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Magierkrieg - Mithgar 07

Magierkrieg - Mithgar 07

Titel: Magierkrieg - Mithgar 07
Autoren: Dennis L. McKiernan
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bin.«
    Bekki sah ihn an. »Wenn du mich als unwürdigen Vertreter akzeptierst, Tipperton, dann führe ich dich hindurch.«
    Tipperton sah ihn verblüfft an. »Ihr kennt die Schritte?«
    »Habe ich Euch nicht bei der Sommerwende Gesellschaft geleistet?«
    »Schon, aber woher …? Ach ja, richtig! Ihr seid ein Zwerg.«
    Und so begingen sie in dem Aspengehölz den Elfenritus, Bekki, der die Schritte sicher durchmaß, und Tipperton, der leise dazu sang. Als sie fertig waren, bedankte sich Tipperton bei dem Zwerg. »Danke, mein Freund. Das war großartig. Und jetzt lasst uns gehen und Güldminze ernten.«
    Bekki nickte. »Vielleicht tun die Elfen ja recht daran«, meinte er, als sie ihre Ausrüstung sammelten, »wenn sie jeden Wechsel feiern. Die größte Feier der Châkka findet ebenfalls in einer solchen Nacht statt, der Längsten Nacht des Jahres.«
    »Ich erinnere mich«, sagte Tipperton. »Es war die Längste Nacht, als wir den Schwarm am Eisenwasser marschieren sahen. Damals habt Ihr Euren Ritus auf einem Hügel gesprochen.«
    »Ich habe zu Elwydd gebetet, wie wir Zwerge es an diesem Jahreszeitenwechsel immer tun.«
    »Elwydd?«
    »Aye, Châk-Sol. Wir glauben, dass sie die Châkka schuf und nach Mithgar brachte. Jedes Jahr beten wir zum Gedenken an ihre Tat, dass wir die Sterne berühren mögen.«
    »Die Sterne berühren? Wie meint Ihr das?«
    »Die Sterne sind von Elwydd erschaffen, und wir versuchen mit unserer Handwerkskunst etwas zu erzeugen, das fast genauso vollkommen ist.«
    »Verstehe. Und Ihr betet um ihre Hilfe bei dieser Aufgabe?«
    Bekki stand auf, breitete die Arme aus und intonierte einen Singsang:
     
    Elwydd
    – Tochter des Adon
    Wir danken Dir
    – Für Deine sanfte Hand.
    Die uns den
    – Odem des Lebens schenkte.
    Möge dies
    – Das goldene Jahr sein
    In dem die Châkka
    – Die Sterne berühren.
     
    Sie ernteten die Güldminze während zweier weiterer Nächte und lauschten auf Schritte des Gezüchts. Aber in diesen Nächten war nichts zu hören.
    Am frühen Morgen des nächsten Tages bündelten sie in einem leichten Nieselregen die letzten Zweige ihrer Ernte. Damit waren sie fertig, denn obwohl es noch eine Nacht bis zum Neumond dauerte, hatten sie keine weiteren Stellen mehr gefunden, an denen das Kraut wuchs. Sie beschlossen, am nächsten Tag aufzubrechen, denn die Kletterei war anstrengend gewesen, und sie mussten sich einen Tag und eine Nacht ausruhen, bevor sie sich auf den Rückweg machten. Von der Güldminze hatten sie in diesen vierzehn Nächten drei ganze Säcke voll gesammelt. »Das genügt, um Dendor dreimal zu kurieren, falls Beau recht hat«, fand Tipperton. »Wir haben eine gute Ernte eingebracht.«
    Bekki nickte mürrisch. Der kalte Regen setzte ihm zu, er deutete auf den Himmel. »Jetzt müssen wir noch in die Stadt zurückkommen.«
    »Hoffen wir, dass die Furt nicht überschwemmt ist«, sagte Tipperton.
    »Wer kann das wissen, bei Garions Regen?«, gab Bekki zurück.
     
    Früh am nächsten Morgen brachen sie auf, ritten zu den Stellen, die sie zuerst gekennzeichnet hatten, und sahen sich noch einmal um. Nebelschwaden waberten unter dem Vorsprung, als versuchten sie, ihn zu überwinden. Aber sie betrachteten nicht den Nebel, sondern die Stellen mit der Güldminze. »Genau rechtzeitig«, sagte Tipperton und deutete auf den Nebel. »Es ist so braun wie ein alter Lederschuh, wie Beau es vorausgesagt hat.«
    »Retten oder zerstören«, sagte Bekki und blickte dann auf einen der Säcke auf dem Packpferd. »Retten und zerstören in einem.«
    Sie stiegen auf und ritten nach Westen auf den schmalen, schwierigen Pfad zu, der ins Vorgebirge hinabführte. Sie folgten seinen Windungen hinunter in den Nebel. Tipperton war froh, dass er in dem grauen Dunst den Abgrund nicht sehen konnte, auch wenn er wusste, dass er dort lauerte.
    Sie ritten bergab, bis sie schließlich das Vorgebirge erreichten. Ohne einen Blick zurückzuwerfen, wandten sie sich nach Süden, in Richtung Furt.
    Der Nebel hielt die Welt drei Tage lang in seinem Griff, und am dritten Tag ritten sie an den Gestaden des Nordsees entlang. Plötzlich hallte ein trauerndes Heulen über dem Wasser, das in der Stille besonders laut klang.
    »Meiner Seel!«, stieß Tipperton erschreckt hervor und versuchte, im Nebel etwas zu erkennen. Aber er sah nur grauen Dunst. »Das haben wir auch neulich in der Nacht auf dem Vorsprung gehört. Es ist kein Horn, ganz und gar nicht.«
    Bekki runzelte die Stirn und spähte ebenfalls durch den
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