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Magische Insel

Titel: Magische Insel
Autoren: L. E. Modesitt
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stammelte er empört.
    Sein Feuer tropfte von der schwarzen Kühle, die mich umgab, ab. Seine Händen sanken herab.
    Er wollte wieder eine Hand erheben. Silberfäden zeigten sich plötzlich in seinem schwarzen Haar, da der Schild uns isoliert hatte.
    Diesmal schleuderte Sephya eine Feuergarbe gegen mich, doch sie prallte von dem Schild ab, den ich um Antonin und mich aufgestellt hatte.
    Jetzt zückte Antonin sein kurzes Bronzeschwert. Runzeln überzogen sein Gesicht. Hinter Antonin kam Sephya mit schmalem scharfen Degen auf uns zu.
    Ich ließ mich zu Boden fallen, ergriff eine Hälfte meines Stabs und schleuderte das Holz Sephya entgegen.
    »Verdammt!« Der halbe Stab fiel innerhalb meines Schildes zu Boden.
    Gib mir deine Energie … gib sie mir … jetzt! Antonins Gedanken zerrten an mir und forderten das Gefühl des Selbst, das ich in die Schwärze gehüllt hatte.
    Jetzt … gib mir … gib. Wie ein Schraubstock umkreisten mich Antonins Gedanken innerhalb des Schildes, das ich hielt.
    Ich bin Lerris … ich bin ich … ich … So wie Justen es mich gelehrt hatte, hielt ich an mir fest.
    Antonin schleuderte wieder Feuer, doch war es kaum größer als die Kugel zwischen den Fingerspitzen. Trotzdem brannte mein Gesicht vor Hitze. Ich blinzelte.
    Sephya kam so langsam näher, als wäre sie sich nicht sicher, was sie tun sollte.
    Da schlug Antonin mit dem Schwert nach mir. Ich wich aus und konzentrierte mich auf den Schild um uns.
    Gib! … Gib! Wie Schläge eines weißen Hammers sausten seine Worte auf mich herab.
    Ich konzentrierte mich darauf, Lerris zu sein und die Barriere aufrechtzuerhalten.
    Das Haar des Chaos-Meisters war vollständig weiß geworden. Jetzt fiel es aus wie Schnee.
    Da traf mich ein Hieb von hinten.
    »Ooh!« rief Sephya. Ihr Degen lag auf dem Boden, die Klinge war beim Aufprall auf meinen Schild glühend heiß geworden.
    Ich wich seitlich aus und verlor einen Teil meiner Tunika, da Antonin meine augenblickliche Unaufmerksamkeit zu einem Schlag genutzt hatte.
    Gib … gib!
    Der nächste Schlag.
    Wieder wich ich aus.
    »Denk nach … sei klug«, murmelte Antonin. »Jetzt kannst du nie wieder nach Hause zurück. Du weißt zuviel.« Er sprach zunehmend undeutlicher, seine Hände zitterten, das Schwert sank nach unten, als wäre es zu schwer für ihn.
    Gib … Jetzt klang es kläglich.
    Wieder schleuderte Sephya einen Feuerstoß gegen den Schild.
    Antonin ließ das Schwert fallen und stürzte sich mit bloßen Händen auf mich. Ich wich aus, doch nicht schnell genug. Er packte meinen Unterarm. Seine Finger brannten wie glühende Brandeisen. Sofort verstärkte ich die Ordnung in diesen Chaos vertropfenden Wunden und stieß Antonin zurück.
    »Verdammt!« Dann stockte mir der Atem, als ich den Weißen Magier sah. Die Hand, die mir die drei Brandwunden beigebracht hatten, schrumpfte und wurde zu Asche. Der schwarze Abdruck meiner Hand auf seiner Schulter, wo ich ihn zurückgestoßen hatte, brannte sich durch die weißen Gewänder. Vor meinen Augen taumelte die Gestalt in Weiß, schrumpfte und wurde zu einem Häufchen auf dem weißen Marmorboden.
    »Neiiiin!« Sephyas Schrei hallte weithin.
    Da sie den Schild nicht durchdringen konnte, hatte ich nicht auf sie geachtet, ebenso wie auf das Brennen in meinem Arm. Ich hatte mich voll und ganz darauf konzentriert, den Schild aufrechtzuerhalten, bis das Häufchen des Weißen Magiers tatsächlich tot war.
    Plötzlich hörte ich Donnergrollen. Ich hatte das Gefühl, als ginge es von der Stelle aus, wo ich stand. Es rollte nach außen wie Wellen in einem Teich, in den man einen Stein geworfen hatte.
    Ein greller Blitz zuckte vor den Fenstern auf, obwohl der Himmel wolkenlos war. Ich zuckte zusammen, hielt aber meine Gedanken weiterhin auf den Schild gerichtet.
    Nach dem einen Blitzstrahl hallte das Donnergrollen weiter und weiter, bis es sich an den Westhörnern brach.
    Ich hörte diese Töne noch, als ich rein körperlich dazu längst nicht mehr imstande war. Mich schauderte.
    Dann atmete ich tief durch und ließ den Schutzschild fallen. Ich blickte Sephya an.
    Entschlossen schleuderte sie mir Feuer entgegen. Ich lenkte die Hitze der weißen Flammenwand ab. Dann trat ich entschieden einen Schritt vor.
    Mit dem nächsten Schritt war ich an ihrer Feuergarbe vorbeigegangen.
    Ich hatte das Gefühl, durch Klebstoff zu gehen. Sephya wich fast bis zum Kamin zurück.
    Dann hielt sie plötzlich einen Bronzedolch in der Hand. »Berühre mich, und du verlierst sie!«
    Wie
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