein. Ich konnte nicht schreien, ich konnte mich nicht wehren. Ich lag auf dem Bauch, gefesselt und geknebelt, und wurde gefickt. Falk war in keiner Hinsicht ein Zauderer. Er krallte sich in meine Hüften und drang mit jedem Stoß tiefer in mich ein.
    »War heute schon im Insomnia«, grunzte er zwischen zwei Stößen. »Aber der dritte Schuss ist für Dich.«
    Ich fühlte mich unglaublich geschmeichelt … und war sehr froh, dass er ein Kondom benutzte.
    Die Peitschenstriemen brannten. Und dann hörte alles Denken auf, mein gesamtes Dasein konzentrierte sich in einem Punkt, einem Strudel aus Lust und Schmerz, der mich aufsog und mir den Atem nahm.
    Ich hätte nie gedacht, dass mir so etwas mal passieren würde. Dass es mir gefallen würde. Mehr noch, das ich betteln würde um mehr. Aber drei Schuss waren wohl genug. An einer Wiederholung schien Falk zumindest in diesem Augenblick recht wenig gelegen.
    »Man sieht sich im Gargoyle«, waren seine letzten Worte, ehe die Wohnungstür hinter ihm ins Schloss fiel.
    Ich habe Schwierigkeiten beim Sitzen.
    Doch meine Augen leuchten immer noch.
    Hannah
    Betrifft: Musik
    Von: Gruber Bestattungen
    Datum: 24. 11. 2012 17:23
    Hannah Falknerin,
    Du scheinst Glück gehabt zu haben, dass der Raubvogel schon fast gesättigt war.
    Noch mehr Glück, dass Du an einen geraten bist, der sich mit »safe words« auskennt. Ist immer eine gute Idee, so etwas zu vereinbaren, bevor man mit der »Session« anfängt. Und er wollte Musik dabei …
    Musik begleitet uns überall hin, nicht wahr? Keiner möchte »sang- und klanglos« aus dem Leben scheiden. Stell Dir vor, es gibt ein Kollegium für Friedhofsmusik. Da kann man Sänger buchen, ein Trompetensolo am Grab oder ein Streichquartett für die Aufbahrungshalle. Deine Freundin bevorzugte AC/DC vom Band. Über Geschmack lässt sich nicht streiten.
    Aber Dylan oder Cohen sind nun wirklich nicht als Hintergrundmusik für »kinky« Sex geeignet.
    Ich empfehle als zeitlosen Klassiker »A Slight Case Of Overbombing« von The Sisters of Mercy.
    Leicht bombastisch, immer treibend, immer unheildrohend, kurz: ideal. Der Song »Temple of Love« zum Beispiel. Da heißt es: »Wenn der schwarz gekleidete Teufel sich erhebt, verlässt mein Schutzengel mich …«
    Ebenfalls geeignet: Apocalyptica, die finnischen Cello-Rocker, die Metal auf Streichinstrumenten spielen. Besonders gut: die CD »Reflections«. Sanfte Grausamkeiten, brutale Zärtlichkeiten, zu dieser Musik ist alles möglich.
    Übrigens: Wenn Dein Falke sich im Insomnia herumtreibt, dann ist er einiges gewöhnt. Da wird fröhlich neben der Tanzfläche gevögelt, und so einiges mehr.
    Denk an Deinen Schutz,
    rät
    Papa Mike
    Betrifft: Wer solche Freunde hat …
    Von: H. Zimmermann
    Datum: 24. 11. 2012 23:12
    Hallo Mike,
    das ist es ja gerade … Das Denken einstellen. Nichts mehr wissen wollen, nur noch fühlen. Nicht planen. Kein Plastik. Pures Gefühl. Dumm, ich weiß. Und gefährlich. Was glaubst Du, warum mir das alles nicht nur große Lust, sondern auch große Angst macht? Und warum ich unbedingt darüber reden muss?
    Aber mit wem?
    Heute war ich mit Geli unterwegs. Wir kennen uns noch aus der Schulzeit, waren damals zwar nicht gerade beste Freundinnen, aber trotzdem. Geli war in Ordnung.
    Nach dem Abi ist sie mit ihrem Freund nach München gezogen, erst zum Studieren, dann zum Heiraten und Kinderkriegen. Aber wir haben losen Kontakt gehalten, per Brief und per Mail. Nun war Geli also überraschend hier, und ich dachte: Prima, endlich jemand, mit dem ich reden kann. Nicht Birgit, aber doch eine vertraute Seele. Jemand, der mich vielleicht verstehen würde.
    Hab sie in eine nette kleine Bar geschleppt, Cocktails bestellt (Sex on the Beach). Und nachdem Geli mir genug Bilder ihrer Kinder (wirklich
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