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Magietochter

Magietochter

Titel: Magietochter
Autoren: Melanie Bruns
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er ihr anderes Handgelenk packen
wollte, wirbelte sie im selben Moment herum. Seine Hand verfehlte ihr Ziel und
traf stattdessen mit voller Wucht ihre Schläfe. Ein letzter verzweifelter
Blick, dann schlossen sich ihre Augenlider und sie landete willenlos in seinen
Armen.

Kapitel 2
     
    Sie riefen nach mir. Langsam, fast zärtlich strichen sie um mich
herum, berührten die nackte Haut an meinen Armen und Beinen. Wärme. Ich stand
inmitten einer wunderschönen Blumenwiese. Weit und breit war nichts anderes zu
sehen. Die Blumen blühten in allen Farben, rot, gelb, orange, lila, rosa, sogar
blaue Blüten entdeckte ich unter ihnen. Die Erde und das Gras unter meinen
nackten Füßen fühlten sich kühl und feucht an. Gesund. Irgendwo plätscherte
Wasser und ich ging darauf zu.
    Die Stimmen folgten mir, strichen weiter über mich hinweg, durch
mein Haar. Ich genoss ihre Wärme, versuchte sie meinerseits spielerisch zu
berühren. Kichernd wichen sie zurück, flogen jetzt vor mir her, zeigten mir den
Weg. Sie glitzerten in der Sonne in allen Farben.  Ich konnte nicht sagen
was sie waren, doch sie riefen nach mir und ich folgte ihnen.
    Der Himmel war klar und strahlend blau, die Sonne schien hell und
warm vom Himmel, gerade richtig, nicht zu heiß. Um mich herum tanzten
Schmetterlinge miteinander, Bienen summten zufrieden von einer Blüte zur
nächsten. Es roch frisch, nach Gras und Blumen. Eine sanfte Brise Frühlingsduft
zog an mir vorüber, erfrischte meine Haut. Ich sah mich nach ihr um als sie
vorüber gezogen war und blieb vor Staunen stehen. Dort wo meine Füße den
satten, grünen Boden berührt hatten, waren neue Blumen erblüht. Strahlend und
kräftig standen sie inmitten der anderen Blumen. Ich lächelte. »Komm Elvin,
tanz mit uns« Wieder diese Stimmen. Lachend flogen sie um mich herum, wurden
schneller. Ich breitete meine Arme aus und sprang fröhlich herum, drehte mich
mit ihnen.
    Atemlos ließ ich mich neben der Plätschernden Quelle nieder, schöpfte
Wasser mit meinen Händen und trank. Kühl und klar floss es durch meinen Körper
und erfrischte mich. Ich setzte mich an den Rand der Quelle und ließ meine Füße
in das Wasser baumeln. Das Gesicht streckte ich der Sonne entgegen.
    »Bist du glücklich hier bei uns Elvin?« Die Stimmen schwebten jetzt
genau vor mir. »Ja!« Ich konnte mich nicht daran erinnern mich jemals so
gefühlt zu haben.
    »Du musst uns beschützen Elvin, uns helfen, nur du besitzt die Macht
dazu!« Plötzlich wurden die Stimmen drängender, lauter…ängstlich?
    Verwirrt runzelte ich die Stirn. »Wovor soll ich euch beschützen?
Welche Macht meint ihr?«
    Bevor sie antworten konnten, verdunkelte sich plötzlich alles.
Dicke, graue Wolken bedeckten den Himmel. Wie auf ein stummes Kommando welkten
die Blumen, vertrockneten und hingen dunkel und traurig herab.
    Langsam erhob ich mich. »Was passiert hier?« Die klare Quelle hatte
sich in eine modrige Pfütze verwandelt. Die Schmetterlinge und Bienen lagen tot
auf dem vertrockneten Gras. Es wurde immer dunkler. Ich schaute wieder zu den
Stimmen, sie hatten mir nicht geantwortet. Das blanke Entsetzen ging von ihnen
aus. Sie strahlten nicht mehr, sondern schienen sich langsam aufzulösen.
    »Nein, bitte bleibt hier!« verzweifelt streckte ich meine Hände nach
ihnen aus, griff durch sie hindurch. Nein! Angst packte mich.
    »Vertraue uns Elvin, beschütze uns vor ihm , nur du kannst uns
helfen, nur du kannst uns helfen!« Flüsterten mir die Stimmen verzweifelt zu,
ehe sie sich gänzlich auflösten. An ihre Stelle trat ein Augenpaar. Blutrot. Es
musterte mich…gierig? Erschrocken wich ich zurück. Die Härchen auf meinen Armen
stellten sich auf und ich bekam eine Gänsehaut. Die Augen schienen immer näher
zu kommen. Ich wollte fliehen, doch in diesem Moment spürte ich das Pochen in meinem
Kopf und ließ mich auf die Knie fallen, die Hände auf meine Schläfe gepresst.
Woher kam der Schmerz so plötzlich?
    »Du kannst mir nicht entkommen, kleine Magierin!« Ich starrte die
Augen an, versuchte zu begreifen was sie sagten. Das Pochen hatte sich in puren
Schmerz verwandelt. Jetzt lachten die Augen, brachen regelrecht in lautes,
schallendes Gelächter aus. Bevor ich noch richtig begriff was geschah, brach
der Boden unter mir auseinander. Verzweifelt streckte ich die Hände aus, suchte
irgendwo halt. Zu spät. Für einen letzten Moment starrte das Augenpaar mich an.
»Denk an meine Worte: Du kannst mir nicht entkommen!« Ein böses
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