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Magierkrieg - Mithgar 07

Magierkrieg - Mithgar 07

Titel: Magierkrieg - Mithgar 07
Autoren: Dennis L. McKiernan
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nahm er bereits Brei zu sich, damit er zu Kräften kam. Am nächsten Tag aß er Suppe mit Brot, und schließlich verzehrte er am Tag danach sogar feste Nahrung. »Dieser Fraß wird dir wieder Fleisch auf die Knochen zaubern«, sagte Tipperton, als er an diesem Tag ein volles Tablett in die Zelle trug.
    Langsam verblassten die Eiterbeulen und auch die schwarzen Flecken. Trotzdem sah Beau ziemlich mitgenommen aus, jedenfalls seiner eigenen Einschätzung nach, als er einen Blick in den Spiegel aus seinem Medizinbeutel geworfen hatte. Er benutzte ihn, um Atem und Atmung zu kontrollieren.
    »Hauptmann Brud hat also gesagt, ich wäre tot, was?«
    »Nicht Brud, Beau, sondern sein Adjutant, obwohl der nur ein Gerücht wiederholte«, gab Tipperton zurück. »Er hat sich seitdem auch dauernd entschuldigt.«
    Beau warf einen letzten Blick in den Spiegel. »Ich kann der Person, die das Gerücht in die Welt gesetzt hat, gar nicht verübeln, dass sie es glaubte. Ich sehe wirklich gespenstisch aus.«
    »Beau, wenn du glaubst, dass du jetzt schlecht aussiehst, hättest du dich erst mal in den letzten Tagen sehen sollen. Ich meine, du hast …«, Tipperton traten plötzlich Tränen in die Augen. »Ach, Beau, ich dachte wirklich, du wärst tot.«
    Beaus Augen schimmerten ebenfalls feucht. »Ich auch, Tip, ich auch.« Er drückte Tippertons Hand.
    Tipperton lächelte seinen Freund an. »Aber du bist nicht gestorben, Beau, und nur dies zählt. Dies, und dass du ein Mittel gegen die Pest gefunden hast.«
    Beau sah ihn erstaunt an. »Meiner Treu, das habe ich tatsächlich, stimmt's? Trotzdem, ich wünschte, es wäre vor fünfundzwanzig Jahren von jemandem anders gefunden worden.«
    Tipperton hob fragend eine Braue. »Wieso?«
    »Hätte man das Heilmittel damals schon gekannt, würden meine Eltern noch leben.«
    »Oh, verstehe.«
    Die Bokker verstummten und hingen jeder seinen Erinnerungen und Gedanken nach. »Bekki reist bald ab«, meinte Tipperton schließlich. »Er ist jetzt der neue DelfHerr von Minenburg Nord, weißt du.«
    »Ja, und es tut mir schrecklich leid, dass sein Vater ums Leben gekommen ist. Das habe ich ihm gestern Nacht gesagt.«
    Tipperton warf einen Blick aus dem vergitterten Fenster. »Ich werde auch abreisen. Mit der Kavalkade des Königs. Die Aushebung in Älvstad findet schon in drei Wochen statt, aber Agron sagt, wir würden Ersatzpferde mitnehmen, weil die Reise lang und die Zeit knapp ist.«
    »Richtig.« Beau seufzte. »Ich komme nach, wenn ich mich besser fühle.«
    »Ach, Beau, mir wäre es lieber, wenn du nicht mitkämst. In Gron wird es gefährlich und …«
    Beau hob die Hand. »Umso mehr Grund, dabei zu sein, Tip. Wer soll sich um dich kümmern, wenn du geheilt werden musst?«
    Tipperton lächelte schwach. »Ich habe nicht vor, etwas zu tun, in dessen Folge ich zusammengeflickt werden muss, Wurro. Außerdem wird deine Heilkunst hier benötigt.«
    »Keineswegs. Die Seuche ist so gut wie besiegt, wegen der Güldminze, die Bekki und du mitgebracht haben, und die Heiler hier können alles, was anfällt, allein schaffen. Nein, Wurro, sobald ich kann, komme ich nach und passe auf dich auf. Ich bin sicher, dass es zwei von uns Litenfolk erfordert, Modru zu Fall zu bringen.«
    Tipperton grinste und zuckte die Achseln, und Beau lächelte. Plötzlich jedoch wurde seine Miene ernst. »Sieh mal, Tip, wir wissen nicht, was die Zukunft uns bringt … Aber dass wir uns trennen, muss etwas zu bedeuten haben. Alles, was geschieht, hat Auswirkungen auf zukünftige Ereignisse. Alles ist irgendwie miteinander verwoben, weißt du.«
    Tipperton lachte. »Hoffen wir, dass es nur zum Besten ist, dass ich dich jetzt verlasse und du nachkommst.«
    Erneut schwiegen sie. Tipperton nahm seine Laute und spielte ein paar leise Akkorde.
    »Habe ich dir eigentlich schon erzählt«, sagte Beau plötzlich, »dass Phais und Loric glauben, der Feuerberg in Atala wäre explodiert und hätte vielleicht die ganze Insel in die Tiefe gerissen?«
    Tipperton stellte die Laute zur Seite. »Wegen dieses Knalls, den wir immer wieder um die Welt haben rollen hören?«
    »Deswegen und wegen des Staubs, den es vom Himmel regnete. Hat er auch dich und Bekki getroffen?«
    Tipperton nickte. »Ja. Er kam aus Westen, schwebte über den Himmel und ist schließlich heruntergesunken. Bekki meinte, es wäre Steinstaub, vielleicht von einem Feuerberg, und der einzige Feuerberg im Westen, von dem er wusste, war der Karak auf Atala.«
    Beau atmete einmal tief durch.
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