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Magietochter

Magietochter

Titel: Magietochter
Autoren: Melanie Bruns
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Zimmer kehren wollte,
stand er plötzlich vor mir. Ich bog gerade um eine Ecke als ich ihn sah. Er
unterhielt sich mit zwei Soldaten, doch als hätte er mich gespürt, drehte er
sich sofort zu mir um und erstarrte. Es war das erste Mal dass er mich sah,
nachdem ich gestorben war und ich konnte es ihm nicht verübeln.
    Ohne Nachzudenken eilte ich auf ihn zu und wurde prompt von jemandem
weggestoßen.
    Ich war so überrascht, dass ich gefallen wäre, wenn Kogan mich nicht
aufgefangen hätte. Er knurrte bedrohlich und sah seine Soldaten an. Einer von
ihnen hatte versucht mich aufzuhalten, wahrscheinlich aus Angst vor der
Sicherheit seines Königs.
    »Lasst uns allein«, befahl Kogan und die Soldaten zogen sich
entschuldigend zurück.
    Dann sah er mich an und ich bemerkte die vielen Gefühle, die ihn bei
meinem Anblick durchfluteten. Unglauben, Erleichterung, Glück.
    »Du lebst«, murmelte er an meinem Ohr, nachdem er mich fest in seine
Arme geschlossen hatte. »Komm mit. Hier sind wir nicht ungestört.« Sanft legte
er einen Arm um meine Taille und führte mich in einen kleinen Park.
    Schnee glitzerte in der Sonne und wir setzten uns auf eine Bank, die
sich unter den kahlen Ästen eines Baumes befand. Tala legte sich etwas abseits
von uns in den Schnee und beobachtete aufmerksam die Umgebung.
    Er zog mich sofort auf seinen Schoß und ich ließ es wohlwollend
geschehen. Dann küssten wir uns. Es war ein verzweifelter und auch
erleichterter Kuss. Ich hielt mich an ihm fest wie eine Ertrinkende. Seine Arme
hielten mich umfangen und es kam mir so vor als würden sie mich nie wieder
loslassen wollen. Als er sich ein Stück zurückzog grinste er. Seine grünen
Augen blitzen und waren voller Leben. Er legte seine Stirn an meine und schloss
für einen Moment die Augen.
    »König also, mh?« Ich versuchte unschuldig zu klingen.
    »Ein sehr glücklicher König«, antwortete er mir.
    »Ich denke ich werde mich daran gewöhnen können«, sagte ich spielerisch
und biss mir im gleichen Moment auf die Lippe. »Vorausgesetzt du möchtest dass
ich bleibe«, fügte ich befangen hinzu. Kogan lachte leise als er meine
Unsicherheit bemerkte.
    »Glaubst du wirklich ich würde dich jetzt noch gehen lassen?« Diese
Antwort genügte mir und ich ließ mich in den nächsten stürmischen Kuss fallen.
    »Wieso hat es nur so lange gedauert bis wir uns gefunden haben«,
hauchte ich dazwischen.
    »Wenn ich ehrlich bin habe ich mich seitdem ich dich das erste Mal
gesehen habe zu dir hingezogen gefühlt…«, erwiderte er. Ich riss meinen Kopf
zurück und blinzelte ihn an.
    »Du hast mich gehasst!«
    »Ich wollte dich hassen, konnte es aber nicht…tief in mir wusste ich,
dass du mich bereits in deinen Bann gezogen hast«, gestand er und ich merkte
wie eine unsichtbare Last von ihm abfiel.
    »Lass mich nie wieder los«, sagte ich mit Tränen in den Augen und legte
meinen Kopf an seine Brust.
    »Ganz bestimmt nicht!« Er legte seine Arme fester um mich.
    Ich weiß nicht wie lange wir so dasaßen, doch irgendwann löste ich mich
aus seiner Umarmung und sah ihn an.
    »Ich muss Timono besuchen! Vielleicht kann ich ihm doch irgendwie
helfen. Ich glaube einfach nicht, dass er verloren ist und du darfst ihn auch
nicht umbringen. Er ist ein guter Kerl…«, platzte ich heraus. Kogan streichelte
beruhigend meine Wange.
    »Er wurde von den Lichtfressern berührt, sie haben alles Gute aus ihm
herausgezogen. Weißt du noch was ich dir am Anfang unserer Reise erzählt habe?«
Ich nickte und erinnerte mich an unser Gespräch im Wald, nachdem Tala und ich
von einem Lichtfresser bedrängt wurden.
    »Gut, dann musst du verstehen, dass es keine Heilung für ihn gibt.«
Geschockt sah ich ihn an.
    »Du kannst ihn nicht einfach umbringen«, erwiderte ich aufgebracht.
    »Er ist seit heute Nacht verschwunden. Niemand weiß wie er aus seiner
Zelle herausgekommen ist oder wo er sich momentan aufhält.« Er warf mir einen
durchdringlichen Blick zu und ein spöttisches Lächeln umspielte seine Lippen
als er mein hoffnungsvolles Gesicht sah.
    »Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich gestern Abend sein letzter
Besucher war und habe meinen Schlüssel vielleicht versehentlich fallen
lassen…«, fuhr er unbekümmert fort und zwinkerte mir zu. Ich glaubte meinen
Ohren nicht zu trauen als mir seine Worte bewusst wurden.
    »Wieso hast du das getan?«
    »Weil ich dich liebe«, sagte er und sah mir in die Augen.
    »Danke«, schluchzte ich und er lächelte bei meiner Reaktion. »Wo ist
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