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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen
Autoren: L. E. Modesitt
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graue Hose ab, bevor er sich ganz aufrichtet. »Vater hat mich geschickt, dich zu holen. Er hat Neuigkeiten.«
    »Worum geht es?«
    Dorrin zuckt noch einmal die Achseln, ehe er zum Haus geht. »Ich glaube, es sind keine guten Nachrichten. Er ist langsam hin und her gegangen und hat über etwas nachgedacht.«
    »Wie neulich, als du Hegls Eisen ruiniert hast?«
    Dorrin errötet, aber er dreht sich nicht um und lässt den jüngeren Bruder seine Reaktion nicht sehen. »Nun komm schon.«
    »Ich habe das doch nicht so gemeint …«
    Dorrin geht einfach weiter.
    »… und vielen Dank, dass du mir beim Jäten geholfen hast.«
    »Schon gut.«
    Der Wetter-Magier steht am Küchentisch, an dem es vier Sitzplätze gibt. Die Jungen neigen leicht den Kopf, als sie von der überdachten Veranda hereinkommen, auf der sie sonst immer speisen, wenn das Wetter milder und sonniger ist. Die Mutter sitzt auf dem Stuhl am Fenster.
    »Setzt euch«, fordert der Vater sie auf.
    Sie setzen sich, einer links und einer rechts neben Rebekah. Der hagere Magier nimmt auf dem letzten Stuhl Platz und räuspert sich.
    »… nicht schon wieder ein Vortrag …«, murmelt Kyl halblaut.
    »O doch, schon wieder ein Vortrag«, bekräftigt der Vater. »Dies ist ein Vortrag, den ihr schon einmal gehört und wieder vergessen habt. Und es ist ein sehr wichtiger Vortrag, weil uns bedeutende Veränderungen ins Haus stehen.« Der Magier trinkt einen Schluck aus dem Becher, den er auf dem Tisch abgestellt hat. »Unter den Weißen Magiern von Fairhaven gibt es einen Chaos-Magier, wie man ihn seit Jahrhunderten nicht gesehen hat. Man nennt ihn Jeslek. Er hat soeben begonnen, auf der Hochebene zwischen Gallos und Kyphros neue Berge wachsen zu lassen.«
    Rebekah schaudert. »Nicht einmal die Gründer …«
    Oran trinkt noch einen Schluck, ehe er weiterspricht. »Es wird etwas geschehen, und wir müssen darauf vorbereitet sein. Das Chaos könnte überall ausbrechen.«
    »Überall? Das ist doch albern«, bemerkt Kyl.
    »Glaubst du wirklich, Recluce wäre immun gegen das Chaos?« schnaubt der große Mann. »Glaubst du, die Ordnung, in der wir leben, hätte sich ganz von selbst eingestellt?«
    »Nein«, antwortet Dorrin nachdenklich. Er wünscht, sein Vater käme endlich zur Sache. »Es hat etwas mit mir zu tun, nicht wahr?«
    Seine Mutter schaut aus dem Fenster, Kyl starrt das Muster der Kacheln auf dem Boden an, dann seinen Bruder.
    »Dorrin, jetzt ist nicht der richtige Augenblick, mit Maschinen und Modellen zu spielen.« Oran spricht betont langsam.
    »Aber, Oran«, schaltet sich die rothaarige Frau ein, »er ist doch noch so jung.«
    »Jung mag er sein, aber die Ordnung fließt nicht richtig, wenn er in der Nähe ist. Hast du schon mit Hegl gesprochen? Der arme Mann hat Angst, sein Eisen zu schmieden, wenn Dorrin neben ihm steht. Ich kann die Stürme kaum noch spüren, wenn Dorrin sich Sorgen macht. Und Crellor … einerlei. Aber seit die Magier in Fairhaven über Flotten reden und über den Druck, der ausgeübt werden müsste, damit die Nordlaner die Handelsbeziehungen zu uns abbrechen, seitdem geht die Sache entschieden zu weit. Wir dürfen nicht zulassen, dass die Ordnung zerstört wird.« Der Luft-Magier runzelt die Stirn und hustet. »Es geht zu weit«, wiederholt er.
    »Und was soll ich tun? Verschwinden?«
    Oran schüttelt den Kopf, legt die Finger unter Dorrins Kinn und hebt den Kopf seines Sohnes an. Dann schürzt er die Lippen. »So einfach ist das nicht. So einfach ist es nie.«
    Dorrin nimmt den schweren Becher und trinkt einen Schluck lauwarmen Rotbeerensaft.
    Kyl zwinkert seinem älteren Bruder zu, woraufhin Rebekah den jüngeren Sohn böse anfunkelt. Kyl zuckt verlegen die Achseln, dann schaut Rebekah fragend zu Oran.
    Schließlich wendet dieser sich wieder an Dorrin. »Wir haben schon einmal darüber gesprochen. Ich weiß, wie gern du deine Modelle baust und Apparate erfindest. Ich habe dich gebeten, es dir noch einmal gut zu überlegen.« Der große Magier hält inne. »Und es ist klar, dass du nicht auf mich gehört hast.«
    »Ich habe es mir gut überlegt«, erwidert Dorrin nachdenklich. »Ich würde lieber Schmied oder Schreiner werden.«
    »Darüber haben wir uns schon unterhalten, Dorrin. Aber du hast dich auf die Dinge zu konzentrieren, die man von dir verlangt. Ich kann dich nicht dazu zwingen, und deshalb schicke ich dich zu Lortren, damit du es lernst.«
    »Ist das auch klug?« fragt Rebekah.
    »Was soll ich sonst tun? Er hört ja nicht auf
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