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Magierlicht (Mithgar 08)

Magierlicht (Mithgar 08)

Titel: Magierlicht (Mithgar 08)
Autoren: Dennis L. McKernian
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Die Soldaten wurden in die Schlacht geschickt, obwohl immer nur eine Kompanie gleichzeitig die Barrikade angreifen konnte.
    Der Kampf dauerte fast den halben Tag, obwohl sich die Rukh am Ende einer hundertfachen Übermacht gegenübersahen. Schließlich jedoch siegte Agrons Armee, obwohl die Verluste diesmal recht beträchtlich waren.
    »Wie ich sagte«, erklärte Auly Tipperton leise, als die beiden Kundschafter zusahen, wie Agrons Soldaten die Barrikade niederrissen. »Wir stecken in einem Schraubstock, einem Ort, wo eine Handvoll Kämpfer viele aufhalten können, so wie die Brut es hier getan hat.«
     
    In der Nacht lagerte die Armee an der Barrikade, damit die Soldaten eine vernünftige Mahlzeit zu sich nehmen konnten. Hauptmann Brud trat zu Tipperton und Auly an ihr kleines Lagerfeuer. Während sie plauderten, trug der Wind ein grausiges Heulen heran, das durch die hohen Wände der Schlucht noch verstärkt wurde.
    »Meiner Treu!«, stieß Tipperton hervor, der gerade lange Pfeilschäfte stutzte, damit er sie auf seinem Bogen abfeuern konnte. »Ist es das, was ich glaube?«
    »Falls Ihr an Vulgs gedacht habt«, murmelte Brud kauend, »habt Ihr recht. Sie sind Modrus Fluch. Fordervelig Värgs !«
    Auly spähte im Licht des Feuers an einem Pfeilschaft lang, um zu überprüfen, ob er gerade war. »Habt Ihr schon mal einen gesehen?«
    Tipperton schluckte, als er sich an das Biest im Ödwald erinnerte. Er nickte. »Schwarz sind sie und wolfsartig, aber fast so groß wie ein Pony. Beau und ich sind einmal einem entkommen, obwohl viele auf unsere Spur angesetzt waren. Man hat mir gesagt, dass sie einen vergiften, wenn sie beißen.«
    Als Auly Tipperton ansah und nickte, sagte Brud: »Der schwarze Biss der Vulgs tötet jedoch nur des Nachts.«
    Tipperton lief bei Hauptmann Bruds Unheil verkündenden Worten ein Schauer über den Rücken. »Das habe ich auch gehört«, meinte der Bokker. »Es ist ein schlimmes Gift. Der Heiler der Châkka hat behauptet, dass ein mit Vulggift behandelter Pfeil Phais fast getötet hätte. Wir hätten sie wahrhaft beinahe verloren.«
    Auly schüttelte den Kopf und blickte nach Westen, in den finsteren Pass. »Junge, hoffen wir, dass wir beide niemals einem Vulg begegnen, so ungeschützt wie wir sind.«
    Noch während Tipperton nickte, hallte ein weiteres grusliges Heulen durch den Pass.
     
    Tipperton und Auly ritten hastig zur Vorhut zurück. Die Wolken am Himmel wirkten dunkel und drohend. »Vor uns versperrt ein großer Steinschlag den Pass«, erklärte Auly. »Vielleicht ist es der, von dem Ihr Euren Hauptleuten erzählt habt, König Agron, damals, als Ihr den Feldzug plantet. Es ist ein ziemlich hoher Geröllhaufen, und es wird viel Arbeit kosten, ihn wegzuräumen, damit die Wagen hindurchpassen. Das Problem ist nur, dass die Brut ihn als Bastion benutzt. Wir müssen also erneut gegen sie kämpfen.«
    »O nein!«, erwiderte Agron. »Und ich hatte gehofft, dass der Pass jetzt verlassen wäre. Es scheint, als hätte Modru auch diesen bewachen lassen. Ich dachte, er würde annehmen, wir marschierten zum Nordmeer, die Fjordländer bestiegen Drachenschiffe und landeten an seiner nördlichen Küste. Da er jetzt weiß, dass wir hier sind, müssen wir uns beeilen.«
    »Mylord«, meldete sich Hauptmann Jörgen vom Rat der Hauptleute zu Wort. »Wie soll er wissen, dass wir uns in diesem Pass befinden? Der Eiserne Turm liegt mehrere Tagesreisen weit nördlich.«
    Agron seufzte. »Habt Ihr nicht gestern Nacht die Värgs heulen hören? Es sind Modrus Späher, und sie haben ihn zweifellos verständigt. In diesem Augenblick könnte eine Horde unterwegs sein, um den Ausgang der Schlucht zu blockieren. Wir müssen die Brut von dem Geröllhaufen vertreiben und ihn räumen, und zwar rasch. Ich will nicht riskieren, dass uns eine ganze Horde angreift, während wir noch in dem Pass stecken. Hier ist unsere Kavallerie eher ein Hindernis denn ein Gewinn. Auf freiem Gelände haben wir den Vorteil auf unserer Seite, aber in der Schlucht sind sie uns überlegen.«
     
    Erneut entbrannte ein wütender Kampf, denn auf dem verschneiten und vereisten Geröll fanden die Männer nur schwer Halt. Die Brut hielt die Geröllhalde bis zum letzten Mann. Am Ende jedoch siegten Agron und seine Männer, denn der König hatte Männer die Wände der Schlucht hinaufgeschickt. Durch einen tödlichen Hagel der schwarz gefiederten Pfeile war es ihnen gelungen, dem Feind in den Rücken zu fallen. Als das Gezücht schließlich floh,
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