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Magietochter

Magietochter

Titel: Magietochter
Autoren: Melanie Bruns
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hatten sich vier Personen
versammelt. Sie unterhielten sich lachend und spielten ein Würfelspiel. Über
dem Feuer hingen zwei Hasen und zwei Enten. Es roch so gut. Etwas entfernt von
dem Feuer waren Schlaflager aus Decken und Fellen hergerichtet. Was hätte ich
dafür gegeben, mich dort fallen zu lassen und zu schlafen! Ein Scharren lenkte
meine Aufmerksamkeit auf sich. Vier Pferde grasten ruhig und zufrieden auf der
Lichtung und ließen sich auch von dem großen Wolf nicht beeindrucken, der
gerade die Lichtung betrat. Sie kennen sich! Der Gedanke durchzuckte mich und
ließ meine Hoffnung auf Flucht noch weiter schwinden.
    »Kogan, da bist du ja wieder! Wir haben uns schon gewundert, wo du…«
Die Stimme einer Frau. Sie klang wie Musik in meinen Ohren. Jetzt hatten sich
auch die anderen erhoben und kamen auf uns zu, allen voran eine große, schlanke
Frau. Sie musste eben gesprochen haben. Ihr blondes Haar hatte sie zu einem
Zopf geflochten, der ihr über die Schultern bis zu ihrem Becken ging. Auch sie
war Gänzlich in Leder gekleidet. Hauteng. Schwarz.
    Irgendetwas an ihrem Aussehen irritierte mich. Dann sprach sie wieder.
Fragend, geschockt. »Wer ist das Kogan? Liebes bisschen, was hast du mit ihr
gemacht?« Ihren Worten zufolge, sah ich genauso aus wie ich mich fühlte. Sie
kam auf mich zu. Kogan , ich wollte seinen Namen nicht einmal denken,
stieg ab und trat ihr in den Weg.
    »Wir haben einen neuen Auftrag, ich erkläre euch später alles. Erst mal
werde ich das hier ,« sein Kopf zuckte in meine Richtung, »irgendwo
festbinden, wo es nicht weglaufen kann!« Als wäre ich irgendein Tier! Er wollte
an der Frau vorbei, doch sie stellte sich ihm in den Weg und blickte mich an.
Dann sah sie wieder zu ihm. »Das ist nicht dein Ernst!«
    »Doch ist es und jetzt gehe mir aus dem Weg, Livanna!« Er klang genervt
und zornig, schob sie beiseite und wollte mich mit einem Ruck hinter sich
herziehen. Schmerz fraß sich noch tiefer in meine Handgelenke. Ich stolperte
und sah den Boden auf mich zukommen.
    Die Schwärze, die darauf folgte, ließ mich den Schmerz vergessen.

Kapitel 3
     
    Vogelzwitschern weckte mich. Dieses Mal war ich gewarnt und nicht so
orientierungslos wie bei meinem letzten Erwachen. Vorsichtig öffnete ich die
Augen. Ich lag auf einem weichen Fell, eine Decke war über mir ausgebreitet
worden. Über mir erstreckte sich der blaue Himmel, keine Wolke war zu sehen. Es
war heiß. Obwohl ich im Schatten lag, sammelten sich kleine Schweißperlen auf
meinem Körper.
    Die blonde Frau saß neben mir im Gras. Sie hatte bemerkt, dass ich wach
war und lächelte. In der Erwartung ihre spitzen Wolfszähne zu sehen wollte ich
zurückweichen, hielt jedoch inne und sah genauer hin. Blinzelte. Sah nochmals
hin. Nichts. Keine scharfen Eckzähne waren zu sehen. »Ihr…ihr seid kein Wolf?!«
Die Worte waren raus, ehe ich es verhindern konnte. Eine Sekunde sah sie mich
irritiert an, dann lachte sie. Es war ein helles, klares lachen.
    »Bei der Göttin Nera, behüte! Nein, ich bin kein Wolf. Hier, trink das,
es wird dir gut tun.« Sie lächelte freundlich und hielt mir einen Becher an die
Lippen. Erst jetzt bemerkte ich, wie durstig ich war. Das Wasser rann kühl und
nass meine ausgetrocknete Kehle hinunter und vertrieb den Staub aus meinem
Mund. Wenn sie kein Wolf war, was war sie dann? Ein Mensch? Nein, dafür sah sie
zu…
    Meine Augen weiteten sich, als ich sie genauer musterte. Violette
Augen. Spitz zulaufende Ohren. Das konnte nur bedeuten, dass sie…»Ihr seid eine
Elfe!« Wieder war mein Mund schneller als mein Verstand.
    »Ja, das bin ich. Mein Name ist Livanna, aber alle nennen mich nur
Liv.« Ich war zu geschockt um etwas darauf zu erwidern, starrte sie immer noch
an. Nie zuvor hatte ich eine Elfe gesehen. Sie war wunderschön. Ihre vollen,
blassrosa Lippen, passten perfekt zu ihren großen violetten Augen. Ihr Haar war
zu einem perfekten Zopf geflochten, der ihr über der Schulter hing. In ihren
Ohren blitzten violette Ohrstecker, drei auf jeder Seite. Um ihre Figur hätte
sogar Belladonna sie beneidet, groß, schlank, athletisch. Nur, wo waren die…»Du
hast keine Flügel!?« Es war mehr eine Feststellung als eine Frage.
Kopfschüttelnd lachte sie wieder.
    »Du gefällst mir! Elfen haben keine Flügel, auch wenn viele das glauben
mögen, es ist nicht wahr. Aber nun zu den wichtigen Dingen. Wer bist du? Und
wieso hat unser lieber Kogan dich hierher gebracht?« Ich hörte die
Ironie in ihrer Stimme, aber auch
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