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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen
Autoren: L. E. Modesitt
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inmitten der Berge stehen, die Ihr wachsen lasst.«
    Jeslek kichert. »Wie ich sehe, seid Ihr sehr vorsichtig geworden.«
    »Eher umsichtig. Ein Erzmagier, der das Chaos, das er freisetzt, nicht beherrschen kann, wäre das letzte, was wir gebrauchen können. Denkt nur an Jenred.«
    »Erspart mir diesen Vortrag.«
    »Natürlich. Ihr jungen Leute braucht ja die alten Geschichten und Gleichnisse nicht mehr, weil sie in einer Welt, die sich rasch verändert, nicht mehr von Bedeutung sind.«
    Jeslek runzelt die Stirn, aber er verneigt sich höflich. »Mit Eurer Erlaubnis?«
    »Natürlich, mein lieber Jeslek. Lasst es mich wissen, wenn Ihr plant, die Berge wachsen zu lassen.«
    »Gewiss. Ich möchte nicht, dass Ihr es versäumt.«

 
IV
     
    » V erdammt auch, Dorrin!« Der Schmied nimmt das kurze Stück Metall, das nur noch stellenweise rotbraun glüht, überwiegend aber bereits erkaltet und schwarz ist, mit der Greifzange und legt es neben dem Schmiedefeuer auf die Ziegelsteine.
    Der Schein des Schmiedefeuers scheint die verlegene Röte des Jungengesichts noch zu verstärken. »Es tut mir leid, Hegl.«
    »Dass es dir leid tut, dafür kann ich mir nichts kaufen. Jetzt habe ich hier einen nutzlosen Klotz geordneten Schwarzen Stahl liegen. Damit kann ich nichts mehr anfangen, denn nur der Ofen eines Magiers wird heiß genug, um diesen Klumpen wieder einzuschmelzen. Bei der Dunkelheit, du gibst dem Eisen soviel Ordnung ein, dass nicht einmal Nylan es schmieden könnte«, schnaubt Hegl. »Schwarzer Stahl wird heute sowieso kaum noch gebraucht, aber man ordnet ihn grundsätzlich erst, wenn er fertig geschmiedet ist. Was hast du dir bloß dabei gedacht?«
    »Ich dachte daran, wie er aussehen würde, wenn Ihr fertig seid.«
    Der Schmied schüttelt den Kopf. »Geh jetzt. Lass mich in Ruhe meine Arbeit machen. Ich werde Kadara nach dir schicken, wenn es Zeit ist.«
    Dorrin schluckt und dreht sich um. Er geht durch die offene Doppeltür hinaus, die breit genug ist, damit stets kühle Luft durch die Schmiede streichen kann. Der Schmied nimmt einen neuen Eisenstab aus dem Korb und legt ihn ins Schmiedefeuer.
    Der Rotschopf presst die Lippen so fest zusammen, dass sie fast weiß werden. Er hat seinen Vater überredet, ihm zu erlauben, eine Weile bei Hegl zu bleiben, aber wenn Hegl ihn nicht bei sich haben will …
    Er tritt durch die offene Tür zu den Waschsteinen hinaus, wo er sich kaltes Wasser ins Gesicht spritzt, bis die Hitze der Schmiede und die Röte der Verlegenheit abgeklungen sind. Danach pumpt er Wasser hoch, um direkt aus dem Rohr zu trinken, und beugt sich vor, um einen Blick in den Garten zu werfen, der vom Abfluss der Waschsteine gewässert wird. Zwischen sauber verfugten grauen Steinplatten sind verschiedenfarbig blühende Kräuter und ein paar Brinnpflanzen mit purpurnen Blüten zu sehen, die in fast exakten Rechtecken angeordnet sind.
    Mit seinen Sinnen berührt Dorrin die Kräuter und spürt die beginnende Wurzelfäule im Eispfeffer. Wie seine Mutter erklärt hat, gibt es mit diesen Pflanzen immer wieder Probleme, weil es in Recluce viel wärmer ist als in Nordla. Dank der Übung, die er inzwischen hat, fällt es ihm nicht schwer, mit seinen Sinnen den Eispfeffer zu umfassen und ihm die Kraft zu geben, die das Gewürz mit den blaugrünen Blättern braucht, um den Pilzen zu widerstehen, die im Dunkel unter der Erde wachsen.
    Aus reiner Gewohnheit überprüft er auch die anderen Pflanzen, sogar den Rosmarin im oberen Steingarten, wo es trockener ist. Mit einem Kopfschütteln, das nicht einmal eine Strähne aus dem dicht gelockten, drahtigen roten Haar löst, richtet er sich wieder auf.
    »Ich frage mich bloß, warum meine Gewürzstauden dieses Jahr so prächtig gedeihen«, meint eine stämmige, grauhaarige Frau, die inzwischen zu den Waschsteinen getreten ist.
    »Wie bitte?« fragt Dorrin.
    »Wenn du nur einen Bruchteil der Fähigkeiten deiner Mutter hast, dann weiß ich genau, wem ich es zu verdanken habe.« Sie lächelt. »Was hast du hier eigentlich zu suchen?«
    »Meine Gedanken sind abgeirrt«, gesteht der Junge. »Ich habe im falschen Moment über das Eisen nachgedacht und ein Stück Metall in Schwarzen Stahl verwandelt. Hegl war nicht sehr erfreut darüber.«
    »Das kann ich mir denken«, stimmt die Frau des Schmieds zu. »Aber er wird schon einen Verwendungszweck dafür finden, und sei es nur, um seine Kunstfertigkeit unter Beweis zu stellen.«
    Dorrin schüttelt den Kopf.
    »Kadara wird erst später vom
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