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Magierkrieg - Mithgar 07

Magierkrieg - Mithgar 07

Titel: Magierkrieg - Mithgar 07
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Hafenstadt am Fluss, die von hohen Steinmauern umgeben war. Stattdessen bot sich ihrem Auge eine Masse von schneebedeckten Trümmern. Nicht ein einziges Gebäude stand noch, obwohl hier und da eine beschädigte Mauer oder ein einsamer Schornstein aufragten, wo einst ein Gebäude gestanden hatte. Geborstene Bastionen umringten die Trümmer. Die hohen steinernen Befestigungen waren an Hunderten von Stellen eingerissen, zertrümmert und dem Erdboden gleichgemacht. Gewaltige Breschen klafften zwischen den Mauerresten, durch die ein eisiger Wind den Schnee über die Ruinen dahinter fegte.
    »Himmel.« Beau betrachtete das Werk der Zerstörung. »Wer kann das getan haben? Die Horde?«
    Phais schüttelte den Kopf. »Nein. Sie waren auf der Flucht, verfolgt von unseren Verbündeten. Für so etwas hatten sie keine Zeit.«
    »Ein Gargon?« Tips Herz hämmerte heftig vor Angst.
    Wieder verneinte Phais die Frage. »Sie sind ein schrecklicher Feind, gewiss, aber nicht einmal sie haben eine so verheerende Wirkung.«
    »Außerdem«, fügte Loric hinzu, »spüre ich auch keinen Rest der Furcht, die ein solches Wesen hinterlässt.«
    Tipperton erinnerte sich an den Gûnnaring-Schlitz, wo sein Herz schon vor Angst heftig gepocht hatte, obwohl er einen Gargon nur aus der Ferne gesehen hatte. Aber hier empfand er kein bisschen von dieser Furcht.
    »In den Ruinen rührt sich nichts«, knurrte Bekki und sah die anderen an.
    »Ich sehe auch nichts«, bestätigte Phais.
    »Was tun wir?«, wollte Beau wissen. »Reiten wir daran vorbei?«
    Loric schüttelte den Kopf. »Nein. Wir müssen herausfinden, was ihnen widerfahren ist. Andere werden uns danach fragen.« Er trieb sein Pferd weiter und zog sein Schwert, während er den Hügel hinabritt.
    Die anderen folgten ihm und seinem Beispiel. Bekki hatte seinen Streitkolben in der Hand, Phais ihre Klinge, Beau seine geladene Schlinge und Tipperton hatte den Pfeil auf der Sehne eingenockt.
     
    Sie ritten durch die Reste der zertrümmerten Tore und in den Schutt hinein, der dahinterlag. Überall lagen gefrorene Leichen herum. Einige waren auch verbrannt. Außerdem waren die Gebäude nicht nur eingestürzt, sondern verkohlte Balken und Asche kündeten von einem verheerenden Feuer.
    Phais und Loric sahen sich an und nickten in unausgesprochenem Einklang.
    »Was?«, fragte Beau.
    »Drachen«, antwortete Phais.
    Der Wind pfiff zwischen den Ruinen wie flüsternde Gespenster, als sie über die Trümmer zum Palast ritten. Sie folgten Bekki und suchten sich den Weg zwischen Schnee und Eis und Schutt und Leichen. Als sie den Palast erreichten, fanden sie nur verbrannte Leichen zwischen geborstenen, verkohlten Ruinen.
    Beau sah sich ungläubig um. Seine Bestürzung zeichnete sich in seinen aufgerissenen Augen deutlich ab.
    »Ich frage mich …«, begann Tipperton, doch Phais hob rasch die Hand.
    »Hist!«
    Während der Wind weiter durch die geschwärzten Trümmer und verkohlten Balken pfiff, neigte Phais den Kopf in verschiedene Richtungen, blickte schließlich Loric an und deutete zum Fluss.
    Er nickte. »Denke ich auch«, sagte er leise.
    Bekki runzelte die Stirn. »Ich höre nicht das …«
    »Aber sie tun es«, unterbrach ihn Beau und beugte sich zu den Elfen.
    »Was?«, flüsterte Tipperton.
    »Lachen. Und Weinen«, murmelte Loric.
    »Zu Pferd oder zu Fuß?« Phais zog ihr Schwert.
    »Zu Pferde, denke ich.« Loric trieb sein Tier vorwärts.
    Jetzt runzelte Beau die Stirn. »Das Lachen und Weinen ist … beritten?«
    »Nein«, flüsterte Tipperton. »Wir reiten zum Fluss, statt zu Fuß dorthin zu gehen.«
    »Ah.«
    »Verteilt Euch«, befahl Phais. »Geht über die nächste Straße. Wir wollen nicht alle gemeinsam in einen Hinterhalt geraten.«
    Beau sah Tipperton an. Hinterhalt? , fragte er lautlos.
    Tipperton zuckte die Achseln und lenkte sein Pony mit einem leisen Schnalzen nach rechts.
    Beau seufzte einmal tief auf und wandte sich dann nach links.
    Sie ritten in einer lang gezogenen Reihe durch die vereisten Trümmer zum zugefrorenen Eisenwasser hinab. Bekki in der Mitte, Phais über eine gepflasterte Straße rechts von ihm, Loric links. Eine Straße von Phais und Loric entfernt ritten Tipperton und Beau.
    Jetzt hörte auch Tipperton ein unregelmäßiges Zischen und Plappern, unverständliche Wortfetzen, die von Kichern und Weinen unterbrochen wurden und … Stille. Er ritt weiter, bis er den vereisten Fluss vor sich sehen konnte, der sich kalkweiß gegen den grauen Himmel abhob. Schließlich kam er
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