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Magisches Spiel

Magisches Spiel

Titel: Magisches Spiel
Autoren: Christine Feehan
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Anzeichen gestoßen, mit denen ein männliches Tier sein Territorium markierte. Er war bisher nur selten ins Gebirge gegangen, ohne jemanden auf den Fersen zu haben, der ihn umbringen wollte, und er stellte fest, dass er trotz der Dringlichkeit seines Auftrags die friedliche Abgeschiedenheit genoss.
    Er machte noch ein paar Schritte, und dann sah er es. Trotz seiner gründlichen Ausbildung schlug ihm das Herz bis zum Hals. Der Abdruck eines kleinen Wanderstiefels
zeichnete sich im Staub des Pfades ab, und direkt darüber befand sich der Abdruck einer Tatze der Berglöwin. Die ganze Zeit hatte sich die Raubkatze an die Frau herangepirscht – und er war sicher, dass es sich um eine Frau handelte, nach der Größe des Schuhs zu urteilen. Wahrscheinlich war sie ein gutes Stück weit parallel zu ihrem Pfad gelaufen, bevor sie die Verfolgung der Frau auf dem Pfad aufgenommen hatte.
    Er fluchte tonlos, während er sich hektisch nach weiteren Abdrücken umsah. Es gab ältere Spuren, die darauf hinwiesen, dass die Frau diesen Pfad oft benutzte und dass die Berglöwin ihr oft folgte. Er holte Atem, stieß ihn wieder aus und unterdrückte mühsam ein Gefühl von Dringlichkeit. Wenn der Puma ihr häufig folgte, dann hieß das nicht, dass er sie ausgerechnet heute angreifen würde. Kaden legte wieder Tempo zu und folgte dem ungleichen Paar den Granithang zu den Klippen hinauf.
    Die Berglöwin setzte ihren Weg mit gleichmäßigen Schritten fort und blieb auf der Fährte der Frau, bewegte sich jedoch nicht schneller, um sie zu überholen. Falls sie auf der Jagd war, hatte sie es nicht eilig, ihre Beute zu fangen. Während die Sonne heißer vom Himmel schien, setzte er seinen Aufstieg fort und trank wieder langsam einen großen Schluck aus seinem Wasserschlauch. Er ließ das kühle Wasser in winzigen Mengen durch seine Kehle rinnen, damit er es genüsslich auskosten konnte, obwohl er sich, ungeschützt auf dem Granit und von gigantisch aufragenden Felszacken umgeben, etwas exponiert fühlte.
    Nachts war es beißend kalt. Am Tage konnte es unerwartet heiß werden, oder ein Unwetter konnte mit erschreckender Wucht und ohne jede Vorwarnung aufziehen.
Er verspürte nicht den Wunsch, ohne jede Deckung in ein Gewitter zu geraten und überall um sich herum Blitze einschlagen zu sehen.
    Kaden erreichte den Gipfel der Anhöhe und blickte auf das spektakuläre Panorama. Selbst in dieser Höhe bereitete ihm das Atmen keine Probleme, sein Training kam ihm gut zustatten. Er blieb einen Moment stehen, um eine Bestandsaufnahme seiner Umgebung zu machen. Die dichten Bäume waren hohen Kämmen aus Granit und Felsformationen gewichen, die wie Kastelle wirkten. Es war atemberaubend schön. Das musste sogar er zugeben, wenn er es auch noch so sehr verabscheute, Zeit auf solche Dinge zu vergeuden.
    Über ihm ergoss sich ein langer, schäumender Wasserfall in ein Bassin in der Tiefe, in dem das Wasser ein tiefes Smaragdgrün aufwies. Das natürliche Becken bestand aus Granit, großen Blöcken, die der stetige Andrang des Wassers glattgeschliffen hatte. Etwas bewegte sich am tiefsten Ende des Beckens. Er richtete seinen Blick fest auf die Wasseroberfläche und sah wieder das faszinierende Kräuseln. Ohne seinen Blick von den Kreisen zu lösen, die sich immer weiter ausbreiteten, zog Kaden seinen starken Feldstecher aus dem Etui an seinem Gürtel und stellte schnell die Entfernung ein. Augenblicklich schimmerte das Smaragdgrün des Wassers, als sei es in Reichweite. Er stellte fest, dass er angespannt wartete.
    Näher am Wasserrand, zu seiner Linken und dicht an der niedrigsten Granitwand, bildeten sich jetzt Ringe, und etwas silbrig Goldenes schien für einen Moment die Wasseroberfläche zu durchbrechen. Kaden hielt unbewusst den Atem an. Ein Otter? Gab es hier oben überhaupt Otter? Schimmerten Otter silbern und golden?

    Sie erhob sich aus dem Wasser, und ihr langes, nasses Haar glänzte und schillerte wie Stränge feuchter Seide. Die Wassertröpfchen rannen von den Rundungen ihrer Brüste über ihren schmalen Brustkorb und ihre Wespentaille, um von dort aus über ihren flachen Bauch zu dem Dreieck aus blonden Löckchen zwischen ihren Beinen zu strömen. Sie war nackt, ihre Haut schimmerte im Sonnenschein, und ihre Bräune war so tief, dass sie das Platinblond ihrer Haare hervorhob. Sie neigte den Kopf zur Seite und ließ ihr langes Haar in einer unbewusst provozierenden Geste über ihre Schulter fallen.
    Der Wind drehte sich und trug ihren Duft zu
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